Deutsche Tageszeitung - Angriffe auf Gefängnisse in Frankreich: 25 Festnahmen in mehreren Städten

Angriffe auf Gefängnisse in Frankreich: 25 Festnahmen in mehreren Städten


Angriffe auf Gefängnisse in Frankreich: 25 Festnahmen in mehreren Städten
Angriffe auf Gefängnisse in Frankreich: 25 Festnahmen in mehreren Städten / Foto: © AFP/Archiv

Nach einer Reihe von Angriffen auf Gefängnisse in Frankreich sind am Montag bei Razzien 25 Verdächtige festgenommen worden. Zu ihnen zählten auch fünf Menschen, die wegen anderer Taten bereits inhaftiert waren, teilte die Staatsanwaltschaft für Terrorismusbekämpfung mit. Die Festnahmen erfolgten im Großraum Paris sowie in Marseille, Lyon und Bordeaux, wie es in Ermittlerkreisen hieß. Das Polizeigewahrsam kann bis zu 96 Stunden dauern.

Textgröße ändern:

Zwischen dem 13. und 21. April hatte eine bis dahin unbekannte Gruppe namens DDPF (Verteidigung der französischen Häftlinge) an mehreren Haftanstalten Autos von Gefängnismitarbeitern in Brand gesteckt. An mehreren Orten hinterließen sie Graffiti mit der Abkürzung.

Im südfranzösischen Toulon hatten Unbekannte Mitte April mit einem Sturmgewehr wenige Stunden vor einem Ministerbesuch auf das Eingangstor des dortigen Gefängnisses geschossen. Die Gruppe veröffentlichte zudem Drohungen gegen Gefängnismitarbeiter im Onlinedienst Telegram.

Justizminister Gérald Darmanin dankte am Montag im Onlinedienst X den Verwaltungsbeamten und Sicherheitskräften "für die Festnahme der mutmaßlichen Angreifer gegen Vollzugsbeamte und die Gefängnisse unseres Landes". Innenminister Bruno Retailleau gratulierte den Ermittlern und lobte ihre "großartige Professionalität", die es ermöglicht habe, in "sehr kurzer Zeit" Ergebnisse zu erzielen.

Das Profil der Täter ist weiterhin unbekannt. Da die Angriffe offensichtlich koordiniert waren, hatte sich die Staatsanwaltschaft zur Terrorbekämpfung eingeschaltet. Der Innen- und der Justizminister hatten zunächst öffentlich vermutet, dass die Täter aus dem Milieu der Drogenbanden stammen.

Derzeit berät das französische Parlament über ein Gesetz, das den Kampf gegen Drogenbanden verschärfen soll. Es sieht unter anderem Isolationshaft für verurteilte Drogenbosse vor. Die Staatsanwaltschaft vermutete hingegen, dass die Taten eher auf das Konto organisierter Verbrecherbanden gehen.

Nach Angaben aus Polizeikreisen deutet die Vorgehensweise bei einigen Taten auf Bandenkriminalität hin, während andere eher an das Vorgehen von Linksextremisten erinnerten. Denkbar sei auch, dass linksextreme Täter sich nachträglich angeschlossen hätten.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Nach Anschlag in Sydney: Australiens Premier besucht Helden von Bondi Beach im Krankenhaus

Er gilt als der "Held" von Bondi Beach: Der Mann, der einem der Angreifer des tödlichen Anschlags auf eine jüdische Feier an Sydneys berühmtem Strand die Waffe entrissen hat, ist von Australiens Premierminister Anthony Albanese im Krankenhaus besucht worden. Die Tapferkeit von Ahmed al-Ahmed sei eine "Inspiration für alle Australier", sagte Albanese am Dienstag an dessen Krankenhausbett in Sydney. In einem Moment, in dem das Böse am Werk gewesen sei, "strahlt er als Beispiel für die Stärke der Menschlichkeit".

Trump-Dekret: USA stufen Fentanyl als "Massenvernichtungswaffe" ein

Im Kampf gegen Drogen stufen die USA das Schmerzmittel Fentanyl als "Massenvernichtungswaffe" ein. Präsident Donald Trump unterzeichnete dazu am Montag in Washington ein Dekret. "Keine Bombe hat eine solche Wirkung", sagte Trump über das Opioid. "Jedes Jahr sterben 200.000 bis 300.000 Menschen, soweit wir wissen."

Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht

Nach dem gewaltsamen Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau steht deren Sohn Nick unter Mordverdacht. Der Polizeichef von Los Angeles, Jim McDonnell, sagte am Montag, der 32-Jährige sei unter dem Verdacht festgenommen worden, seine Eltern getötet zu haben. Medienberichten zufolge ging der Tat ein Streit zwischen Nick Reiner und seinen Eltern voraus. Worum es dabei ging, ist unklar.

Tod von US-Regisseur Reiner und seiner Frau: Sohn Nick in Polizeigewahrsam

Nach dem Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau hat die Polizei seinen Sohn Nick laut Medienberichten in Gewahrsam genommen. Die Sender CBS und ABC berichteten am Montag, der 32-Jährige sei festgenommen und in ein Gefängnis in Los Angeles überstellt worden. Nach Angaben der "Los Angeles Times" soll Nick Reiner unter Verdacht stehen, seine Eltern getötet zu haben. Laut dem Sender hatten die Leichen des Paares Stichwunden aufgewiesen.

Textgröße ändern: