Deutsche Tageszeitung - Bolsonaro wegen Veröffentlichung von drastischem Karnevalsvideo in der Kritik

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Bolsonaro wegen Veröffentlichung von drastischem Karnevalsvideo in der Kritik


Bolsonaro wegen Veröffentlichung von drastischem Karnevalsvideo in der Kritik
Bolsonaro wegen Veröffentlichung von drastischem Karnevalsvideo in der Kritik / Foto: ©

Brasiliens rechtsradikaler Präsident Jair Bolsonaro hat im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video mit drastischen Sexszenen vom Straßenkarneval veröffentlicht und dies mit einer Kritik an Auswüchsen des Volksfestes verbunden. Das 40 Sekunden lange Video, das am Mittwoch weiter zu sehen war, wurde brasilianischen Medien zufolge am Montag in São Paulo gedreht. Bolsonaro war beim diesjährigen Karneval selbst häufig aufs Korn genommen worden.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Zu sehen sind drei Männer, die auf einem Dach tanzen. Einer von ihnen scheint sich einen Finger in den After zu stecken. Er bückt sich, während ein anderer unter dem Jubel der Menge auf seine Haare uriniert.

Bolsonaro schrieb dazu, dass er sich schwer tue, das Video zu zeigen, doch die Bevölkerung müsse die Wahrheit wissen. "Kommentieren Sie und ziehen Sie Ihre Schlüsse", fügte der Staatschef hinzu, der auf Twitter 3,46 Millionen Follower hat.

Am Mittwoch setzte Bolsonaro einen weiteren Tweet zum Thema ab. Darin fragte er, ob es in dem Video um einen "golden shower" (goldene Dusche) gehe, ein Euphemismus für Sex mit Urin.

Seit Dienstagabend wurde das Video im Internet mehr als 2,43 Millionen Mal angeklickt. Auf Twitter gab es dazu drei verschiedene Hashtags. Unter #ImpeachmentBolsonaro wurde der Rücktritt des Präsidenten gefordert, unter #BolsonaroTemRazão dem Staatschef Recht gegeben und unter #goldenshowerpresident sich über den Vorfall lustig gemacht.

Einige Kritiker des Staatschefs warfen ihm vor, das landesweite Karnevalsfest durch die Hervorhebung einer einzelnen Episode anzuschwärzen. Andere nahmen ihm übel, dass er das Video in den sozialen Medien veröffentlichte. Dies sei seinem Amt nicht angemessen und auch deshalb problematisch, weil der Videoclip im Internet nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Minderjährige zugänglich sei.

Während der Karnevalsumzüge hatte es immer wieder Kritik am Präsidenten gegeben, der im Januar unter anderem mit der Unterstützung evangelikaler Kirchen ins Amt gelangt war. Der ehemalige Fallschirmjäger Bolsonaro ist unter anderem wegen seiner homosexuellen- und frauenfeindlichen Äußerung sowie für seine Verherrlichung der brasilianischen Militärdiktatur von 1964 bis 1985 bekannt.

Während des Präsidentschaftswahlkampfs präsentierte er sich als Saubermann, der in Brasilien für Recht und Ordnung sorgen werde.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Mann in Bayern verliert durch Krypto-Betrug mittleren sechsstelligen Betrag

Ein Mann in Bayern ist beim angeblichen Handel mit Kryptowährung um einen mittleren sechsstelligen Betrag betrogen worden. Wie die Polizei in Kaufbeuren im Allgäu am Freitagabend mitteilte, hatte der 45-Jährige seit Anfang des Jahres über eine Social-Media-Plattform Kontakt zu einer Frau, die ihm von ihrem Erfolg im Handel mit digitaler Währung erzählte und eine bestimmte Plattform empfahl. Daraufhin investierte der Mann dort ebenfalls.

US-Richter ordnet Freilassung von pro-palästinensischem Aktivisten an

Ein US-Richer hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump angewiesen, den seit März in Abschiebehaft sitzenden Studenten und pro-palästinensischen Aktivisten Mahmoud Khalil freizulassen. Bezirksrichter Michael Farbiarz ordnete am Freitag Khalils Freilassung gegen Kaution an, sodass der Aktivist während seines Ausweisungsverfahrens nach New York zurückkehren darf. "Nach mehr als drei Monaten können wir endlich aufatmen und wissen, dass Mahmoud auf dem Weg nach Hause ist", erklärte seine Ehefrau, die US-Bürgerin Noor Abdalla.

Abschuss von Goldschakal auf Sylt erneut vorerst untersagt

Der Abschuss eines wilden Goldschakals auf der Nordseeinsel Sylt, der für die Tötung von fast 80 Lämmern verantwortlich gemacht wird, ist erneut vorerst untersagt worden. Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht (OVG) erließ auf eine Beschwerde einer Umweltvereinigung hin am Freitag einen sogenannten Hängebeschluss. (Az. 5 MB 8/25)

Vor Sizilien gesunkene Luxusjacht "Bayesian" vom Meeresgrund geborgen

Zehn Monate nach dem Untergang der Luxusjacht "Bayesian" vor der Küste Siziliens haben Spezialkräfte das Wrack an die Meeresoberfläche gehievt. Das Schiff sei mit Hilfe eines Spezialkrans geborgen worden, berichtete am Freitag ein AFP-Reporter vor Ort. Es hatte etwa 50 Meter unter der Meeresoberfläche auf Grund gelegen. Für die Bergung wurde zuvor der Mast der Jacht gekappt, der mit 72 Metern außergewöhnlich hoch war.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild