Deutsche Tageszeitung - Flugzeugabsturz in Washington: Höhenmesser im Hubschrauber zeigte wohl falsche Höhe an

Flugzeugabsturz in Washington: Höhenmesser im Hubschrauber zeigte wohl falsche Höhe an


Flugzeugabsturz in Washington: Höhenmesser im Hubschrauber zeigte wohl falsche Höhe an
Flugzeugabsturz in Washington: Höhenmesser im Hubschrauber zeigte wohl falsche Höhe an / Foto: © AFP

Ein halbes Jahr nach dem Zusammenstoß zwischen einem Passagierflugzeug und einem Militärhubschrauber in Washington mit 67 Toten haben Untersuchungen ergeben, dass die Höhenangaben auf Messeräten des Hubschraubers womöglich um mehrere Dutzend Meter von der tatsächlichen Höhe abwichen. Die Nationale Behörde für Transportsicherheit (NTSB) beendete am Freitag (Ortszeit) eine mehrtägige Anhörung von Experten und Vertretern der an dem Unglück beteiligen Parteien, darunter Unternehmen, Behörden und Fluglotsen.

Textgröße ändern:

Ende Januar war ein Passagierflugzeug von American Airlines beim Landeanflug auf den Reagan-Flughafen in Washington mit einem Militärhubschrauber zusammengestoßen, welcher sich auf einem Schulungsflug befand. Beide Maschinen stürzten in den Potomac. Die 64 Flugzeuginsassen und die dreiköpfige Besatzung des Hubschraubers kamen ums Leben.

Bereits Mitte Februar war erklärt worden, dass fehlerhafte Instrumente und Kommunikationsprobleme der Grund für den Zusammenstoß gewesen sein könnten. Die NTSB meldete unter Berufung auf die Daten der Flugschreiber damals "Abweichungen" hinsichtlich der Flughöhe.

Im Rahmen der Untersuchungen fanden in dieser Woche nun Tests mit drei Hubschraubern vom selben Typ - Sikorsky Black Hawk - statt, erklärte Marie Moler, eine der Ermittlerinnen. Auch dabei seien Abweichungen der Angaben auf dem Radarhöhenmesser und den in den Hubschraubern installierten Höhenmessern registriert worden. Bei den Tests seien Unterschiede "von 80 bis 130 Fuß", also von 24 bis 40 Metern, festgestellt worden.

In dem Bereich, in dem es zu dem Zusammenstoß kam, dürfen Hubschrauber höchstens in einer Höhe von 200 Fuß (rund 61 Meter) fliegen.

NTSB-Direktorin Jennifer Homendy hatte im Februar bekannt gegeben, dass der Hubschrauberpilot kurz vor der Kollision eine Höhe von 300 Fuß gemeldet hatte, während sein Fluglehrer die Höhe mit 400 Fuß angab. "Keiner der Piloten hat die Abweichung bezüglich der Flughöhe kommentiert", sagte Homendy.

"Zum Zeitpunkt der Kollision befand sich der Black Hawk in einer Höhe von 278 Fuß", sagte die NTSB-Chefin. Die Piloten hätten auf ihren Höhenmessern im Cockpit jedoch möglicherweise andere Angaben gehabt.

Nach dem Unfall war auch kritisiert worden, dass der selbe Fluglotse sowohl für den Hubschrauberverkehr als auch für einen Teil des Flugzeugverkehrs zuständig war. Ein Mitarbeiter der Luftfahrtbehörde FAA sagte dazu, dass eine solche - der Vorschrift nach erlaubte - "Doppelbelastung" von Lotsen "wahrscheinlich häufiger" sei als eine Zuständigkeit für nur einen Bereich.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

43-Jähriger soll Mord an neuem Partner von Frau in Auftrag gegeben haben - Festnahme

In Baden-Württemberg soll ein 43-Jähriger versucht haben, einen anderen Mann zum Mord am neuen Partner seiner von ihm getrennten Ehefrau anzustiften. Er soll einem 35-Jährigen bereits eine Summe Bargeld in mittlerer fünfstelliger Höhe gegeben haben, wie die Staatsanwaltschaft Rottweil und die Polizei in Konstanz am Montag mitteilten.

Bekannten nach Streit mit Kabel erstickt: Fünf Jahre Haftstrafe in Rottweil

Weil er einen Bekannten nach einem Streit mit einem Kabel erstickte, ist ein Mann aus Baden-Württemberg zu einer Haftstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Das Landgericht Rottweil sprach ihn am Montag nach Angaben einer Sprecherin des Totschlags schuldig. Der 36-Jährige tötete den anderen Mann demnach, seine Schuldfähigkeit war zum Tatzeitpunkt im Februar aber vermindert.

BKA: Knapp neun Prozent aller Tatverdächtigen im Jahr 2024 waren Zuwanderer

Im vergangenen Jahr sind knapp neun Prozent aller Tatverdächtigen im Bereich der Allgemeinkriminalität nach aktuellen Daten des Bundeskriminalamts (BKA) Zuwanderer gewesen. Mit 8,8 Prozent blieb ihr Anteil damit in etwa auf dem Vorjahresniveau, wie aus dem am Montag vom BKA veröffentlichten Lagebild "Kriminalität im Kontext von Zuwanderung" hervorgeht.

Quartett soll mit vorgetäuschten Immobilienkäufen betrogen haben - Festnahmen

Ein Quartett aus Bayern soll mit vorgetäuschten Immobilienverkäufen im Millionenwert betrogen haben. Drei von ihnen wurden festgenommen, wie die Polizei in Nürnberg am Montag mitteilte. Demnach sollen zwei Männer ab März unter falschen Namen einem Inhaber einer Immobilienfirma aus der Oberpfalz verschiedene Immobilien zum Kauf angeboten haben.

Textgröße ändern: