Deutsche Tageszeitung - Prozess um Entführung eines Schweizer Bankiers in Paris eröffnet

Prozess um Entführung eines Schweizer Bankiers in Paris eröffnet


Prozess um Entführung eines Schweizer Bankiers in Paris eröffnet
Prozess um Entführung eines Schweizer Bankiers in Paris eröffnet / Foto: ©

Wegen der Entführung und Erpressung eines Schweizer Bankiers müssen sich in Paris sechs Männer vor Gericht verantworten. Hauptangeklagter in dem am Dienstag eröffneten Prozess ist der vorbestrafte französische Börsenmakler Arnaud Mimran. Er hatte erst vor einem Monat eine Haftstrafe wegen millionenschweren Betrugs abgesessen.

Textgröße ändern:

In dem nun eröffneten Verfahren geht es um einen Fall aus dem Jahr 2015: Damals entführten vier vermummte Männer den Banker bei Paris und brachten ihn in eine Wohnung nördlich der französischen Hauptstadt. Dort zwangen sie ihn, für mehrere Millionen Euro Wertpapiere einer US-Gesellschaft zu kaufen, von der Mimran und seine damalige Freundin Anteile hielten.

Nach sechs Tagen wurde der Schweizer Bankier freigelassen. Kurz zuvor war Mimran in einer Affäre um den millionenschweren Betrug mit Emissionsrechten festgenommen worden, für die er später zu acht Jahren Haft verurteilt wurde. Für die Ermittler steht fest, dass der Börsenmakler als Profiteur der Erpressung hinter der Entführung steht. Der 49-Jährige selbst bestreitet dies. Das Urteil wird am 25. Juni erwartet.

Der schillernde Finanzjongleur Mimran ist in eine Reihe von Affären verwickelt. Er war 2016 auch wegen einer früheren Spende an Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu in die Schlagzeilen geraten. Netanjahus Büro räumte damals eine Zuwendung in Höhe von umgerechnet 35.000 Euro ein.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Europäischer Gerichtshof befasst sich mit ungarischem LGBTQ-Gesetz

Vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg geht es am Donnerstag (09.30 Uhr) um Ungarns hochumstrittenes LGBTQ-Gesetz. Die Schlussanträge, ein juristisches Gutachten, werden vorgelegt. Die EU-Kommission verklagte Ungarn, weil sie die Minderheitenrechte in dem Land und die Grundwerte der EU verletzt sieht. (Az. C-769/22)

Drei Tote und drei Schwerverletzte bei Verkehrsunfall in Baden-Württemberg

Bei einem Verkehrsunfall sind auf einer Bundesstraße nahe dem baden-württembergischen Überlingen am Mittwoch drei Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt worden. Wie die Polizei in Ravensburg mitteilte, geriet am Nachmittag auf der B31 ein mit drei Menschen besetztes Auto in einer langgezogenen Kurve in den Gegenverkehr und prallte frontal in einen Wagen mit ebenfalls drei Insassen. Mehrere Menschen wurden in Fahrzeugen eingeklemmt.

OVG Berlin: Afghanische Ortskräfte können kein Visum in Deutschland einklagen

Für die Bundesrepublik in Afghanistan tätige afghanische Ortskräfte können sich nach einer Gerichtsentscheidung kein Einreisevisum nach Deutschland erklagen. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg stellte in einem am Donnerstag veröffentlichten Fall eines Afghanen und dessen Familie fest, dass allein die Bundesregierung in jedem Einzelfall im Rahmen ihres Entscheidungsspielraums entscheide. Für die früheren Ortskräfte begründe die Regelung des Aufenthaltsgesetzes kein Recht auf Aufnahme.

Köln wartet auf Bombenentschärfungen - 20.000 Menschen von Evakuierung betroffen

Nach dem Fund dreier Bombenblindgänger wartet Köln weiter auf die größte Bombenentschärfung der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg. Am späten Nachmittag wurde zwar der zweite Klingelrundgang beendet, wie die Stadt mitteilte. Die Freigabe zur Entschärfung wurde demnach aber noch verzögert, weil sich ein Mensch im Bereich der Altstadt der Evakuierung widersetzte.

Textgröße ändern: