Deutsche Tageszeitung - Mehr als 29 Jahre nach Mord: Prozess um Coldcase von 1996 in Bochum begonnen

Mehr als 29 Jahre nach Mord: Prozess um Coldcase von 1996 in Bochum begonnen


Mehr als 29 Jahre nach Mord: Prozess um Coldcase von 1996 in Bochum begonnen
Mehr als 29 Jahre nach Mord: Prozess um Coldcase von 1996 in Bochum begonnen / Foto: © AFP/Archiv

Vor dem Landgericht Bochum hat am Donnerstag ein Prozess um einen Mord vor mehr als 29 Jahren begonnen. Angeklagt ist ein heute 59-Jähriger. Er soll im März 1996 aus unklaren Gründen nachts im Stadtteil Wattenscheid einen Mann erstochen haben. Das angetrunkene Opfer soll kurz vor der Tat aus einer Gaststätte gekommen sein.

Textgröße ändern:

Mit einem Messer mit einer elf Zentimeter langen Klinge soll er dem Mann von hinten mit Gewalt fünfmal in die linke Schulter gestochen haben. Dabei wurde ein Knochenstück von der Schulter abgetrennt.

Als der Mann um Hilfe schrie, soll der heute 59-Jährige ihn festgehalten und von vorn mehrfach auf ihn eingestochen haben. Dabei wurden Rippen durchtrennt und Knochen abgeschnitten. Zudem soll er 15 Mal auf Gesicht und Brust eingestochen haben.

Das Opfer starb noch am Tatort. Die Todesursache war dabei ein Stich in die linke Herzkammer. Der mutmaßliche Täter konnte damals unerkannt flüchten. Polizisten fanden in der Nähe des Tatorts blutige Kleidung und das Tatmesser in einer Mülltonne und entdeckten dabei auch die DNA eines unbekannten Menschen.

Aufklären konnte die Polizei die Tat nach einem automatisierten schengenweiten DNA-Abgleich mit einem in Großbritannien lebenden deutsch-polnischen Staatsbürger im Jahr 2022. Ermittlungen ergaben, dass der Mann zur Tatzeit in Deutschland gelebt und in Dortmund gewohnt hatte.

Bereits im September 2022 wurde der heute 59-Jährige in Großbritannien zur Auslieferung festgenommen. Dagegen legte der mutmaßliche Täter Rechtsmittel ein, das Verfahren zog sich bis Anfang 2025. Im Januar wurde er schließlich nach Deutschland ausgeliefert. Bis Ende August sind noch elf weitere Prozesstermine angesetzt.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Justizministerin Hubig will Sorgerecht für Gewalttäter stärker einschränken

Zum besseren Schutz von Familien bei Gewaltvorfällen plant Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) Verschärfungen im Sorge- und Umgangsrecht. "Wer seine Partnerin schlägt, muss damit rechnen, dass er sein Kind nicht mehr sehen darf – oder nur im Beisein einer Begleitperson", sagte Hubig den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. Auch im Mietrecht soll es demnach Verbesserungen geben. Rückendeckung erhielt sie von Bundesfamilien- und Frauenministerin Karin Prien (CDU).

Familienstreit eskaliert: Vier Verletzte bei brutaler Schlägerei in Gladbeck

In einer Fußgängerzone in Gladbeck in Nordrhein-Westfalen ist auf offener Straße ein Familienstreit eskaliert: Wie die Polizei Recklinghausen am Samstag mitteilte, wurden bei der Auseinandersetzung zwischen insgesamt acht Männern zwischen 25 und 39 Jahren am Freitagabend vier von ihnen verletzt. Demnach schlugen vier der Männer auf die vier anderen ein - teils mit Eisenstangen und Eisenketten.

Mann in Bayern verliert durch Krypto-Betrug mittleren sechsstelligen Betrag

Ein Mann in Bayern ist beim angeblichen Handel mit Kryptowährung um einen mittleren sechsstelligen Betrag betrogen worden. Wie die Polizei in Kaufbeuren im Allgäu am Freitagabend mitteilte, hatte der 45-Jährige seit Anfang des Jahres über eine Social-Media-Plattform Kontakt zu einer Frau, die ihm von ihrem Erfolg im Handel mit digitaler Währung erzählte und eine bestimmte Plattform empfahl. Daraufhin investierte der Mann dort ebenfalls.

US-Richter ordnet Freilassung von pro-palästinensischem Aktivisten an

Ein US-Richer hat die Regierung von US-Präsident Donald Trump angewiesen, den seit März in Abschiebehaft sitzenden Studenten und pro-palästinensischen Aktivisten Mahmoud Khalil freizulassen. Bezirksrichter Michael Farbiarz ordnete am Freitag Khalils Freilassung gegen Kaution an, sodass der Aktivist während seines Ausweisungsverfahrens nach New York zurückkehren darf. "Nach mehr als drei Monaten können wir endlich aufatmen und wissen, dass Mahmoud auf dem Weg nach Hause ist", erklärte seine Ehefrau, die US-Bürgerin Noor Abdalla.

Textgröße ändern: