
Weißer Ring: Senioren immer häufiger Opfer perfider Betrüger

Senioren werden immer häufiger Opfer perfider Betrüger: Vor allem mit dem sogenannten Enkeltrick erbeuten Kriminelle jährlich mehrere Millionen Euro, wie die Opferhilfsorganisation Weißer Ring am Montag in Mainz mitteilte. Der diesjährige Tag der Kriminalitätsopfer am Freitag gelte daher vor allem der Sicherheit von Senioren.
Eine weitere Masche seien Kriminelle, die sich als Polizisten ausgeben: Alleine im Raum München wurden der Polizei im Februar binnen drei Tagen 400 solcher Anrufe gemeldet. Dabei erbeuteten die Betrüger Gold, Schmuck und Bargeld in Höhe von mehr als 400.000 Euro. Schätzungen zufolge könnten falsche Polizisten im vergangenen Jahr einen Schaden von rund 100 Millionen Euro verursacht haben, teilte der Weiße Ring weiter mit.
Prinzipiell könne jeder Opfer von Täuschung und Betrug werden, erklärte der Bundesvorsitzende der Organisation, Jörg Ziercke. Doch im Bereich der Vermögensdelikte würden gezielt ältere Menschen als Opfer ausgesucht, weil Kriminelle dort "aus ihrer Perspektive besonders günstige Tatbedingungen vermuten". Betrüger gingen davon aus, dass das Risiko erwischt zu werden, bei älteren Menschen geringer sei. Senioren schämten sich eher, zuzugeben, dass sie auf Kriminelle reingefallen sind.
In der Türkei seien in den vergangenen Jahren mittels Callcentern professionelle Strukturen für Telefonbetrug aufgebaut worden. Anrufer geben sich demnach nicht nur als Verwandte in Not oder falsche Polizisten aus, sondern auch als Gerichtsvollzieher und Mitarbeiter von Stadtwerken. Die Täter nutzten das Vertrauen in staatliche Institutionen und Hilfsbereitschaft gegenüber vermeintlichen Verwandten aus.
(Y.Ignatiev--DTZ)