Deutsche Tageszeitung - Forschungszentrum Jülich und Google schließen Partnerschaft bei Quantencomputern

Forschungszentrum Jülich und Google schließen Partnerschaft bei Quantencomputern


Forschungszentrum Jülich und Google schließen Partnerschaft bei Quantencomputern
Forschungszentrum Jülich und Google schließen Partnerschaft bei Quantencomputern / Foto: ©

Das Forschungszentrum Jülich und Google wollen künftig bei der Entwicklung von sogenannten Quantencomputern zusammenarbeiten, den Superrechnern der Zukunft. Eine entsprechende Partnerschaft zwischen der Forschungseinrichtung und dem IT-Riesen sieht neben gemeinsamen Forschungsaktivitäten auch die Ausbildung von Experten auf dem Gebiet der Quantentechnologien und Quantenalgorithmen vor, die das Forschungszentrum am Dienstag mitteilte. Zudem ist eine wechselseitige Nutzung von Hardware geplant.

Textgröße ändern:

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) begrüßte die US-deutsche Forschungspartnerschaft anlässlich eines Besuchs am Google-Hauptsitz in Mountain View im US-Bundesstaat Kalifornien. "Quantencomputer haben das Potenzial, bestimmte Arten von Berechnungen deutlich effizienter zu lösen, als das mit heutigen Technologien möglich ist", erklärte Altmaier. "Quantencomputer und Quantenalgorithmen sind daher sehr wichtige Zukunftstechnologien, die weltweit aufmerksam verfolgt werden."

Aktuell stünden Quantencomputer noch ganz am Anfang ihrer Entwicklung, fügte der Minister hinzu. Es sei "schwer abzuschätzen, was alles möglich sein wird - und was eventuell auch nicht". Die Forscher müssten noch viel Grundlagenarbeit leisten.

Google arbeitet bereits seit Jahren an der Entwicklung von Quantenprozessoren und Quantenalgorithmen. Die Erforschung neuer Technologien für Quantencomputer ist zugleich einer der Schwerpunkte des Forschungszentrums Jülich. Die Forschungseinrichtung plant den Betrieb eines europäischen Quantencomputers mit 50 bis 100 supraleitenden Qubits, der im Quanten-Flaggschiffprogramm der EU entwickelt und am Forschungszentrum Jülich der Forschung und Industrie zugänglich gemacht werden soll.

Die groß angelegte Forschungsinitiative zielt nach Angaben der Jülicher Einrichtung darauf ab, die Entwicklung von Quantentechnologien in Europa zu beschleunigen. Sie ist mit einem Fördervolumen von einer Milliarde Euro für einen Zeitraum von zehn Jahren ausgestattet.

"Quantencomputer bieten die Möglichkeit, bestimmte algorithmische Probleme in Sekundenschnelle zu lösen, für die man mit heutigen Superrechnern viele Jahre benötigen würde", betonte der Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich, Wolfgang Marquardt. "Als ein Unternehmen, das auf diesem Gebiet Maßstäbe setzt, ist Google für uns ein wichtiger Partner, um mit vereinten Kräften diese Technologie weiter zu entwickeln."

Bereits heute arbeiten das Forschungszentrum Jülich und Google bei mehreren Forschungsprojekten zusammen, die mit einem Google Faculty Research Award ausgezeichnet wurden. Kristel Michielsen und Tommaso Calarco vom Forschungszentrum hatten den Forschungspreis 2018 erhalten. Eine weitere Auszeichnung ging 2015 an Frank Wilhelm-Mauch von der Universität des Saarlands, mit dem das Forschungszentrum Jülich im Teilprojekt OpenSuperQ des europäischen Quanten-Flaggschiffprogramms zusammenarbeitet.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Prozess gegen US-Rapper Combs: Ex-Freundin Ventura im Kreuzverhör

Im Prozess gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs haben die Anwälte des 55-Jährigen die Hauptbelastungszeugin ins Kreuzverhör genommen, Combs' frühere Freundin Cassandra "Cassie" Ventura. Sie präsentierten den Geschworenen in New York am Donnerstag Emails und Textnachrichten des früheren Liebespaars. Damit versuchten sie Zweifel an Venturas Aussagen zu säen, der Rapper habe sie zur Teilnahme an Sex- und Drogenpartys gezwungen.

Nach 21 Jahren: Mordverdächtiger in Nordrhein-Westfalen festgenommen

Mehr als 21 Jahre nach dem Fund eines getöteten 29-Jährigen in Bad Driburg in Nordrhein-Westfalen haben Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Der inzwischen 57-Jährige aus dem Bergischen Land wurde bei einer DNA-Reihenuntersuchung identifiziert, wie die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Polizei Bielefeld am Donnerstag mitteilten. Er soll aus Habgier und niederen Beweggründen gehandelt haben.

Tonnenweise Kokain aus Hamburger Hafen geschmuggelt - Prozess gegen elf Männer begonnen

Vor dem Landgericht Hamburg müssen sich seit Donnerstag elf Männer wegen des Schmuggelns von tonnenweise Kokain verantworten. Kurz nach Beginn wurde der Prozess allerdings unterbrochen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. Grund war, dass einem Angeklagten die Anklageschrift nicht in seiner Muttersprache Panjabi vorlag.

Mann in Mecklenburg-Vorpommern getötet: Haftstrafen für drei 20-Jährige

Wegen Totschlags an einem 36-jährigen Mann hat das Landgericht Rostock drei junge Männer zu Jugendstrafen von acht, sechseinhalb und fünf Jahren verurteilt. Die zuständige Strafkammer sah es am Donnerstag als erwiesen an, dass die drei 20-jährigen Angeklagten im Juli 2024 in dem Dorf Lalendorf-Langhagen im Landkreis Güstrow ihr Opfer vorsätzlich durch Tritte und Schläge gegen den Körper und ins Gesicht, Messerstiche sowie Hiebe mit einem Ast töteten.

Textgröße ändern: