Deutsche Tageszeitung - Demonstranten in Myanmar stellen an Geburtstag von Junta-Chef sein Begräbnis nach

Demonstranten in Myanmar stellen an Geburtstag von Junta-Chef sein Begräbnis nach


Demonstranten in Myanmar stellen an Geburtstag von Junta-Chef sein Begräbnis nach
Demonstranten in Myanmar stellen an Geburtstag von Junta-Chef sein Begräbnis nach / Foto: ©

Rund fünf Monate nach dem Putsch in Myanmar haben Protestierende anlässlich des Geburtstags von Junta-Chef Min Aung Hlaing dessen Begräbnis nachgestellt. Die Demonstranten verbreiteten in den Online-Netzwerken am Samstag Bilder von dem traditionellen Nudelsuppengericht Mohinga, das in Myanmar oft bei Trauerfeiern serviert wird. "Ich habe (Mohinga) an seinem Geburtstag gemacht, weil ich möchte, dass er bald stirbt," sagte ein Bewohner der Stadt Yangon der Nachrichtenagentur AFP.

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Der Tod des Junta-Anführers würde viele Menschen im Land glücklich machen, fügte der Bewohner hinzu. "Viele unschuldige Menschen haben seinetwegen ihr Leben verloren". In Mandalay, der zweitgrößten Stadt des Landes, verbrannten mehrere Aktivisten Bilder des Junta-Anführers und setzten Särge bei nachgestellten Beerdigungen in Brand.

Min Aung Hlaing feierte am Samstag seien 65. Geburtstag - ein Alter, in dem er laut der Verfassung von 2008 als Armeechef eigentlich in den Ruhestand gehen müsste. Einige Beobachter glauben, dass dies eine Rolle bei seiner Machtergreifung gespielt haben könnte.

Das Militär hatte am 1. Februar in Myanmar wieder die Macht übernommen. Der Putsch beendete eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in dem südostasiatischen Land. Die Junta sieht sich seitdem massiven Protesten gegenüber. Beim Vorgehen der Armee gegen Oppositionelle wurden nach Angaben von Beobachtern fast 890 Menschen getötet.

Der Junta-Chef galt international schon vor dem Putsch als "Persona non grata". 2019 wurde er wegen des brutalen Vorgehens der Armee gegen die muslimische Minderheit der Rohingya mit US-Sanktionen belegt. Min Aung Hlaing weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet die Militäroffensive, die rund 750.000 Rohingya in die Flucht trieb, als gerechtfertigt.

(N.Loginovsky--DTZ)

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