Deutsche Tageszeitung - Schwere Überschwemmungen in Australien: Menschen sitzen auf Hausdächern fest

Schwere Überschwemmungen in Australien: Menschen sitzen auf Hausdächern fest


Schwere Überschwemmungen in Australien: Menschen sitzen auf Hausdächern fest
Schwere Überschwemmungen in Australien: Menschen sitzen auf Hausdächern fest / Foto: © NEW SOUTH WALES STATE EMERGENCY SERVICE/AFP

Tagelanger Starkregen hat im Osten Australiens schwere Überschwemmungen ausgelöst. In Teilen des Bundesstaats New South Wales standen am Mittwoch Häuser und Straßen unter Wasser. In der Stadt Taree etwa 300 Kilometer nördlich von Sydney stieg das Hochwasser so stark an, dass sich einige Menschen in der Nacht auf die Dächer ihrer Häuser retten mussten.

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In Teilen von New South Wales regnete es nach Angaben der Behörden in zwei Tagen so viel wie in den vier Monaten zuvor. Die Böden könnten so viel Wasser auf einmal nicht aufnehmen, sagte der Katastrophenschutzminister von New South Wales, Jihad Dib. Auch Flüsse seien über die Ufer getreten.

In Taree fielen seit Montag 415 Liter Regen pro Quadratmeter - mehr als das Vierfache der durchschnittlichen Niederschlagsmenge im Mai. Der Pegelstand des Flusses in der Stadt erreichte am Mittwoch 6,30 Meter - der bisherige Höchststand aus dem Jahr 1929 wurde damit überschritten.

Die Einwohnerin Holly Pillotto, die ins obere Stockwerk ihres Hauses flüchtete, sagte im Fernsehsender Channel Nine, sie brauche dringend Hilfe, da das Wasser immer weiter ansteige. "Unsere Nachbarn sitzen auf ihrer Terrasse fest. Das ist ein wirklich gefährlicher Ort", berichtete sie.

Der Leiter der Rettungsdienste in New South Wales, Dallas Byrnes, sagte, die Notlage sei "unglaublich dynamisch" und weite sich immer weiter aus. Allein in der Nacht zu Mittwoch habe es mehr als 150 Rettungsaktionen gegeben. "Viele Menschen wurden von Dächern und aus den oberen Stockwerken von Häusern gerettet", sagte Byrnes im Fernsehsender ABC.

Auch den Helfern macht allerdings das schlechte Wetter zu schaffen. Vor allem Rettungsaktionen aus der Luft seien "sehr gefährlich". "Es kann sein, dass die Flugzeuge den ganzen Tag nicht fliegen können", sagte Byrnes. Das Katastrophenschutzbehörde befürchtet, dass rund 16.000 Menschen oder 7400 Haushalte frühestens am Donnerstag erreicht werden können.

In den kommenden 48 Stunden wird zudem mit weiteren heftigen Regenfällen gerechnet, stellenweise bis zu 200 Liter pro Quadratmeter. Wissenschaftlern zufolge führt der Klimawandel in Australien zu häufigeren und heftigeren Extremwetterereignissen.

(A.Nikiforov--DTZ)

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