Knapp zwei Prozent aller genehmigten Tierversuche für Erforschung von Coronavirus
Knapp zwei Prozent aller innerhalb der ersten 17 Monate der Corona-Pandemie in Deutschland genehmigten Tierversuche sind für die Erforschung des Coronavirus und entsprechender Therapien verwendet worden. Insgesamt betraf das 61.389 Tiere in 102 Forschungsprojekten, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das entsprach einem Anteil von 0,8 Prozent aller in dieser Zeit für Versuche eingesetzten Tiere.
2019 war noch der Einsatz von 7,7 Millionen Versuchstieren genehmigt worden. Im Corona-Jahr sank die Zahl auf 5,8 Millionen. Für 2021 rechnete das BfR mit einem weiteren Rückgang auf 4,7 Millionen. 89,5 Prozent der Corona-Versuchstiere waren Mäuse. Mit weitem Abstand dahinter folgten Hamster mit 7,3 Prozent, Ratten mit 1,5 Prozent und Meerschweinchen mit 1,2 Prozent. An Affen wurde nur in 0,06 Prozent der Fälle getestet.
Laut BfR ist die Bevorzugung der Maus überraschend, weil sich die normale Labormaus nicht mit dem Coronavirus infiziere. Das Virus binde sich beim Menschen an ein Eiweiß in der Zellhülle. Diese Bindung sei bei Mäusen viel geringer. Allerdings eigneten sie sich nach gentechnischen Veränderungen als Modelle.
Gut geeignet für die Corona-Forschung seien Hamster. Bei ihnen laufe eine Infektion ähnlich ab wie beim Menschen. Die Zahl der Forschungsvorhaben bei diesen Tieren verdreifachte sich.
Auch Frettchen, die zu 0,3 Prozent eingesetzt wurden, eignen sich laut BfR für Versuche. An ihnen ließen sich die Krankheitsmechanismen des Coronavirus gut erforschen.
(O.Tatarinov--DTZ)