Deutsche Tageszeitung - Gericht: Klimaaktivistin muss Polizeieinsatz an Berliner Flughafen teils bezahlen

Gericht: Klimaaktivistin muss Polizeieinsatz an Berliner Flughafen teils bezahlen


Gericht: Klimaaktivistin muss Polizeieinsatz an Berliner Flughafen teils bezahlen
Gericht: Klimaaktivistin muss Polizeieinsatz an Berliner Flughafen teils bezahlen / Foto: © AFP/Archiv

Eine Klimaaktivistin muss anteilig einen von ihr verursachten Polizeieinsatz am Flughafen Berlin-Brandenburg bezahlen. Ihre Klage gegen einen entsprechenden Gebührenbescheid der Bundespolizei wurde abgewiesen, wie das Verwaltungsgericht Berlin am Donnerstag bestätigte. Die Aktivistin war im Dezember 2022 durch ein zuvor in den Zaun geschnittenes Loch auf das Flughafengelände eingedrungen und hatte sich gemeinsam mit einem weiteren Menschen auf dem Rollfeld festgeklebt.

Textgröße ändern:

Die Bundespolizei leitete daraufhin verschiedene Maßnahmen ein und ließ unter anderem die Flughafenumzäunung bestreifen. Außerdem setzte sie einen Hubschrauber ein, um das Gelände zu überwachen. Ein Drittel der dadurch entstandenen Kosten sollte aus Sicht der Bundespolizei die Aktivistin bezahlen. Ein entsprechender Gebührenbescheid über 1017,74 Euro wurde laut Verwaltungsgericht im April 2023 erlassen.

Nachdem ihr Widerspruch gegen den Gebührenbescheid von der Bundespolizei zurückgewiesen wurde, klagte die Aktivistin im Dezember 2023. Laut Verwaltungsgericht bezweifelte sie die individuelle Zurechenbarkeit und war auch der Ansicht, weder Ziel noch Empfängerin der Leistungen gewesen zu sein.

Dies sah das Verwaltungsgericht anders und wies die Klage ab. Die Maßnahmen der Bundespolizei seien berechtigt gewesen und der Gebührenbescheid rechtmäßig. Das unbefugte Betreten der Rollfläche habe die Sicherheit des Luftverkehrs behindert.

Es sei damit zu rechnen gewesen, dass ohne weiteres Eingreifen der Bundespolizei weitere Menschen auf das Rollfeld gelangen und sich festkleben würden, erklärte das Gericht. Auch sei nicht auszuschließen gewesen, dass Manipulationen zulasten des Flugverkehrs stattfanden oder verbotene Gegenstände auf das Flughafengelände gebracht wurden.

Die präventive Bestreifung des Zauns sei notwendig gewesen, um weitere Beschädigungen festzustellen, hieß es in der Urteilsbegründung weiter. Der Hubschrauber sei das einzige geeignete Einsatzmittel gewesen, um das gesamte, teils schwer einsehbare Gelände schnell und präzise aufzuklären.

Zunächst machte die Bundespolizei das Urteil öffentlich. Es fiel am 26. März und ist noch nicht rechtskräftig.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Ruderboote kentern auf dem Rhein - Zehn Menschen fallen ins kalte Wasser

Bei einem Bootsunfall auf dem Rhein bei Mannheim sind zehn Menschen ins kalte Wasser gefallen. Es handelte sich um Mitglieder eines Rudervereins aus Speyer, wie die Polizei in Göppingen am Sonntag mitteilte. Insgesamt 20 von ihnen machten mit vier Sportruderbooten eine Ausfahrt von Speyer nach Worms.

Hilfsfahrzeug für Obdachlose: Kältebus in Berlin angezündet

In Berlin ist ein sogenannter Kältebus angezündet worden. Ein Zeuge beobachtete in der Nacht zum Sonntag im Ortsteil Moabit einen Unbekannten in der Nähe der Busse, wie die Polizei mitteilte. Kurz danach sei eins der Fahrzeuge in Flammen aufgegangen.

Polizei schießt bei SEK-Einsatz in Bochum 28-Jährigen an

In Bochum hat die Polizei bei einem SEK-Einsatz auf einen Mann geschossen und ihn verletzt. Zeugen wählten am Samstagnachmittag den Notruf, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Sie gaben an, dass ein Mann mehrere geparkte Fahrzeuge beschädigt habe. Als ein Zeuge ihn darauf angesprochen habe, habe er ein Messer hervorgeholt.

Schwerverletzter und brennende Bar - Erste Unfälle mit Feuerwerk am Wochenende

Durch Feuerwerk und Böller ist es am Wochenende zu ersten Unfällen gekommen. Im baden-württembergischen Mannheim brannte am Samstagnachmittag das Nebengebäude einer Bar, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. In der Nachbarstadt Heidelberg war in der Nacht zu Samstag ein 18-Jähriger durch die Explosion eines Feuerwerkkörpers schwer verletzt worden.

Textgröße ändern: