Elefanten in Sri Lanka sollen stärker geschützt werden
Nachdem in Sri Lanka in wenigen Tagen sieben Elefanten vergiftet aufgefunden wurden, hat die Regierung eine Verstärkung der Schutzmaßnahmen angekündigt. Der Minister für Naturschutz und Tourismus, John Amaratunga, kündigte am Dienstag an, die Gefängnis- und Geldstrafen für die Misshandlung der Dickhäuter sollten heraufgesetzt und die Vollmachten für Ermittlungen erweitert werden. Einzelheiten nannte er nicht. Bereits vor drei Jahren traten härtere Gesetze in Kraft, die allerdings nicht umgesetzt wurden.
Elefanten stehen in dem Inselstaat südöstlich von Indien unter Naturschutz. Es gibt jedoch jedes Jahr zahlreiche Vorfälle, bei denen Menschen und Elefanten zu Tode kommen. Amaratunga gab die Zahl der bislang in diesem Jahr getöteten Elefanten mit 293 an. Im gleichen Zeitraum wurden 93 Menschen durch Elefanten getötet, die aus ihren Schutzgebieten in Dörfer vordrangen. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 319 getötete Elefanten und 96 getötete Menschen.
Die Ermittlungen zum Tod der sieben Elefanten, deren Kadaver am Freitag und Samstag gefunden wurden, waren am Dienstag noch nicht abgeschlossen. Fest stand lediglich, dass sie sich eine Vergiftung zuzogen. Ob dies gezielt durch Dorfbewohner verursacht wurde, müsse noch überprüft werden, sagte der Minister. An vielen Stellen seien Landwirte in die Bereiche vorgedrungen, die den Elefanten vorbehalten seien.
Die Regierung in Colombo bekämpft auch die verbotene Zähmung von Elefanten, die als Haustiere gehalten werden. Für 47 Elefanten, die bei privaten Besitzern beschlagnahmt wurden, soll ein rund 200 Hektar großer Park eingerichtet werden. Zur Zeit gibt es in Sri Lanka rund 200 gezähmte Elefanten, zwischen 6000 und 7500 leben in freier Wildbahn.
(P.Vasilyevsky--DTZ)