Deutsche Tageszeitung - Londons Bürgermeister wirft Trump Rassismus und Islamfeindlichkeit vor

Londons Bürgermeister wirft Trump Rassismus und Islamfeindlichkeit vor


Londons Bürgermeister wirft Trump Rassismus und Islamfeindlichkeit vor
Londons Bürgermeister wirft Trump Rassismus und Islamfeindlichkeit vor / Foto: © AFP/Archiv

Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan hat Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zur angeblichen Einführung des islamischen Scharia-Rechts in der britischen Hauptstadt scharf zurückgewiesen. "Ich denke, Präsident Trump hat gezeigt, dass er rassistisch, sexistisch, frauenfeindlich und islamfeindlich ist", sagte Khan am Mittwoch dem Sender Sky News.

Textgröße ändern:

Trump hatte Khan in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag attackiert und als "schrecklichen Bürgermeister" bezeichnet. Seit dem Amtsantritt des ersten muslimischen Stadtoberhaupts im Jahr 2016 habe sich London sehr verändert. "Jetzt wollen sie zum Scharia-Recht übergehen", behauptete Trump außerdem.

Khan sagte, er sei "wirklich stolz darauf, dass wir die großartigste Stadt der Welt sind". London erreiche in vielen Bereichen Spitzenwerte, etwa bei ausländischen Investitionen.

Khan und Trump waren in der Vergangenheit bereits mehrfach aneinandergeraten. Während Trumps erster Amtszeit kritisierte der Politiker der linksgerichteten Labour-Partei den US-Präsidenten für die Verhängung eines Einreiseverbots für Menschen aus mehreren mehrheitlich muslimischen Ländern. Vor Trumps erstem Staatsbesuch in Großbritannien im Jahr 2019 verglich Khan den Rechtspopulisten mit "europäischen Diktatoren der 1930er und 40er Jahre".

Trump beschimpfte Khan seinerseits als "eiskalten Verlierer" und forderte ihn zu einem Intelligenztest auf. Der Londoner Bürgermeister sagte dem Sender ITV London am Mittwoch, er hoffe, dass er für die ganze Zeit, die er mietfrei im Kopf des US-Präsidenten verbracht habe, nicht irgendwann eine Rechnung erhalte.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Warnung vor Todesopfern durch Hunger nach verheerender Flutkatastrophe in Indonesien

Nach den verheerenden Überflutungen auf der indonesischen Insel Sumatra mit mehr als 880 Toten hat ein örtlicher Gouverneur vor weiteren Todesopfern durch Hunger gewarnt. "Viele Menschen brauchen grundlegende Versorgung", sagte der Regierungschef der besonders schwer getroffenen Provinz Aceh, Muzakir Manaf, am Samstag. In viele abgelegene Gebiete seien aber noch immer keine Hilfslieferungen gelangt. "Menschen sterben nicht durch die Überflutungen, sondern an Hunger. So ist das jetzt", fügte Manaf hinzu.

Sohn aus Dachbodenfenster gestoßen: Psychiatrie für Mutter aus Baden-Württemberg

In einem Mordprozess um einen tödlichen Sturz eines Vierjährigen aus einem Dachbodenfenster ist dessen psychisch kranke Mutter in Baden-Württemberg in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht Heilbronn sprach die 46-Jährige nach Angaben einer Sprecherin wegen Schuldunfähigkeit frei, ordnete aber zugleich ihre Unterbringung in einer Fachklinik an.

Medien: US-Schauspieler Jeremy O. Harris in Japan wegen Drogenschmuggels festgenommen

Der aus der Serie "Emily in Paris" bekannte US-Schauspieler und Dramatiker Jeremy O. Harris ist laut Medienberichten in Japan wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels festgenommen worden. Harris sei Mitte November am Flughafen der Insel Okinawa mit 0,78 Gramm Gramm einer Substanz erwischt worden, die das Aufputschmittel MDMA enthielt, berichtete die "Okinawa Times" am Donnerstag. Japan gehört zu den Ländern mit den strengsten Drogen-Gesetzen der Welt, bei Drogenbesitz droht Gefängnis.

Gift in Bohnen mit Speck: Frau wegen Mordversuchs an Noch-Ehemann verhaftet

Weil sie ihrem Noch-Ehemann ein mit Blauem Eisenhut vergiftetes Essen aus Bohnen und Speck vorsetzte, sitzt eine 59-Jährige in Nordrhein-Westfalen in Haft. Der Frau aus Velbert im Landkreis Mettmann wird versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei in Mettmann und die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Freitag berichteten. Ihr Ehemann, mit dem sie in Trennung lebt, überstand die Giftattacke.

Textgröße ändern: