Deutsche Tageszeitung - Prozess gegen Reichsbürgernetzwerk: Faeser sagt "harte Gangart" gegen Szene zu

Prozess gegen Reichsbürgernetzwerk: Faeser sagt "harte Gangart" gegen Szene zu


Prozess gegen Reichsbürgernetzwerk: Faeser sagt "harte Gangart" gegen Szene zu
Prozess gegen Reichsbürgernetzwerk: Faeser sagt "harte Gangart" gegen Szene zu / Foto: © AFP/Archiv

Vor Beginn des ersten Prozesses gegen mutmaßliche Mitglieder des Reichsbürgernetzwerks um Heinrich XIII. Prinz Reuß hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) eine "harte Gangart" gegen solche extremistische Strukturen angekündigt. "Diese militanten 'Reichsbürger' sind getrieben vom Hass auf unsere Demokratie", erklärte Faeser am Sonntag in Berlin.

Textgröße ändern:

"Wir werden unsere harte Gangart weiter fortsetzen, bis wir militante 'Reichsbürger'-Strukturen vollständig offengelegt und zerschlagen haben", fügte sie hinzu. Niemand in dieser extremistischen Szene solle sich sicher fühlen.

Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart beginnt am Montag der Prozess gegen neun mutmaßliche Mitglieder des Reichsbürgernetzwerks. Das Netzwerk soll geplant haben, die demokratische Ordnung in Deutschland mit Gewalt zu beseitigen.

Die Angeklagten sollen dem sogenannten militärischen Arm der Gruppe angehört haben. Ihnen wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen, sie sollen außerdem ein hochverräterisches Unternehmen vorbereitet haben.

Einem der Angeklagten wird zusätzlich vorgeworfen, bei der Durchsuchung seiner Wohnung auf Polizisten geschossen und zwei Beamte verletzt zu haben. Die Anklage lautet hier auf versuchten Mord. Das Oberlandesgericht Stuttgart setzte zahlreiche weitere Verhandlungstage bis Anfang 2025 fest.

Weitere insgesamt 18 Anklagen erhob die Bundesanwaltschaft vor den Oberlandesgerichten Frankfurt am Main und München. Ab dem 21. Mai sollen in Frankfurt am Main die mutmaßlichen Köpfe des Netzwerks vor Gericht stehen, darunter Reuß selbst. Der dritte Prozess soll am 18. Juni in München beginnen.

"Es zeigt die Stärke unseres Rechtsstaats, dass das bislang größte Terrornetzwerk von 'Reichsbürgern' nun vor Gericht steht und sich für seine militanten Umsturzpläne verantworten muss", erklärte Faeser. Die angeklagten Taten zeigten "die Brutalität und Gefährlichkeit dieser Gruppierung".

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Nach Unfall bei Bootsfahrt am Eibsee: Suche nach Vater und Kind fortgesetzt

Nach dem Bootsunfall einer Familie auf dem oberbayerischen Eibsee ist die Suche nach den beiden Vermissten am Sonntag fortgesetzt worden. Der Vater und sein Kind seien bislang nicht gefunden worden, teilte die Polizei in Rosenheim mit.

Brandenburg: Drei Menschen sterben bei Unfall mit fünf Fahrzeugen

Bei einem schweren Verkehrsunfall in Brandenburg sind am Samstag drei Menschen ums Leben gekommen. Auf einer Bundesstraße zwischen Perleberg und Weisen in der Prignitz stießen aus bislang ungeklärter Ursache insgesamt fünf Fahrzeuge zusammen, wie die Polizei in Perleberg am Sonntag mitteilte. In den Unfall verwickelt waren demnach ein Lastwagen, ein Transporter, zwei Personenkraftwagen sowie ein Motorrad.

Tödliche Badeunfälle: Verbandschef mahnt Eltern zu Aufmerksamkeit

Angesichts der steigenden Zahl tödlicher Badeunfälle in Deutschland hat der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister (BDS) Eltern zu mehr Aufmerksamkeit an Gewässern gemahnt. Viele Eltern achteten vor allem auf ihr Smartphone, nicht aber auf ihre Kinder, sagte Verbandschef Peter Harzheim der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) nach einer Mitteilung vom Sonntag. "Im Schwimmbetrieb sind die Dinger die Pest", fügte er hinzu.

Verschärfte Asylpolitik: Nur wenige Klagen gegen Zurückweisungen an deutscher Grenze

In den ersten zwei Monaten der von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) eingeführten verschärften Grenzkontrollen hat es nur wenige Klagen von Asylsuchenden gegeben. Insgesamt gibt es erst sechs Klagen, wie der "Stern" am Sonntag unter Berufung auf eine von dem Magazin gestellte Anfrage ans Innenministerium berichtete.

Textgröße ändern: