Deutsche Tageszeitung - Angehörige von getöteter zwölfjähriger Luise klagen auf Schmerzensgeld

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Angehörige von getöteter zwölfjähriger Luise klagen auf Schmerzensgeld


Angehörige von getöteter zwölfjähriger Luise klagen auf Schmerzensgeld
Angehörige von getöteter zwölfjähriger Luise klagen auf Schmerzensgeld / Foto: © AFP/Archiv

Das Landgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz wird sich in einem Zivilprozess mit dem Fall Luise beschäftigen. Angehörige der vor rund einem Jahr erstochenen Zwölfjährigen aus dem nordrhein-westfälischen Freudenberg klagen auf Schmerzensgeld und Hinterbliebenenansprüche, wie das Landgericht am Dienstag mitteilte. Ein Termin für die mündliche Verhandlung steht noch nicht fest.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Kläger sind die Eltern und eine Angehörige von Luise. Sie fordern von den zwei minderjährigen Mädchen, die als tatverdächtig gelten, auch den Ersatz etwaiger zukünftiger materieller und immaterieller Schäden. Insgesamt fordern sie mindestens 50.000 Euro Schmerzensgeld für die Eltern und ein Hinterbliebenengeld von mindestens 30.000 Euro pro Kläger.

Nach Angaben des Gerichts beantragte eines der beklagten Mädchen im schriftlichen Vorverfahren, die Klage abzuweisen. Sie habe nicht bestritten, zusammen mit dem anderen Mädchen an der Tötung von Luise beteiligt gewesen zu sein. Jedoch habe sie die Dauer des Leidens der Zwölfjährigen bestritten.

Das Gericht erklärte, dass auch Minderjährige in einem Zivilprozess verklagt und verurteilt werden könnten. Eltern seien rechtlich grundsätzlich nicht verpflichtet, die Schulden ihrer Kinder zu übernehmen.

Dass die Zwölf- und die 13-Jährige zum Tatzeitpunkt strafunmündig waren, spiele keine Rolle. Minderjährige gelten laut Gesetz bis zur Vollendung des siebten Lebensjahres als deliktsunfähig und sind daher nicht zu einem Schadenersatz verpflichtet.

Unter 18-Jährige sind nur für Schäden verantwortlich, wenn sie die zur Erkenntnis der Verantwortlichkeit erforderliche Einsicht haben. Über diese Frage im Fall Luise muss das Gericht entscheiden.

Luise wurde im März 2023 getötet. Sie galt zunächst als vermisst, einen Tag später wurde ihre Leiche in einem unwegsamen Waldgebiet kurz hinter der rheinland-pfälzischen Landesgrenze entdeckt. Kurz darauf erklärten die Ermittler, dass die Zwölfjährige einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen war.

Einen Tag später gaben sie bekannt, dass eine Zwölfjährige und eine 13-Jährige tatverdächtig seien. Insbesondere das junge Alter der Verdächtigen löste Erschütterung aus. Als strafmündig gelten Jugendliche in Deutschland ab 14 Jahren.  (R. Shoykhet--DTZ)

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Polizei: 485 Festnahmen nach Protesten in Kenia mit mehreren Toten

Nach Protesten gegen die Regierung mit mehreren Toten sind in Kenia fast 500 Menschen festgenommen worden. "485 Menschen wurden in Zusammenhang mit dem, was am 25. Juni passiert ist, festgenommen", sagte der Chef der Kriminalpolizei, Mohamed Amin, am Montag. 448 von ihnen seien vor Gericht angeklagt, gegen 37 werde noch ermittelt. Den Angeklagten werde unter anderem Mord, Terrorismus und Vergewaltigung vorgeworfen.

15-Jähriger in Bremen fährt Neuwagen von Transportzug

In Bremen hat ein 15-Jähriger einen Neuwagen von einem Autotransportzug gefahren. Das Auto stürzte beim Rückwärtsfahren aus etwa eineinhalb Metern Höhe ins Gleisbett und wurde anschließend noch rund 15 Meter weiterbewegt, wie die Bundespolizei in Bremen am Montag mitteilte. Ein vorbeifahrender Lokführer bemerkte den Neuwagen mit offener Fahrertür am Sonntag am Bahnhof Barnstorf neben dem Transportzug.

Mecklenburg-Vorpommern: Betrunkener landet mit Auto kopfüber in Teich

Ein Betrunkener ist in Mecklenburg-Vorpommern mit seinem Auto kopfüber in einem Dorfteich gelandet. Der 80-Jährige verletzte sich dabei leicht und kam in ein Krankenhaus, wie die Polizei in Rostock am Montag berichtete.

Europa ächzt unter Extrem-Hitze - Bis zu 40 Grad in Deutschland erwartet

Rekord-Temperaturen in Spanien und Portugal, Waldbrände am Mittelmeer und Hitze selbst in Großbritannien: Europa ächzt weiter unter einer frühen und extremen Hitzewelle. Spanien meldete am Montag mit 46 Grad Celsius in Huelva einen neuen Juni-Hitzerekord, im portugiesischen Mora kletterte das Thermometer sogar bis auf 46,6 Grad. Auch in Deutschland werden zur Wochenmitte Extremtemperaturen von bis zu 40 Grad erwartet.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild