Deutsche Tageszeitung - Missbrauchsprozess gegen französischen Regisseur Ruggia hat begonnen

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Missbrauchsprozess gegen französischen Regisseur Ruggia hat begonnen


Missbrauchsprozess gegen französischen Regisseur Ruggia hat begonnen
Missbrauchsprozess gegen französischen Regisseur Ruggia hat begonnen / Foto: © AFP

Der französische Regisseur Christophe Ruggia muss sich seit Montag wegen mutmaßlicher sexueller Nötigung Minderjähriger vor Gericht verantworten. Die 35-jährige Schauspielerin Adèle Haenel wirft dem etwa 20 Jahre älteren Filmemacher vor, sie als Minderjährige wiederholt missbraucht zu haben. Der Regisseur weist die Vorwürfe zurück. Haenel hatte diese 2019 öffentlich gemacht und war damit zu einer Vorreiterin der MeToo-Bewegung in Frankreich geworden, die sich gegen Missbrauch im Filmgeschäft richtet.

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Ruggia hatte Haenel für einen Film gecastet, als diese elf Jahre alt war. Die Dreharbeiten fanden ein Jahr später statt. Der Film zeigt mehrere Sexszenen zwischen Haenel und einem Jungen. Die Schauspielerin erklärte später, sie habe sich dabei "sehr unwohl" gefühlt. Mehrere am Filmset Beteiligte sagten später aus, der Regisseur habe dem Mädchen bei den Dreharbeiten häufig die Hand auf den Oberschenkel gelegt und es aufgefordert, sich auf seinen Schoß zu setzen.

In den folgenden drei Jahren verbrachte Haenel zahlreiche Samstagnachmittage bei dem Filmemacher. Nach Schilderung der Schauspielerin drängte Ruggia sich ihr regelmäßig auf, küsste sie in den Nacken und begrapschte sie. Ruggia sagte aus, Haenel habe ihn durch "Posen" gereizt. Ihre Vorwürfe seien ein "Racheakt", weil er ihr keine weiteren Rollen mehr gegeben habe.

Die Staatsanwaltschaft nennt als schwerwiegende Umstände die Tatsache, dass Ruggia sich Haenel gegenüber in einer Machtposition befand. Der Prozess ist auf zwei Tage angelegt. Im Fall einer Verurteilung muss der Filmemacher mit bis zu zehn Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 150.000 Euro rechnen.

Haenel hatte 2020 Aufsehen erregt, als der mit Missbrauchsvorwürfen konfrontierte Regisseur Roman Polanski einen Filmpreis erhielt und sie mit dem Ruf "Eine Schande!" die Veranstaltung verließ. Die Schauspielerin war mit Filmen wie "Die unerschüttlerliche Liebe der Suzanne" und "Porträt einer jungen Frau in Flammen" bekannt geworden. Sie wurde zwei Mal mit dem französischen Filmpreis César ausgezeichnet. In den vergangenen Jahren hat sie sich aus dem Filmgeschäft zurückgezogen.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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