Deutsche Tageszeitung - Tod von Zweijähriger in Halle: Vater zu drei Jahren Haft verurteilt

Tod von Zweijähriger in Halle: Vater zu drei Jahren Haft verurteilt


Tod von Zweijähriger in Halle: Vater zu drei Jahren Haft verurteilt
Tod von Zweijähriger in Halle: Vater zu drei Jahren Haft verurteilt / Foto: © AFP/Archiv

Mehr als sieben Monate nach dem Tod eines mit heißem Wasser verbrühten Kleinkinds in Halle in Sachsen-Anhalt sind die Eltern und die Großmutter des Mädchens zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt worden. Das Landgericht Halle verurteilte den 37-jährigen Vater am Mittwoch zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Textgröße ändern:

Der Angeklagte wurde wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen sowie fahrlässiger Körperverletzung verurteilt. Die Mutter des Kinds erhielt eine Strafe von einem Jahr und zehn Monaten auf Bewährung, die Großmutter bekam eine Bewährungsstrafe von anderthalb Jahren. Beide sprach das Gericht ebenfalls wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen schuldig.

Einen Vorsatz konnten das Gericht nach Angaben der Sprecherin nicht nachweisen. Ursprünglich hatte die Anklage gegen den Vater auf Mord durch Unterlassen gelautet. Auch sei unklar geblieben, ob das Kind unter einer Dusche oder durch Eintauchen in Wasser verbrüht worden sei.

Der Anklage zufolge soll der Mann das Kind am 10. Mai in der Wohnung der Familie, wo er zu diesem Zeitpunkt allein mit seinen drei Töchtern war, in eine mit heißem Wasser gefüllte Badewanne getaucht haben. Er habe dem kleinen Mädchen eine Lektion erteilen wollen, weil es sich zuvor beschmutzt hatte. Die Zweijährige erlitt schwere großflächige Verbrennungen. Obwohl sich ihr Zustand verschlechterte, holten die Angeklagten demnach keine ärztliche Hilfe. Das Mädchen starb zwei Tage nach der Tat.

Die Staatsanwaltschaft forderte für den Angeklagten sechs Jahre Haft und für die beiden Frauen Freiheitsstrafen von jeweils dreieinhalb Jahren. Die Verteidigung stellte keine konkreten Anträge, plädierte aber für den Angeklagten auf eine Strafe von nicht mehr als drei bis vier Jahren und forderte für die Frauen Bewährungsstrafen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Australien: Mindestens zehn Tote bei Schusswaffenangriff am Bondi Beach

Bei dem Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney sind laut Polizei mindestens zehn Menschen getötet worden. Berichte der australischen Rundfunkanstalt ABC, denen zufolge einer der Schützen unter den Toten war, bestätigte die Polizei am Sonntag zunächst nicht. An dem beliebten Strand im Osten Sydneys hatten sich am Sonntag auch Gläubige zur Feier des jüdischen Lichterfests Chanukka versammelt.

Mutmaßlich islamistischer Anschlagsplan auf Weihnachtsmarkt: Ermittlungen in Bayern

Nach der Festnahme von fünf Männern in Bayern wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf einen Weihnachtsmarkt gehen die Ermittler von einem islamistischen Motiv aus. Dier Ermittlungen in dem Fall dauerten am Sonntag an, wie die Münchner Generalstaatsanwaltschaft und die Polizei mitteilten. Die Festnahmen verhinderten den Angaben zufolge "wohl einen möglichen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern.

Schokoladenkrise: Ritter-Sport-Chef rechnet mit weiter steigenden Preisen

Der Chef des Schokoladenherstellers Ritter Sport, Andreas Ronken, rechnet mit weiter steigenden Schokoladenpreisen. "Wir erleben gerade eine Schokoladenkrise", sagte Ronken dem Portal "t-online" laut Meldung vom Sonntag. "Billiger wird es nicht mehr." Im Gegenteil seien eher steigende Preise zu erwarten, weil Tropenprodukte wie Kakao besonders vom Klimawandel betroffen seien.

Bewaffneter tötet zwei Menschen an US-Eliteuniversität

An einer Eliteuniversität im US-Bundesstaat Rhode Island hat ein Bewaffneter zwei Menschen getötet. Neun weitere Menschen seien bei dem Angriff an der Brown University am Samstag schwer verletzt worden, teilte der Bürgermeister der Stadt Providence, Brett Smiley, mit. Der Täter konnte zunächst nicht gefasst werden. Auf dem Campus wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Textgröße ändern: