Deutsche Tageszeitung - Sorge um Gesundheit von im Iran inhaftierter Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi

Sorge um Gesundheit von im Iran inhaftierter Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi


Sorge um Gesundheit von im Iran inhaftierter Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi
Sorge um Gesundheit von im Iran inhaftierter Friedensnobelpreisträgerin Mohammadi / Foto: © NARGES MOHAMMADI FOUNDATION/AFP/Archiv

Angehörige und Unterstützer der im Iran inhaftierten Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi haben sich besorgt über den Gesundheitszustand der 52-Jährigen geäußert. Wie das Bündnis Freiheit für Narges am Donnerstag mitteilte, zeigt eine medizinische Untersuchung der Aktivistin von Anfang Juli eine "besorgniserregende Verschlechterung aufgrund von Herz-Kreislauf-Risiken, Komplikationen im Magen-Darm-Bereich und einem Bandscheibenvorfall". Das Bündnis forderte die iranischen Behörden auf, Mohammadi "sofort freizulassen und ihr unverzüglich eine angemessene medizinische Behandlung zukommen zu lassen".

Textgröße ändern:

Seit ihrer Inhaftierung im November 2021 sei die Frauenrechtlerin mehrfach wegen verengter Blutgefäße behandelt worden, erklärte das Bündnis, das aus Organisationen wie Reporter ohne Grenzen und PEN America besteht. Ein dabei verabreichter Stent müsse gewechselt und zwei weitere Arterien behandelt werden, wie die Ergebnisse zudem zeigten. Zudem leide Mohammadi an schweren Rücken- und Knieschmerzen sowie an Verletzungen an Magen und Speiseröhre. Notwendige Behandlungen wurden der Aktivistin ihren Unterstützern zufolge verwehrt.

Die 52-jährige Mohammadi ist seit November 2021 im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran inhaftiert. Im Juni wurde sie im insgesamt vierten Verfahren gegen sie wegen "Propaganda gegen den Staat" verurteilt. Ihr war unter anderem vorgeworfen worden, zum Boykott der Parlamentswahlen aufgerufen zu haben. Die Verurteilungen seien auch eine Bestrafung für ihre Meldungen aus dem Gefängnis, sagte das Bündnis Freiheit für Narges.

Mohammadi hatte im April aus der Haft heraus einen "großangelegten Krieg gegen Frauen" im Iran kritisiert. Sie spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Kopftuchzwang sowie gegen die Todesstrafe im Iran. 2023 war sie mit dem den Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Bewaffneter tötet zwei Menschen an US-Eliteuniversität

An einer Eliteuniversität im US-Bundesstaat Rhode Island hat ein Bewaffneter zwei Menschen getötet. Neun weitere Menschen seien bei dem Angriff an der Brown University am Samstag schwer verletzt worden, teilte der Bürgermeister der Stadt Providence, Brett Smiley, mit. Der Täter konnte zunächst nicht gefasst werden. Auf dem Campus wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Fünf Festnahmen wegen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmarkt in Bayern

In Bayern sind wegen der mutmaßlichen Planung eines islamistischen Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt fünf Männer festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei am späten Samstagabend mitteilten, wurde mit den Festnahmen ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert.

Merz: Freilassung politischer Gefangener in Belarus "erfüllt mich mit Freude"

Die Bundesregierung hat mit Freude und Erleichterung auf die Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen in Belarus reagiert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Samstagabend im Onlinedienst X, die Nachricht aus Belarus erfülle ihn "mit Freude". Die Freilassung von Maria Kolesnikowa, Ales Bjaljazki und weiterer politischer Gefangener sei "überfällig und ein Erfolg der mutigen für Freiheit und Bürgerrechte kämpfenden Zivilgesellschaft". Deutschland stehe "an ihrer Seite", versicherte Merz.

Londoner Polizei: Keine Ermittlungen gegen Andrew wegen Vorwürfen von Giuffre

Die Londoner Polizei wird nach eigenen Angaben keine Ermittlungen gegen Andrew Mountbatten-Windsor einleiten wegen des Vorwurfs, er habe seine Leibwächter auf Virginia Giuffre angesetzt, um Nachforschungen anzustellen. Eine Untersuchung habe keine "Hinweise auf strafbare Handlungen oder Fehlverhalten" ergeben, weshalb die Polizei keine weiteren Maßnahmen ergreifen werde, erklärte die leitende Polizeibeamtin Ella Marriott am Samstag.

Textgröße ändern: