Deutsche Tageszeitung - 22-jähriger Einzelgänger erschießt fünf Menschen im südenglischen Plymouth

22-jähriger Einzelgänger erschießt fünf Menschen im südenglischen Plymouth


22-jähriger Einzelgänger erschießt fünf Menschen im südenglischen Plymouth
22-jähriger Einzelgänger erschießt fünf Menschen im südenglischen Plymouth / Foto: ©

Ein 22-Jähriger ist nach Angaben der britischen Polizei für die Bluttat mit insgesamt sechs Toten im südwestenglischen Plymouth verantwortlich. Der Mann hatte am Donnerstagabend eine Frau in ihrem Haus erschossen und dann wahllos auf weitere Passanten gefeuert, bevor er sich selbst tötete, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Zwei weitere Menschen wurden demnach verletzt. Der schlimmste Amoklauf seit elf Jahren löste im ganzen Land einen Schock aus.

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Das Tatmotiv blieb zunächst unklar. Einen terroristischen Hintergrund oder Verbindungen zu einer rechtsextremistischen Gruppierung schloss die Polizei aus. Es gebe eine "familiäre Verbindung" mit dem ersten Opfer, sagte Polizeichef Shaun Sawyer auf einer Pressekonferenz. Örtliche Medienberichte, wonach es sich um die Mutter des Täters handelte, bestätigte Sawyer zunächst aber nicht.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge erschoss der Täter zunächst die 51-jährige Frau in ihrem Haus in Plymouth, dann rannte er auf die Straße und erschoss dort ein dreijähriges Mädchen und deren 43-jährigen Verwandten, einen weiteren Mann und eine Frau und verletzte zwei weitere Passanten. Anschließend habe der 22-Jährige die Waffe gegen sich selbst gerichtet.

Laut Polizei hatte der Täter seit 2020 eine Waffenlizenz. In den Online-Netzwerken zeigte der angehende Kranführer Interesse an Waffen, rechter Politik und Videos, bei denen es ums Schießen geht. Gleichzeitig klagte er, dass er zu dick und noch Jungfrau sei und Schwierigkeiten habe, Frauen kennenzulernen.

Auf seinem YouTube-Konto folgte der 22-Jährige zudem einem Kanal zur frauenfeindliche Incel-Bewegung. In der "Incel"-Bewegung - Abkürzung für "involuntarily celibate" - tun sich heterosexuelle Männer zusammen, die nach eigenen Angaben unfreiwillig sexuell enthaltsam und deshalb frustriert sind und ihren Frauenhass häufig mit Gewaltfantasien verknüpfen. In seinem letzten Video klagte der Täter dann darüber, dass er sich vom Leben verraten fühle.

Großbritannien verfügt über strikte Waffengesetze. Der vorherige Amoklauf mit insgesamt 13 Toten liegt über elf Jahre zurück.

Premierminister Boris Johnson sprach den Angehörigen der Opfer auf Twitter sein tiefes Beileid aus, Oppositionschef Keir Starmer sprach von einer "Tragödie". Innenministerin Priti Patel kündigte unterdessen im Fernsehen Untersuchungen zu den Hintergründen der Tat an, insbesondere zum Waffenschein des Täters und der Rolle der Online-Aufrufe zu "Extremismus".

(A.Nikiforov--DTZ)

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