Deutsche Tageszeitung - Tod von Kind nach Notruf in Schwangerschaft: Fall muss neu verhandelt werden

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Tod von Kind nach Notruf in Schwangerschaft: Fall muss neu verhandelt werden


Tod von Kind nach Notruf in Schwangerschaft: Fall muss neu verhandelt werden
Tod von Kind nach Notruf in Schwangerschaft: Fall muss neu verhandelt werden / Foto: © AFP/Archiv

Über die Klage von Eltern eines Kinds, das mit einem Jahr an den Folgen von Sauerstoffmangel vor der Geburt starb, muss neu verhandelt werden. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwies den Fall am Donnerstag zurück an das Oberlandesgericht Schleswig. Dieses soll ein Expertengutachten zu der Frage einholen, ob beim Notruf kurz vor der Geburt sofort ein Notarzt hätte geschickt werden müssen. (Az. III ZR 417/23)

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Die Eltern fordern Schmerzensgeld und Schadenersatz von fünf Städten oder Landkreisen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Rettungsleitstellen hätten zu langsam reagiert, einander nicht alle Informationen weitergegeben und nicht rechtzeitig einen Notarzt geschickt, argumentieren sie.

Im Januar 2017, einen Monat vor dem errechneten Geburtstermin, bekam die schwangere Frau starke Schmerzen. Der Mann verständigte den Rettungsdienst. Erst kam ein Rettungswagen, dessen Besatzung wiederum einen Notarzt anforderte. Dieser traf etwa 50 Minuten nach dem ersten Notruf ein. Im Krankenhaus wurde eine vorzeitige Plazentaablösung festgestellt und ein Notkaiserschnitt vorgenommen. Das Kind kam mit gesundheitlichen Problemen auf die Welt, an denen es 13 Monate später starb.

Vor dem Landgericht Lübeck hatte die Klage der Eltern keinen Erfolg, auch die Berufung in Schleswig scheiterte zunächst. Das dortige Gericht bezog sich auf den Indikationskatalog der Bundesärztekammer für den Notarzteinsatz. Demnach sei nicht zu erkennen gewesen, dass sofort ein Notarzt geschickt werden musste. Das Gericht beanstandete auch die Weiterleitungen der Notfallmeldungen zwischen den Rettungsleitstellen nicht, sie seien nicht die Ursache für die Gesundheitsprobleme des Babys.

Die Eltern wandten sich an den BGH, der am Donnerstag verhandelte. Nach der Verhandlung erkärte er, dass das Oberlandesgericht nicht genügend Informationen zur Notwendigkeit des sofortigen Notarzteinsatzes eingeholt habe. Falls Amtspflichten verletzt worden seien, müsse es außerdem herausfinden, ob die Pflichtverletzungen die gesundheitlichen Probleme des Kinds verursachten.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Ex-Freundin wirft US-Rapper Combs erzwungenen Sex mit diversen fremden Männern vor

Im Prozess gegen US-Rapper Sean "Diddy" Combs hat eine Ex-Freundin von ihm ausgesagt, dass sie für ihn immer wieder Sex mit dafür bezahlten Männern haben musste. Die Frau, die in New York unter dem Pseudonym Jane aussagte, schilderte den Geschworenen, dass sie auf Combs Betreiben an Sex-Inszenierungen mit diversen Männern teilgenommen habe, die mitunter tagelang gedauert hätten. Combs war demnach Zuschauer der von Jane als "Hotelnächte" bezeichneten Vorfälle.

Mit Stuhl beworfen: Palästinenser greift Rabbiner in Pariser Vorstadt an

Ein Palästinenser ist am Freitag nach einem Angriff auf einen Rabbiner im Pariser Vorort Neuilly festgenommen worden. Bei dem Täter handele es sich um einen in Deutschland geduldeten Palästinenser, hieß es aus Polizeikreisen. Demnach hatte der Mann dem jüdischen Geistlichen, der in einem Café saß, einen Stuhl entgegengeschleudert und ihn im Gesicht verletzt. Die Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen wegen schwerer Körperverletzung ein.

Hautreizungen bei 15 Mitarbeitern: Großeinsatz wegen chemischer Substanz in Paketzentrum

15 Mitarbeiter eines Paketzentrums in der Nähe von Nürnberg sind offenbar mit einer chemischen Substanz in Kontakt gekommen und dabei leicht verletzt worden. Sie erlitten Hautreizungen und wurden in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Vier von ihnen klagten demnach auch über Atembeschwerden oder Augenreizungen.

Frau von Balkon gestoßen - 27-Jähriger in Baden-Württemberg in Untersuchungshaft

In Lautenbach in Baden-Württemberg soll ein Mann seine Partnerin absichtlich vom Balkon im dritten Stock gestoßen haben. Die Frau starb an ihren schweren Verletzungen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Offenburg am Freitag mitteilten. Polizei und Rettungsdienst waren am Donnerstagabend zu dem Mehrfamilienhaus gerufen worden.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild