Deutsche Tageszeitung - Neuer Generalbundesanwalt Rommel offiziell ernannt

Neuer Generalbundesanwalt Rommel offiziell ernannt


Neuer Generalbundesanwalt Rommel offiziell ernannt
Neuer Generalbundesanwalt Rommel offiziell ernannt / Foto: © AFP/Archiv

Stabwechsel an der Spitze der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe: Der frühere Bundesrichter Jens Rommel ist am Montag zum Generalbundesanwalt ernannt worden. Der 51-Jährige ist damit der neue oberste Strafverfolger der Bundesrepublik. Für diese "große, wichtige Arbeit" sei Rommel gut gerüstet, sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) beim Festakt in der Behörde.

Textgröße ändern:

Islamisten, Rechts- und Linksterroristen hätten der freiheitlichen Ordnung den Kampf angesagt, sagte Buschmann. Die liberale Demokratie bediene sich zur Verteidigung des Rechts "keiner Rambos oder Rockys", sondern "kluger, nachdenklicher und gewissenhafter Juristinnen und Juristen". Als eine solche Persönlichkeit würdigte er Rommels Vorgänger Peter Frank, der im Dezember als Richter ans Bundesverfassungsgericht gewechselt war.

Der 55 Jahre alte Frank hatte die Bundesanwaltschaft acht Jahre lang geleitet. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Ermittlungen gegen das Netzwerk mutmaßlicher Reichsbürger um Heinrich XIII. Prinz Reuß, die den gewaltsamen Umsturz der demokratischen Ordnung geplant haben sollen. Im Dezember erhob die Bundesanwaltschaft Anklage gegen 27 Tatverdächtige.

Auch IS-Rückkehrer aus Syrien und dem Irak wurden verfolgt. Zudem sichert die Bundesanwaltschaft Beweise für mögliche russische Kriegsverbrechen in der Ukraine, im Sommer wurde auch ein erstes personenbezogenes Ermittlungsverfahren eingeleitet. Dabei geht es um den Vorwurf, dass Zivilisten von russischen Streitkräften beschossen worden seien.

"Auch wenn die Waffen sprechen, schweigt das Recht nicht", sagte Buschmann. Kriegsverbrecher dürften sich nirgendwo auf der Welt sicher fühlen.

Rommel unterstrich beim Festakt die Wichtigkeit der vor ihm liegenden Aufgaben und nannte dabei unter anderem die Entwicklung in der Ukraine. Die Verfahren zu mutmaßlichem Rechtsterrorismus würden seine Behörde in den kommenden Monaten besonders fordern.

Die Bundesanwaltschaft ist zuständig für die Verfolgung terroristischer Straftaten, von Spionage, verschiedenen Staatsschutzdelikten und Straftaten nach dem Völkerstrafgesetzbuch wie etwa Kriegsverbrechen. Außerdem übernimmt sie in Revisionsverfahren am Bundesgerichtshof die Aufgaben der Staatsanwaltschaft.

Justizminister Buschmann hatte Rommel Anfang Januar als neuen Generalbundesanwalt vorgeschlagen. Anfang Februar stimmte der Bundesrat dem Vorschlag zu. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterschrieb dann die Ernennungsurkunde, die Rommel am Montag von Buschmann ausgehändigt wurde.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Bewaffneter tötet zwei Menschen an US-Eliteuniversität

An einer Eliteuniversität im US-Bundesstaat Rhode Island hat ein Bewaffneter zwei Menschen getötet. Neun weitere Menschen seien bei dem Angriff an der Brown University am Samstag schwer verletzt worden, teilte der Bürgermeister der Stadt Providence, Brett Smiley, mit. Der Täter konnte zunächst nicht gefasst werden. Auf dem Campus wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Fünf Festnahmen wegen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmarkt in Bayern

In Bayern sind wegen der mutmaßlichen Planung eines islamistischen Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt fünf Männer festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei am späten Samstagabend mitteilten, wurde mit den Festnahmen ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert.

Merz: Freilassung politischer Gefangener in Belarus "erfüllt mich mit Freude"

Die Bundesregierung hat mit Freude und Erleichterung auf die Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen in Belarus reagiert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Samstagabend im Onlinedienst X, die Nachricht aus Belarus erfülle ihn "mit Freude". Die Freilassung von Maria Kolesnikowa, Ales Bjaljazki und weiterer politischer Gefangener sei "überfällig und ein Erfolg der mutigen für Freiheit und Bürgerrechte kämpfenden Zivilgesellschaft". Deutschland stehe "an ihrer Seite", versicherte Merz.

Londoner Polizei: Keine Ermittlungen gegen Andrew wegen Vorwürfen von Giuffre

Die Londoner Polizei wird nach eigenen Angaben keine Ermittlungen gegen Andrew Mountbatten-Windsor einleiten wegen des Vorwurfs, er habe seine Leibwächter auf Virginia Giuffre angesetzt, um Nachforschungen anzustellen. Eine Untersuchung habe keine "Hinweise auf strafbare Handlungen oder Fehlverhalten" ergeben, weshalb die Polizei keine weiteren Maßnahmen ergreifen werde, erklärte die leitende Polizeibeamtin Ella Marriott am Samstag.

Textgröße ändern: