Deutsche Tageszeitung - Strafrechtliche Ermittlungen gegen Frau von Israels Regierungschef Netanjahu eingeleitet

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Strafrechtliche Ermittlungen gegen Frau von Israels Regierungschef Netanjahu eingeleitet


Strafrechtliche Ermittlungen gegen Frau von Israels Regierungschef Netanjahu eingeleitet
Strafrechtliche Ermittlungen gegen Frau von Israels Regierungschef Netanjahu eingeleitet / Foto: © AFP/Archiv

In Israel sind strafrechtliche Ermittlungen gegen die Ehefrau von Regierungschef Benjamin Netanjahu, Sara Netanjahu, eingeleitet worden. Dies teilte die Staatsanwaltschaft am Sonntag in einem Schreiben an eine Abgeordnete der Opposition mit, welche die Ermittlungen gefordert hatte. Naama Lazimi, Abgeordnete der Partei Die Demokraten, wirft Sara Netanjahu Zeugenbeeinflussung im Korruptionsprozess ihres Mannes vor.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Lazimi erklärte, die Untersuchung sei am 26. Dezember eingeleitet worden. Ihr Büro habe nach einem "schockierenden" Bericht in der Nachrichtensendung "Uvda" des israelischen Senders Channel 12 den Staatsanwalt kontaktiert. In der Sendung wurde berichtet, Sara Netanjahu habe versucht, einen wichtigen Zeugen im laufenden Korruptionsprozess gegen ihren Mann einzuschüchtern.

Dem Sender zufolge initiierte Sara Netanjahu zudem Negativkampagnen gegen den Generalstaatsanwalt, seinen Stellvertreter und andere Menschen, die gegen ihren Ehemann vorgingen.

Die Knesset-Abgeordnete begrüßte die Ermittlungen im Onlinedienst X als "wichtig für die parlamentarische Kontrolle, das Justizsystem und die Rechtsstaatlichkeit". "Ich werde nicht schweigen, ich werde nicht aufgeben und ich werde nicht zulassen, dass dieser Fall begraben wird", erklärte Lazimi. Sie werde für "Gerechtigkeit" sorgen, betonte sie.

Die Staatsanwaltschaft machte keine genaueren Angaben zu den Ermittlungen gegen Sara Netanjahu, die sich derzeit mit dem Regierungschef in den USA aufhält. Die Untersuchung werde "von der israelischen Polizei in Zusammenarbeit mit der Cyberabteilung der Staatsanwaltschaft" erfolgen, erklärte die Staatsanwaltschaft.

In dem vor vier Jahren begonnenen Prozess wird Netanjahu und seiner Frau Sara zum einen vorgeworfen, von Milliardären Luxusgüter wie Zigarren, Schmuck und Champagner im Wert von umgerechnet mehr als 250.000 Euro als Gegenleistung für politische Gefälligkeiten angenommen zu haben. In zwei weiteren Fällen soll der Regierungschef versucht haben, mit israelische Medien eine günstige Berichterstattung auszuhandeln.

Im Dezember hatte Benjamin Netanjahu in dem mehrfach vertagten Prozess erstmals ausgesagt und die Vorwürfe als "lächerlich" zurückgewiesen. Er ist der erste amtierende israelische Regierungschef, der sich in einem Strafverfahren verantworten muss.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Zivile Seenotretter bergen in zehn Jahren mehr als 175.000 Menschen aus Mittelmeer

Seit 2015 haben zivile Seenotrettungsorganisationen nach eigenen Angaben mehr als 175.000 Menschen aus dem Mittelmeer gerettet. Die insgesamt 21 Organisationen, davon zehn aus Deutschland, zogen am Mittwoch eine Bilanz ihrer zehnjährigen Arbeit. Dabei kritisierten sie scharf die Untätigkeit der Regierenden angesichts des Sterbens im Mittelmeer und forderten ein Ende der politischen Blockade von Rettungseinsätzen.

Bundesweite Razzia in Baugewerbe: Zollbeamte stellen zahlreiche Vergehen fest

Bei einer bundesweiten Razzia im Baugewerbe haben Zollbeamte zahlreiche Vergehen festgestellt. Bei der sogenannten Schwerpunktprüfung gegen Schwarzarbeit und illegale Beschäftigung am Montag wurden rund 300 Straf- und mehr als 400 Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, wie die Generalzolldirektion am Mittwoch in Bonn mitteilte. Bei den Strafverfahren handelte es sich den Angaben zufolge überwiegend um Verfahren wegen des Aufenthalts ohne Aufenthaltstitel.

Frau und Sohn in Berlin überfahren: Rentner wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht

Weil er eine Touristin und ihr vierjähriges Kind in Berlin-Mitte überfahren haben soll, muss sich ein 84-Jähriger seit Mittwoch wegen fahrlässiger Tötung vor dem Amtsgericht Tiergarten verantworten. Er soll im März 2024 an einer Ampel wartende Autos auf dem Radweg mit fast 90 Stundenkilometern überholt und dabei die 41-Jährige und ihren in einem Buggy sitzenden Sohn erfasst haben, wie es in der zu Prozessbeginn verlesenen Anklage hieß.

Schockanrufer betrügen Mann aus Rheinland-Pfalz um mehr als hunderttausend Euro

Mit einem sogenannten Schockanruf haben Unbekannte einen Mann aus dem rheinland-pfälzischen Zweibrücken um Wertgegenstände im Wert von mehr als hunderttausend Euro betrogen. Die Täter meldeten sich per Telefon bei dem Geschädigten und gaben sich als Kriminalbeamte aus, wie die Polizei in Pirmasens am Mittwoch mitteilte. Den Betrügern gelang es demnach, den Mann davon zu überzeugen, dass er zu Hause überfallen werden könnte.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild