Deutsche Tageszeitung - Weltwirtschaftsforum spricht Gründer Schwab von Veruntreuungsvorwürfen frei

Weltwirtschaftsforum spricht Gründer Schwab von Veruntreuungsvorwürfen frei


Weltwirtschaftsforum spricht Gründer Schwab von Veruntreuungsvorwürfen frei
Weltwirtschaftsforum spricht Gründer Schwab von Veruntreuungsvorwürfen frei / Foto: © AFP/Archiv

Der Verwaltungsrat des Weltwirtschaftsforums (WEF) hat den Gründer und früheren Chef der Organisation, Klaus Schwab, von Vorwürfen finanziellen und ethischen Fehlverhaltens freigesprochen. Der Verwaltungsrat sei "nach einer gründlichen Prüfung aller Fakten zu dem Schluss gekommen, dass (...) es keine Hinweise auf ein erhebliches Fehlverhalten von Klaus Schwab gibt", teilte das WEF am Freitag mit. Die Untersuchung brachte dennoch einige Probleme ans Licht.

Textgröße ändern:

Die Organisation hatte im April eine Untersuchung gegen Schwab eingeleitet, kurz nachdem dieser als WEF-Vorsitzender zurückgetreten war. Anlass für das Verfahren war nach WEF-Angaben das Schreiben eines Informanten. Das "Wall Street Journal" ("WSJ") hatte zuvor über Vorwürfe gegen Schwab und seine Frau Hilde unter anderem wegen angeblicher Veruntreuung von WEF-Mitteln berichtet.

Berichten der US-Zeitung zufolge hatte der Informant angeführt, Schwab habe jüngere Mitarbeiter in seinem Namen Tausende von Dollar an Geldautomaten abheben lassen. In dem Schreiben ging es demnach auch um Schwabs Umgang mit Vorwürfen sexueller Belästigung innerhalb des WEF. Er ließ die Vorwürfe laut "WSJ" mittels eines Sprechers zurückweisen.

Das WEF sprach im Zusammenhang mit den Untersuchungsergebnissen nun von "kleinen Unregelmäßigkeiten, die sich aus verschwommenen Grenzen zwischen persönlichen Beiträgen und Vorgängen des Forums ergeben" hätten. Diese seien Ausdruck des "tiefen Engagements" des Gründers, "nicht eines absichtlichen Fehlverhaltens".

Der Verwaltungsrat habe "Maßnahmen ergriffen, um alle während der Untersuchung identifizierten Probleme anzugehen, einschließlich der Führung im Allgemeinen", heißt es in der Mitteilung weiter. Der Verwaltungsrat habe "zur Kenntnis genommen", dass sich einige Mitarbeiter "nicht zu ihrer Zufriedenheit behandelt fühlten" und nehme "diese Angelegenheiten sehr ernst".

Zeitgleich mit den Ergebnissen der Untersuchung verkündete das WEF einen Wechsel an der Spitze des Verwaltungsrats. Der frühere Nestlé-Chef Peter Brabeck-Letmathe werde die Rolle an den Blackrock-Mitgründer Larry Finck und den Schweizer Milliardär André Hoffmann abgeben, teilte die Organisation mit.

Schwab hatte das WEF 1971 gegründet und war mehr als 50 Jahre lang das Gesicht der Organisation. Bekannt wurde das Weltwirtschaftsforum insbesondere für seine jährlichen Treffen zwischen Spitzenpolitikern und führenden Vertretern der Wirtschaft im Schweizer Alpenort Davos.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

15 Menschen bei Anschlag auf jüdisches Lichterfest in Sydney getötet

Zwei Angreifer haben bei einem Anschlag auf ein jüdisches Fest am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney 15 Menschen getötet. Mindestens 40 Menschen seien bei dem Schusswaffenangriff am Sonntag zudem verletzt worden, teilte die Polizei am Montagmorgen (Ortszeit) mit. Nach Angaben der Ermittler handelt es sich bei den mutmaßlichen Angreifern um einem 50-Jährigen und seinen Sohn. Einer der Täter wurde demnach erschossen. Die australischen Behörden stuften die Tat als antisemitischen "Terrorangriff" ein. Auch international löste der Anschlag Entsetzen aus.

Angreifer töten 15 Menschen bei Anschlag auf jüdisches Lichterfest in Sydney

Zwei Angreifer haben bei einem Anschlag auf eine Feier zum Auftakt des jüdischen Lichterfests Chanukka in Sydney nach jüngsten Angaben 15 Menschen getötet. Mindestens 40 Menschen seien bei dem Schusswaffenangriff am Sonntag zudem verletzt worden, teilte die Polizei am Montagmorgen (Ortszeit) mit. Einer der Täter wurde demnach erschossen. Die australischen Behörden stuften den Angriff am berühmten Bondi Beach als antisemitischen "Terrorangriff" ein. Auch international löste der Angriff Entsetzen aus. US-Präsident Donald Trump verurteilte ihn als "rein antisemitischen Anschlag".

Unterstützer: Kein Kontakt zu iranischer Nobelpreisträgerin Mohammadi seit ihrer Festnahme

Seit der Festnahme von Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi im Iran haben ihre Unterstützer nach eigenen Angaben keinen Kontakt zu der 53-Jährigen. Mohammadi habe seit Freitag keinen Anruf getätigt, und "nur eine begrenzte Anzahl der Festgenommenen konnte Kontakt zu ihren Familien aufnehmen", erklärte ihre Stiftung am Sonntag. Die Stiftung äußerte sich "tief besorgt um das körperliche und psychische Wohlbefinden aller Inhaftierten" und forderte ihre "sofortige und bedingungslose Freilassung".

Mindestens elf Tote bei antisemitischem Angriff auf Feiernde in Australien

Bei einem tödlichen Angriff auf eine Feier zum jüdischen Lichterfest Chanukka am berühmten Bondi Beach in Sydney sind mindestens elf Menschen getötet worden. Mindestens 29 Menschen wurden bei dem von der Polizei als "Terrorvorfall" eingestuften Schusswaffenangriff am Sonntag verletzt, wie die australischen Behörden mitteilten. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu warf seinem australischen Kollegen Anthony Albanese wegen des Angriffs, der welweit verurteilt wurde, schwere Versäumnisse vor.

Textgröße ändern: