Deutsche Tageszeitung - Mindestens 45 Tote bei Absturz von philippinischem Militärflugzeug

Mindestens 45 Tote bei Absturz von philippinischem Militärflugzeug


Mindestens 45 Tote bei Absturz von philippinischem Militärflugzeug
Mindestens 45 Tote bei Absturz von philippinischem Militärflugzeug / Foto: ©

Beim verunglückten Landeanflug einer Militärmaschine in den Philippinen sind mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen und dutzende weitere verletzt worden. Unter den Toten des Unglücks am Flughafen der südlichen Insel Jolo sind nach Militärangaben 42 Soldaten und drei Zivilisten. 49 weitere Militärs und vier Zivilisten wurden verletzt. An Bord hatten sich knapp hundert Menschen befunden. Fünf Soldaten wurden noch vermisst.

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In einer vorherigen Zwischenbilanz der Streitkräfte war noch von mindestens 29 Toten die Rede gewesen. Der Pilot des Transportflugzeugs vom Typ C-130 Hercules hatte die Landebahn verfehlt und dann die Kontrolle über die Maschine verloren, wie Armeechef Cirilito Sobejana sagte.

Ersten Berichten zufolge sei die Maschine in zwei Teile zerbrochen, teilte Generalleutnant Corleto Vinluan der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Geretteten wurden in einem nahegelegenen Militärkrankenhaus behandelt.

Einige Soldaten seien laut Augenzeugen aus der Maschine gesprungen, bevor sie auf dem Boden aufschlug und in Flammen aufging, erklärte Generalmajor William Gonzales. "Dies ist ein trauriger Tag, aber wir müssen hoffnungsvoll bleiben."

Auf Bildern des Lokalsenders Pondohan TV waren die brennenden Überreste des Flugzeugs zu sehen. Über den Häusern nahe der Unglücksstelle hing dichter, schwarzer Rauch. Armeesprecher Generalmajor Edgard Arevalo sagte dem Sender DZBB Radio, das Unglück werde derzeit als Unfall behandelt, nicht als Angriff.

Viele der Soldaten an Bord hatten nach Angaben der Armee kürzlich ihre Grundausbildung abgeschlossen und sollten nun auf Jolo stationiert werden. Die Insel liegt im mehrheitlich muslimischen Süden der Philippinen, wo die Armee unter anderem gegen die Islamistengruppe Abu Sayyaf im Einsatz ist.

Abu Sayyaf war in den 90er Jahren mit Geldern von Osama bin Laden, dem damaligen Anführer des Extremistennetzwerks Al Kaida, gegründet worden. Die Gruppierung wurde durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt. Im Jahr 2017 enthauptete Abu Sayyaf den 70-jährigen deutschen Segler Jürgen Kantner, nachdem ihre Forderung nach einem Lösegeld von rund 600.000 Dollar nicht erfüllt worden war.

Das jetzige Flugzeugunglück ist eines der tödlichsten in der Geschichte der Streitkräfte des südostasiatischen Landes. Erst im Juni war in den Philippinen ein Militärhubschrauber bei einem nächtlichen Trainingsflug abgestürzt. Alle sechs Insassen starben.

Nach Angaben des Senators Richard Gordon ist es bereits das vierte größere Unglück beim philippinischen Militär innerhalb dieses Jahres. "Kaufen wir defekte Flugmaschinen mit dem Geld des Volkes?", schrieb er im Onlinedienst Twitter.

(O.Tatarinov--DTZ)

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