Deutsche Tageszeitung - Täter vom Bahnhof Voerde soll nach Todesstoß bis auf Weiteres in Psychiatrie

Täter vom Bahnhof Voerde soll nach Todesstoß bis auf Weiteres in Psychiatrie


Täter vom Bahnhof Voerde soll nach Todesstoß bis auf Weiteres in Psychiatrie
Täter vom Bahnhof Voerde soll nach Todesstoß bis auf Weiteres in Psychiatrie / Foto: ©

Der mutmaßliche Bahnhofstäter von Voerde am Niederrhein leidet offenbar unter einer psychischen Erkrankung und soll bis auf Weiteres aus dem Untersuchungsgefängnis in die geschlossene Psychiatrie überführt werden. Der Duisburger Staatsanwalt Alexander Bayer bestätigte am Montag einen Bericht von "Focus Online", wonach er einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht stellte. Weitere psychiatrische Untersuchungen sollen Aufschluss über die Schuldfähigkeit des Manns geben.

Textgröße ändern:

Der 28-jährige Tatverdächtige soll am 20. Juli in Voerde eine ihm unbekannte 34-jährige Frau vor einer einfahrenden Zug gestoßen haben. Die Frau wurde von einem Regionalexpress überrollt und getötet. Der Tatverdächtige aus dem niederrheinischen Hamminkeln wurde von Zeugen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten.

Laut Staatsanwaltschaft legt die unterdessen vorliegende Einschätzung eines psychiatrischen Gutachter eine seelische Störung bei dem Tatverdächtigen nahe. "Es gibt daher starke Anhaltspunkte dafür, dass der Beschuldigte zur Tatzeit auf Grund seiner psychischen Probleme nicht voll schuldfähig ist", sagte Bayer "Focus Online". Inwieweit dies der Fall sei, müssten nun weitere Untersuchungen in einer psychiatrischen Klinik erweisen.

Über den Antrag der Staatsanwaltschaft auf Umwandlung des Untersuchungshaftbefehls gegen den 28-Jährigen in einen Unterbringungshaftbefehl muss nun das Amtsgericht entscheiden. Im Gespräch mit dem Gutachter hatte der Tatverdächtige laut Bayer angegeben, sich nicht an die Tat erinnern zu können. Er glaube aber nicht, dass er die Tat verübt habe.

Die tödliche Stoß von Voerde und eine ähnliche Tat gut eine Woche später im Hauptbahnhof von Frankfurt am Main hatten bundesweit Entsetzen ausgelöst. In Frankfurt stieß am 29. Juli ein 40-Jähriger einen Achtjährigen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE. Die Frau konnte sich retten, ihr Sohn wurde vom Zug erfasst und starb. Der Verdächtige in dem Frankfurter Fall sitzt seit Ende August in der Psychiatrie.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Prozess um Vorbereitung russischer Sabotageakte beginnt in München

Vor dem Oberlandesgericht München beginnt am Dienstag (10.00 Uhr) ein Prozess gegen drei Deutschrussen wegen mutmaßlicher Spionagetätigkeit für Russland. Dem Hauptangeklagten Dieter S. wird in dem Verfahren nach Gerichtsangaben unter anderem auch die Vorbereitung von Sabotageakten gegen Infrastruktur und Industrieanlagen mit militärischer Bedeutung in Deutschland vorgeworfen.

Tatverdächtiger nach Messerangriff vor Bar in Bielefeld in Heiligenhaus festgenommen

Nach dem Angriff auf mindestens fünf Menschen in Bielefeld hat die Polizei einen Mann in Heiligenhaus nahe Düsseldorf festgenommen. Es handle sich mit an "Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" um den 35-jährigen gesuchten Tatverdächtigen, teilte ein Sprecher der Polizei am frühen Dienstagmorgen der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen aufgenommen.

Kapitol-Sturm 2021: Trump-Regierung entschädigt Familie erschossener Angreiferin

Die Regierung von US-Präsident Donald Trump will nach Medienberichten fast fünf Millionen US-Dollar (4,4 Millionen Euro) an die Familie einer Frau zahlen, die am 6. Januar 2021 beim Sturm auf das Kapitol erschossen wurde. Das sehe ein Vergleich vor, auf den sich die Regierung und die Familie von Ashli Babbitt geeinigt hätten, berichteten die "Washington Post" und der Sender CBS News am Montag.

42-Jähriger nach Streit nahe Amtsgericht Kerpen niedergestochen

Nach einem Streit im Amtsgericht Kerpen in Nordrhein-Westfalen ist ein 42-Jähriger niedergestochen und lebensgefährlich verletzt worden. Der Täter sei auf der Flucht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln am Montag mit. Der 42-Jährige sei in einer Klinik notoperiert worden.

Textgröße ändern: