Deutsche Tageszeitung - Junger Brasilianer steht wegen Vierfachmord an Verwandten in Spanien vor Gericht

Junger Brasilianer steht wegen Vierfachmord an Verwandten in Spanien vor Gericht


Junger Brasilianer steht wegen Vierfachmord an Verwandten in Spanien vor Gericht
Junger Brasilianer steht wegen Vierfachmord an Verwandten in Spanien vor Gericht / Foto: ©

In Spanien steht ein Brasilianer vor Gericht, der seinen Onkel, seine Tante und seine zwei kleinen Neffen ermordet und zerstückelt haben soll. Der Prozess gegen den sogenannten "Zerstückeler von Pioz" begann am Mittwoch vor einem Gericht in Guadalajara nördlich von Madrid mit der Auswahl der Geschworenen. Der in Spanien lebende Brasilianer hatte den Vierfachmord in dem Dorf Pioz nach seiner Festnahme gestanden.

Textgröße ändern:

Der junge Mann, der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt war, hatte der Anklage zufolge am 17. August 2016 mit einem Messer, Plastiksäcken und Klebeband das Haus seiner Verwandten aufgesucht. Er schnitt demnach zuerst seiner 39-jährigen Tante die Kehle durch und tötete dann seine beiden Cousins, die ein und drei Jahre alt waren. Anschließend wartete er auf die Rückkehr seines Onkels und tötete diesen dann auch.

Anschließend zerstückelte er die Leichen der Erwachsenen und steckte die Körperteile in die Plastiksäcke. Während der Tat tauschte er sich der Anklage zufolge über den Messengerdienst WhatsApp mit einem Freund in Brasilien aus, dem er auch Fotos der Leichen schickte. Zum Schluss putzte er das Haus und fuhr mit dem Bus nach Hause.

Die Leichen wurden einen Monat später gefunden, nachdem Straßenreinigern der starke Gestank aus dem Haus aufgefallen war. Nach der Entdeckung floh der 19-Jährige nach Brasilien. Einige Wochen später kehrte er aber nach Spanien zurück und stellte sich der Polizei.

Der junge Mann war im März 2016 zu seiner Tante und seinem Onkel nach Spanien gegangen, weil er von einer Karriere als Profi-Fußballer träumte. Von den Ermittlern wird er als manipulativ, egozentrisch und empathielos beschrieben. Im Polizeiverhör gab er an, eine "nicht zu unterdrückende Lust aufs Töten" verspürt zu haben.

Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft. Eine vorzeitige Entlassung soll 25 Jahre lang ausgeschlossen sein. Seine Verteidiger werten die Tat als Amoklauf. Das Geständnis legte er demnach in der Hoffnung auf eine mildere Strafe ab. Sein Freund muss sich wegen Beihilfe zum Mord in Brasilien vor Gericht verantworten.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Verschärfte Asylpolitik: Nur wenige Klagen gegen Zurückweisungen an deutscher Grenze

In den ersten zwei Monaten der von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) eingeführten verschärften Grenzkontrollen hat es nur wenige Klagen von Asylsuchenden gegeben. Insgesamt gibt es erst sechs Klagen, wie der "Stern" am Sonntag unter Berufung auf eine von dem Magazin gestellte Anfrage ans Innenministerium berichtete.

Fieberhafte Suche nach 27 vermissten Mädchen nach tödlicher Sturzflut in Texas

Nach einer verheerenden Sturzflut im US-Bundesstaat Texas suchen Rettungskräfte weiter fieberhaft nach 27 Mädchen, die an einem Sommerlager am Flussufer teilgenommen hatten. Mindestens 27 Menschen starben nach den Worten von Sheriff Larry Leitha in den Fluten, darunter neun Kinder. Mindestens acht Menschen wurden verletzt, wie Leitha am Samstagmorgen (Ortszeit) berichtete. Der Wetterdienst sagte weiteren Starkregen und "örtlich katastrophale" Sturzfluten in der Region voraus.

Erstmals seit mehr als hundert Jahren wieder öffentliches Baden in der Seine in Paris

Für die Bürger von Paris ist es das erste erlaubte öffentliche Schwimmen in der Seine seit mehr als hundert Jahren: Am Samstag stiegen und sprangen Menschen im Zentrum der französischen Hauptstadt unter dem Blick der Bademeister und bei einer Wassertemperatur von rund 25 Grad in die drei neu eröffneten Flussbäder. Die Eröffnung der Schwimmstellen war den Parisern im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 versprochen worden, die Stadt investierte eine Milliardensumme in die Verbesserung der Wasserqualität.

Größtes Legoland der Welt in Shanghai eröffnet

In China ist das größte Legoland der Welt eröffnet worden. Tausende Besucher strömten am Samstag trotz glühender Hitze zu der 31,7 Hektar großen Anlage in Shanghai, zu deren Attraktionen die Fahrt in einem Miniaturzug und eine Achterbahn mit Drachenmotiven gehören. Es handelt sich um das erste Legoland in China. Die chinesischen Behörden setzen unter anderem auf Themenparks, um den inländischen Tourismus zu befördern.

Textgröße ändern: