Deutsche Tageszeitung - Mord mit hochgiftigem Blauen Eisenhut in Sachsen-Anhalt: Urteil rechtskräftig

Mord mit hochgiftigem Blauen Eisenhut in Sachsen-Anhalt: Urteil rechtskräftig


Mord mit hochgiftigem Blauen Eisenhut in Sachsen-Anhalt: Urteil rechtskräftig
Mord mit hochgiftigem Blauen Eisenhut in Sachsen-Anhalt: Urteil rechtskräftig / Foto: © AFP/Archiv

Das Urteil um einen Mord mit hochgiftigem Blauen Eisenhut in Sachsen-Anhalt ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) verwarf die Revisionen eines mittlerweile 59-jährigen Mannes und einer 60-jährigen Frau gegen das entsprechende Urteil des Landgerichts Dessau-Roßlau als unbegründet, wie das Landgericht am Montag mitteilte.

Textgröße ändern:

Das Gericht hatte den Angeklagten im Mai vergangenen Jahres wegen Mordes und versuchten Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Nach Auffassung der Kammer tötete der Mann seine Ehefrau 2023 mit der Giftpflanze, indem er ihrem Essen Teile des Blauen Eisenhuts mit dem Wirkstoff Aconitin beimischte.

Weil die Dosis zunächst keine tödliche Wirkung hatte, gab er am nächsten Morgen erneut eine größere Menge davon in einen Joghurt, den das Opfer ahnungslos zu sich nahm. Die Frau litt wenig später unter typischen Vergiftungssymptomen. Auf Veranlassung des Angeklagten wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert, wo sie ins Koma fiel und am Folgetag starb. Der Mann selbst bestritt die Tatvorwürfe.

Hintergrund der Tat soll eine bereits länger andauernde Affäre des Mannes zu einer heute 60-Jährigen gewesen sein. Sie drängte ihn demnach wiederholt, sich zwischen ihr und seiner Ehefrau zu entscheiden. Zuletzt soll sie ihm ein Ultimatum gestellt und gedroht haben, den Mann bloßzustellen. Die Frau wurde wegen versuchter Nötigung und Nichtanzeige einer geplanten Straftat zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Auch diese Strafe bestätigte der BGH.

Der Blaue Eisenhut ist die giftigste Pflanze Mitteleuropas, vor allem die Wurzelknollen und Samen sind giftig. Die Wirkung der Pflanze war bereits in der Antike bekannt, und ihre Extrakte wurden zum Morden und als Pfeilgift genutzt. Das Gift dringt bereits durch Berührung in die Haut ein und kann zu Hautentzündungen und schweren Vergiftungen führen.

(M.Dorokhin--DTZ)

Empfohlen

Neue Rituale: In jedem zehnten Weihnachtsbaum hängt eine Gurke

Gurke im Baum und Weihnachtsbriefe per KI: In der Weihnachtszeit sind die Deutschen offen für neue Rituale, feiern das Fest aber weiterhin sehr traditionell. Das zeigt die aktuelle Weihnachtsstudie der Universität der Bundeswehr München, die am Montag veröffentlicht wurde. An jedem zehnten Weihnachtsbaum hängt demnach eine gläserne Gurke, die dem Entdecker ein zusätzliches Geschenk beschert.

Tote in Münchner Wohnung: 60-jähriger Tatverdächtiger verhaftet

Nach dem Auffinden einer toten Frau in einer Wohnung in München ist ein 60-Jähriger unter dringendem Tatverdacht verhaftet worden. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen, wie das Polizeipräsidium in der bayerischen Landeshauptstadt am Montag mitteilte.

Tötung von 64-Jährigem in bayerischem Waldsassen: Verdächtiger in Untersuchungshaft

Nach der Tötung eines 64-Jährigen im bayerischen Waldsassen sitzt der Tatverdächtige, der sich selbst der Polizei stellte, in Untersuchungshaft. In der Wohnung des 67-Jährigen wurden mehrere Schusswaffen gefunden, wie die Polizei in Regensburg am Montag mitteilte. Der Mann hatte sich am Donnerstag gestellt. Er wird verdächtigt, das Opfer in dessen Wohnung erschossen zu haben.

Schlag gegen Internetkriminalität: 3500 von Betrügern genutzte Rufnummern abgeschaltet

Den Behörden in Baden-Württemberg ist in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) ein Schlag gegen Kriminelle im Internet gelungen. Mehr als 3500 von mutmaßlichen Betrügern genutzte Telefonnummern wurden abgeschaltet, wie die Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe, des Landeskriminalamt (LKA) und die Bafin am Montag mitteilten. Es bestehe der Verdacht, dass die Nummern für Anlagebetrug, den sogenannten Enkeltrick oder die Tarnung als falsche Polizeibeamte genutzt wurden.

Textgröße ändern: