Deutsche Tageszeitung - Früherer US-Senator Menendez wegen Korruption zu elf Jahren Gefängnis verurteilt

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Früherer US-Senator Menendez wegen Korruption zu elf Jahren Gefängnis verurteilt


Früherer US-Senator Menendez wegen Korruption zu elf Jahren Gefängnis verurteilt
Früherer US-Senator Menendez wegen Korruption zu elf Jahren Gefängnis verurteilt / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP

Der einflussreiche frühere US-Senator Robert "Bob" Menendez ist wegen Korruption zu elf Jahren Haft verurteilt worden. "Irgendwo auf dem Weg (...) sind Sie vom Weg abgekommen", sagte der zuständige Richter Sidney Stein bei der Verkündung des Strafmaßes am Mittwoch. "Die Arbeit für das öffentliche Wohl wurde zu einer Arbeit für Ihr eigenes Wohl." Der 71-Jährige war unter anderem wegen Erpressung, Justizbehinderung und der Annahme von Bestechungsgeldern aus Ägypten und Katar verurteilt worden und will in Berufung gehen.

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"Ich werde Sie um Gnade bitten - nicht für mich, sondern für Anthony", sagte Menendez weinend in Bezug auf seinen Sohn, der Autismus hat. Mehrere Bekannte des Ex-Senatoren hatten dem Gericht zuvor Briefe geschrieben, in dem sie sich für Menendez einsetzten. "Bob hat viele Menschen, mich eingeschlossen, mit der Hoffnung inspiriert, dass es möglich ist, die Welt zu verändern", schrieb der Autor Donald Scarinci.

Menendez ist ein Karrierepolitiker, der lange dem einflussreichen Senatsausschuss für Auswärtige Angelegenheiten vorsaß. Bei einer Durchsuchung von Menendez' Haus in New Jersey hatten Ermittler der US-Bundespolizei FBI dann aber 480.000 Dollar (rund 450.000 Euro) in bar, Goldbarren im Wert von rund 150.000 Dollar und ein Mercedes-Benz-Cabrio gefunden.

Auch seine krebskranke Ehefrau Nadine ist wegen der Annahme von Bestechungsgeldern, Behinderung der Justiz und Erpressung angeklagt. Ihr wird separat der Prozess gemacht.

Staatsanwältin Danielle Sassoon erklärte, die verhängte Strafe sei "das Ergebnis eines ungeheuerlichen Machtmissbrauchs auf höchster Ebene".

Menendez sprach seinerseits von einer Hexenjagd und erklärte, er werde in Berufung gehen. US-Präsident Donald Trump liege richtig, sagte er: "Dieser Prozess ist politisch und durch und durch korrumpiert. Ich hoffe, Präsident Trump räumt mit dem Sumpf auf und stellt die Integrität des Systems wieder her."

(L.Møller--DTZ)

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