Deutsche Tageszeitung - Durchsuchungen wegen sogenannter Firmenbestattungen - Zwei Männer festgenommen

Durchsuchungen wegen sogenannter Firmenbestattungen - Zwei Männer festgenommen


Durchsuchungen wegen sogenannter Firmenbestattungen - Zwei Männer festgenommen
Durchsuchungen wegen sogenannter Firmenbestattungen - Zwei Männer festgenommen / Foto: © AFP/Archiv

Wegen des Verdachts hunderter sogenannter Firmenbestattungen sind bei bundesweiten Durchsuchungen zwei Männer festgenommen worden. Gegen die Tatverdächtigen im Alter von 51 und 61 Jahren lagen Haftbefehle vor, wie die Behörden am Donnerstag in Berlin mitteilten. Angeordnet wurden die Durchsuchungen durch die Staatsanwaltschaft Berlin.

Textgröße ändern:

Bei dem 61-Jährigen handelt es sich den Ermittlern zufolge um den Hauptverdächtigen. Er soll als Vermittler von sogenannten GmbH-Bestattungen fungiert haben. Dabei entledigen sich Gesellschafter oder Geschäftsführer ihrer insolvenzrechtlichen Verantwortung durch den Verkauf ihrer Gesellschaft ohne "Altlasten".

Über ein Netzwerk von Helfern soll der 61-Jährige sich an neuen Anschriften um die eingehende Post gekümmert haben, um den Anschein eines ordnungsgemäßen Geschäftsbetriebs so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Dabei soll es sich meist um Scheinanschriften gehandelt haben. Seit 2022 sollen mehr als 400 Firmen unter Beteiligung des Hauptbeschuldigten "bestattet" worden sein.

Insgesamt wird laut Polizei und Staatsanwaltschaft gegen 20 Beschuldigte ermittelt. Darunter sind den Angaben zufolge auch Notare, bei denen Verdacht auf Beihilfe zu Insolvenz- und Bankrottdelikten, Bestechlichkeit und Gebührenüberhöhung besteht. Die Durchsuchungen fanden an 29 Anschriften statt, von denen sich neun in Berlin befanden. Es wurden Datenträger und Unterlagen beschlagnahmt.

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Missbrauchsverdacht: Früherer Chefarzt aus Duisburg in Untersuchungshaft

Ein früherer Chefarzt einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in Duisburg ist in Untersuchungshaft genommen worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angaben vom Freitag wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs gegen den Mann. Er wurde schon Ende Oktober festgenommen.

Seniorin vergewaltigt und erstickt: Anklage gegen 23-Jährigen in Offenburg

Nach einem tödlichen Gewaltverbrechen an einer 84-Jährigen im baden-württembergischen Kehl ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden. Der zur Tatzeit 23-Jährige soll die Frau im August in ihrem Haus vergewaltigt, erstickt und beraubt haben, wie die Staatsanwaltschaft Offenburg am Freitag mitteilte.

Netanjahu verspottet sein Korruptionsverfahren als "Bugs-Bunny-Prozess"

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat das gegen ihn laufende Korruptionsverfahren als "Bugs-Bunny-Prozess" verspottet. In einem am Donnerstagabend veröffentlichten Video bezeichnete Netanjahu des Gerichtsverfahren zudem erneut als politisch motivierten Prozess, dessen Ziel es sei, ihn aus dem Amt zu zwingen. Erneut leugnete er jegliches Fehlverhalten. Zudem verteidigte er seinen umstrittenen Antrag auf Begnadigung.

Wohnhausbrand in Niedersachsen: Retter kommt ums Leben

Bei einem Wohnhausbrand in Niedersachsen ist ein als Retter eingesprungener Passant ums Leben gekommen. Einsatzkräfte konnten den Mann nur noch tot bergen, wie die Polizei in Lüneburg am Freitag mitteilte. Die drei Bewohner konnten das in Brand geratene Zweifamilienhaus im Landkreis Lüneburg den Angaben zufolge vermutlich auch mit Hilfe des Passanten rechtzeitig verlassen.

Textgröße ändern: