Deutsche Tageszeitung - Nach Unfall mit 19 Verletzten auf Rheinkirmes: Zukunft von Feuerwerk offen

Nach Unfall mit 19 Verletzten auf Rheinkirmes: Zukunft von Feuerwerk offen


Nach Unfall mit 19 Verletzten auf Rheinkirmes: Zukunft von Feuerwerk offen
Nach Unfall mit 19 Verletzten auf Rheinkirmes: Zukunft von Feuerwerk offen / Foto: © AFP/Archiv

Nach dem Unfall bei einem Feuerwerk auf der Düsseldorfer Rheinkirmes mit 19 Verletzten wird über den künftigen Einsatz von Pyrotechnik und die Sicherheitsstandards auf der Veranstaltung diskutiert. Das Ergebnis der Ermittlungen zur Unglücksursache werde in die Entscheidung "einfließen, ob im kommenden Jahr das bislang traditionelle Kirmesfeuerwerk stattfinden soll", teilte der Sankt Sebastianus Schützenverein 1316 als Veranstalter am Sonntag mit.

Textgröße ändern:

Bei dem Zwischenfall bei einem Feuerwerk zum Abschluss der mehrtägigen Rheinkirmes waren am Freitagabend 19 Menschen verletzt worden. Darunter waren nach Behördenangaben drei Kinder, eines davon im Alter von vier Jahren wurde schwer verletzt. Insgesamt erlitten vier Menschen schwere Verletzungen.

Die Polizei ging von einem "tragischen Unfall" aus, bei dem Feuerwerkskörper in die Menge flogen. Es gebe keine Hinweise auf eine vorsätzliche Tat, betonte am Sonntag nochmals ein Sprecher. Ob eine umgekippte Startrampe eine mögliche Ursache ist, wurde geprüft.

Nach Polizeiangaben explodierte mindestens ein Feuerwerkskörper nicht wie beabsichtigt am Himmel, sondern "in Bodennähe". Beamte der Spurensicherung beschlagnahmten unter anderem Abschussrohre, die nun mit Hilfe des Landeskriminalamtes im Labor untersucht werden. Mit Drohnen wurden Aufnahme der Unglücksstelle gemacht. Insgesamt waren am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag fast 80 Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.

Der tragische Unfall habe "einen schweren Schatten auf die bis dahin friedliche und fröhliche Rheinkirmes 2025 gelegt", erklärte Andreas-Paul Stieber, Chef des veranstaltenden Schützenvereins. Es sei bedauerlich, dass es "trotz der hohen Sicherheitsstandards" zu den Unfall gekommen sei. Der Veranstalter werde die Behörden "vollumfänglich" bei den Ermittlungen unterstützen.

Ungeachtet des Unfalls wollen die Schausteller künftig nicht auf das Feuerwerk verzichten. "Wichtig ist uns, dass Feuerwerk weiter zur Kirmestradition gehört", sagte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, der "Rheinischen Post" (Montagausgabe). Zugleich müsse nun geprüft werden, ob "es eine zusätzliche Erhöhung der Sicherheitsstandards geben muss". "Wir wollen, dass jeder Besucher den Platz so unbeschadet verlässt, wie er gekommen ist", betonte Ritter.

Auf der größten Kirmes am Rhein präsentieren alljährlich mehr als 300 Schausteller und Schaustellerinnen ihre Fahrgeschäfte. Nach Schätzungen der Veranstalter kamen in diesem Jahr mehr als vier Millionen Besucher.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Vorwürfe der Vertuschung nach Veröffentlichung der Epstein-Akten werden lauter

Die unvollständige Veröffentlichung der Akten über den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat am Wochenende scharfe Kritik aus dem US-Kongress und von Epstein-Opfern ausgelöst. Dokumente wurden an vielen Stellen geschwärzt, Gesichter auf Fotos unkenntlich gemacht, einige Aufnahmen nach ihrer Offenlegung wieder gelöscht. Die oppositionellen Demokraten beschuldigten Präsident Donald Trump, sich damit selbst schützen zu wollen.

Opfer und US-Abgeordnete kritisieren unvollständige Veröffentlichung von Epstein-Akten

Die großteils unvollständige Veröffentlichung der Akten über den verstorbenen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat am Wochenende scharfe Kritik aus dem US-Kongress und von Epstein-Opfern ausgelöst. Dokumente wurden an vielen Stellen geschwärzt, Gesichter auf Fotos unkenntlich gemacht, einige Aufnahmen nach ihrer Offenlegung wieder gelöscht. Dies befeuerte Vorwürfe der "Vertuschung" gegen die Regierung von Präsident Donald Trump.

Unbekannte lassen Wasser aus Fischzucht in Thüringen ab - Mögliche Serientäter

In Thüringen haben unbekannte Täter an einem Fischzuchtteich das Wasser abgelassen. Als Folge seien die darin lebenden Teichmuscheln verendet, außerdem drohe das Sterben der etwa 4000 Fische in dem Teich, teilte die Landespolizeiinspektion Nordhausen am Sonntag mit. Sollten die Fische sterben, wäre dies mit einem "enormen Sachschaden" verbunden.

Merz: Anschlag von Magdeburg überschattet auch dieses Weihnachten

Ein Jahr nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg haben zahlreiche Betroffene und Politiker der Opfer gedacht. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte am Samstagabend in einer Gedenkstunde in der neben dem Magdeburger Marktplatz gelegenen Johanniskirche, die "schreckliche Gewalttat" vom 20. Dezember 2024 überschatte auch Weihnachten in diesem Jahr. Die Bundesregierung stehe an der Seite der Betroffenen - "heute und in Zukunft".

Textgröße ändern: