Deutsche Tageszeitung - Bericht: Grazer Amokläufer veröffentlichte vor seiner Tat Foto aus der Schule

Bericht: Grazer Amokläufer veröffentlichte vor seiner Tat Foto aus der Schule


Bericht: Grazer Amokläufer veröffentlichte vor seiner Tat Foto aus der Schule
Bericht: Grazer Amokläufer veröffentlichte vor seiner Tat Foto aus der Schule / Foto: © APA/AFP

Der Amokläufer von Graz hat laut einem Zeitungsbericht kurz vor der Tat aus der Schule ein Foto in einem Online-Netzwerk gepostet. Das Bild zeige zwei schwarze Stiefel, die offenbar auf dem gekachelten Fliesenboden einer Schultoilette stünden, berichteten die "Salzburger Nachrichten" am Freitag unter Berufung auf eine Bestätigung der Echtheit der Aufnahme aus Polizeikreisen. Es gebe zudem Hinweise, das der 21-Jährige sich das Schulmassaker an der Columbine Highschool in den USA zum Vorbild genommen habe.

Textgröße ändern:

Das Foto ist dem Bericht zufolge mit Datum und Uhrzeit versehen: 10. Juni, 9.48 Uhr. Kurz davor war der 21-jährige Amokläufer mit einem Gewehr, einer Pistole und Munition in seinem Rucksack in seine frühere Schule, ein Oberstufenrealgymnasium in Graz, gekommen.

Dort tötete er neun Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren sowie eine Lehrerin und verletzte elf weitere Menschen schwer, darunter einen Lehrer. Anschließend beging er auf einer Schultoilette Suizid, wo er sich vor der Tat der Polizei zufolge einen Waffengurt mit einem Jagdmesser angelegt und eine Schießbrille sowie ein Headset aufgesetzt hatte.

Das Foto aus der Schule sowie frühere Postings deuteten darauf hin, dass sich der 21-jährige Täter das Schulmassaker an der Columbine Highschool im US-Bundesstaat Colorado zum Vorbild genommen habe, zitierte die österreichische Nachrichtenagentur APA aus den "Salzburger Nachrichten". So habe der 21-Jährige bei Online-Spielen als Profilbild unter seinem in der Gamer-Szene verwendeten Namen ein Foto eines der beiden Attentäter des Schulmassakers 1999 in den USA genutzt, bei dem zwölf Schüler, ein Lehrer und die beiden Attentäter getötet worden waren.

Die Ermittlungen zu der Bluttat am Dienstagmorgen dauern an. Am Donnerstag hatte der der Leiter des Landeskriminalamts Steiermark, Michael Lohnegger, den Schützen als "eine sehr introvertierte Person" beschrieben, die "extrem zurückgezogen" gelebt habe. Kontakte in der realen Welt habe er vermieden, stattdessen habe er im virtuellen Raum "seine große Leidenschaft" gepflegt, das Spielen sogenannter Ego-Shooter-Spiele, und in diesen Kreisen auch Kontakte gepflegt.

Ein Sprecher des österreichischen Verteidigungsministeriums teilte am Donnerstag zudem mit, dass der spätere Amokschütze bei seiner Musterung für das Bundesheer als psychisch untauglich eingestuft worden sei. Diese Information sei aber aus Datenschutzgründen nicht an andere Behörden weitergegeben worden, etwa an diejenige, von der der 21-Jährige eine Waffenbesitzkarte für seine Pistole erhalten hatte.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Nach Anschlag in Sydney: Australiens Premier besucht Helden von Bondi Beach im Krankenhaus

Er gilt als der "Held" von Bondi Beach: Der Mann, der einem der Angreifer des tödlichen Anschlags auf eine jüdische Feier an Sydneys berühmtem Strand die Waffe entrissen hat, ist von Australiens Premierminister Anthony Albanese im Krankenhaus besucht worden. Die Tapferkeit von Ahmed al-Ahmed sei eine "Inspiration für alle Australier", sagte Albanese am Dienstag an dessen Krankenhausbett in Sydney. In einem Moment, in dem das Böse am Werk gewesen sei, "strahlt er als Beispiel für die Stärke der Menschlichkeit".

Trump-Dekret: USA stufen Fentanyl als "Massenvernichtungswaffe" ein

Im Kampf gegen Drogen stufen die USA das Schmerzmittel Fentanyl als "Massenvernichtungswaffe" ein. Präsident Donald Trump unterzeichnete dazu am Montag in Washington ein Dekret. "Keine Bombe hat eine solche Wirkung", sagte Trump über das Opioid. "Jedes Jahr sterben 200.000 bis 300.000 Menschen, soweit wir wissen."

Tod von US-Regisseur Rob Reiner und Frau: Sohn unter Mordverdacht

Nach dem gewaltsamen Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau steht deren Sohn Nick unter Mordverdacht. Der Polizeichef von Los Angeles, Jim McDonnell, sagte am Montag, der 32-Jährige sei unter dem Verdacht festgenommen worden, seine Eltern getötet zu haben. Medienberichten zufolge ging der Tat ein Streit zwischen Nick Reiner und seinen Eltern voraus. Worum es dabei ging, ist unklar.

Tod von US-Regisseur Reiner und seiner Frau: Sohn Nick in Polizeigewahrsam

Nach dem Tod von US-Regisseur Rob Reiner und seiner Frau hat die Polizei seinen Sohn Nick laut Medienberichten in Gewahrsam genommen. Die Sender CBS und ABC berichteten am Montag, der 32-Jährige sei festgenommen und in ein Gefängnis in Los Angeles überstellt worden. Nach Angaben der "Los Angeles Times" soll Nick Reiner unter Verdacht stehen, seine Eltern getötet zu haben. Laut dem Sender hatten die Leichen des Paares Stichwunden aufgewiesen.

Textgröße ändern: