Deutsche Tageszeitung - Anklage gegen Mann wegen Mordversuchs in Berlin und Geiselnahme in Niedersachsen

Anklage gegen Mann wegen Mordversuchs in Berlin und Geiselnahme in Niedersachsen


Anklage gegen Mann wegen Mordversuchs in Berlin und Geiselnahme in Niedersachsen
Anklage gegen Mann wegen Mordversuchs in Berlin und Geiselnahme in Niedersachsen / Foto: © AFP/Archiv

Gegen einen 25-Jährigen, der offenbar mit einer Geiselnahme in Niedersachsen auf ein Bekennervideo zu einem von ihm verübten Mordanschlag in Berlin aufmerksam machen wollte, hat die Berliner Staatsanwaltschaft nun Anklage erhoben. Die Vorwürfe lauten auf versuchten Mord, gefährliche Körperverletzung, Geiselnahme, versuchte Nötigung und Bedrohung, wie die Anklagebehörde am Dienstag mitteilte. Der Mann war Ende Februar festgenommen worden.

Textgröße ändern:

Bei einer Autofahrt am 26. Februar soll er versucht haben, seine ehemalige Freundin zu dem Geständnis zu bringen, dass sie ihn betrogen habe. Er soll dabei gedroht haben, ihre 16-jährige Schwester und andere Menschen zu töten, wenn sie dies nicht zugebe. Zwei Tage später soll er versucht haben, diese Ankündigung umzusetzen.

In Berlin-Friedrichshain soll er einen Passanten von hinten angegriffen und zu Boden gebracht haben. Er habe den 42-Jährigen mit Schlägen, Tritten und einem Messer lebensgefährlich verletzt, erklärte die Staatsanwaltschaft. Das Leben des Opfers habe nur durch eine Notoperation gerettet werden können. Der 25-Jährige soll versucht haben herauszufinden, was er bei einer solchen Tat empfinde. Die Anklagebehörde sieht das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt an.

Nach der Tat soll der 25-Jährige ein Bekennervideo produziert und online veröffentlicht haben. Das Video habe aber seiner Meinung nach zu wenig Beachtung gefunden. Noch am selben Tag habe er im Rathaus seines Heimatorts, der niedersächsischen Gemeinde Sehnde, eine Frau mit einem Messer in seine Gewalt gebracht. So habe er auf das Video hinweisen wollen. Die Polizei habe die Situation deeskaliert, ohne dass jemand verletzt wurde, hieß es weiter.

Der 25-Jährige wurde noch am selben Tag festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Anhaltspunkte für eine dauerhafte psychische Beeinträchtigung, durch die er nicht schuldfähig sein könnte. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheidet nun das Berliner Landgericht.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Lebenslange Haft für 32-Jährigen wegen Mordes an Drogenkurier in Brandenburg

Wegen Mordes an einem Drogenkurier ist ein 32-Jähriger vom Landgericht Frankfurt an der Oder in Brandenburg zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Er wurde des Mordes in Tateinheit mit versuchtem Raub mit Todesfolge schuldig gesprochen, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann aus Habgier und heimtückisch handelte.

Prozess zu einem der schlimmsten Umweltdesaster Brasiliens in London begonnen

In London hat am Montag ein Prozess zu einer der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte Brasiliens begonnen. Der High Court soll bis März prüfen, ob der australische Bergbaukonzern BHP, der zum Zeitpunkt des Unglücks im November 2015 Miteigentümer des brasilianischen Minenbetreibers Samarco war, zur Verantwortung gezogen werden kann.

Von eigenem Ehemann mit Auto erfasst: 86-Jährige stirbt bei Unfall in Bochum

Eine 86-Jährige ist in Bochum von ihrem Ehemann mit einem Auto erfasst und dabei tödlich verletzt worden. Der 87-Jährige wollte am Montag rückwärts in eine Einfahrt fahren, wie die Polizei in der nordrhein-westfälischen Stadt mitteilte. Dabei erfasste er seine 86-jährige Frau und stieß danach gegen eine Hauswand.

Autofahrer in Mannheim von Unbekanntem brutal mit Messer und Reizgas attackiert

Zwei Insassen eines Autos sind in Mannheim brutal von einem Unbekannten attackiert worden. Der 32-jährige Fahrer war mit seinem Fahrzeug in der Nacht zu Sonntag aus einer Tiefgarage gekommen, als sich plötzlich ein Unbekannter näherte und die Seitenscheibe einschlug, wie die Polizei in der baden-württembergischen Stadt am Montag mitteilte. Er stach mutmaßlich mit einem Messer auf den 24-jährigen Beifahrer ein und sprühte Pfefferspray in das Auto.

Textgröße ändern: