Deutsche Tageszeitung - Lebenslange Haft für Biafra-Separatistenführer in Nigeria wegen "Terrorismus"

Lebenslange Haft für Biafra-Separatistenführer in Nigeria wegen "Terrorismus"


Lebenslange Haft für Biafra-Separatistenführer in Nigeria wegen "Terrorismus"
Lebenslange Haft für Biafra-Separatistenführer in Nigeria wegen "Terrorismus" / Foto: © AFP/Archiv

Wegen Terrorvorwürfen ist der Anführer der Biafra-Separatisten in Nigeria zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in Abuja sprach den Anführer der verbotenen Separatistengruppe Indigenes Volk von Biafra (IPOB), Nnamdi Kanu, am Donnerstag in allen Anklagepunkten des "Terrorismus" schuldig und verhängte lebenslange Haft. Die Staatsanwaltschaft hatte die Todesstrafe gefordert. Seit dem blutigen Biafra-Bürgerkrieg vor rund sechzig Jahren gibt es im Südosten Nigerias Bestrebungen für einen eigenständigen Staat namens Biafra.

Textgröße ändern:

Der 58-jährige Kanu hatte über den Londoner Sender Radio Biafra für die Unabhängigkeit einer Republik Biafra geworben. 2015 erregte er mit den Worten "Wir brauchen Waffen und wir brauchen Munition" die Aufmerksamkeit der nigerianischen Justiz. Nach massiven Pro-Biafra-Protesten im selben Jahr wurde er verhaftet, floh jedoch 2017 aus dem Land. 2021 wurde Kanu von Kenia an Nigeria ausgeliefert.

1967 hatte die einseitige Ausrufung einer unabhängigen Republik Biafra im Südosten Nigerias durch abtrünnige Armeeoffiziere von der Volksgruppe der Igbo einen 30 Monate währenden Bürgerkrieg ausgelöst. Durch den Konflikt und eine dadurch ausgelöste Hungersnot starben Schätzungen zufolge zwischen 500.000 und zwei Millionen Menschen. Es handelte sich um die erste humanitäre Katastrophe, die weltweit in den Medien dargestellt wurde und den Begriff "Biafra-Kind" für massive Unterernährung prägte.

Die nigerianische Regierung stuft Kanus IPOB-Bewegung als Terrororganisation ein und wirft ihr vor, gezielt ethnische Spannungen zu befeuern.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Wohnhausbrand in Niedersachsen: Retter kommt ums Leben

Bei einem Wohnhausbrand in Niedersachsen ist ein als Retter eingesprungener Passant ums Leben gekommen. Einsatzkräfte konnten den Mann nur noch tot bergen, wie die Polizei in Lüneburg am Freitag mitteilte. Die drei Bewohner konnten das in Brand geratene Zweifamilienhaus im Landkreis Lüneburg den Angaben zufolge vermutlich auch mit Hilfe des Passanten rechtzeitig verlassen.

Zerstückelte Frauenleiche ohne Kopf: Polizei in Bonn übernimmt Ermittlungen

Im Fall einer zerstückelt in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz aufgefundenen Frauenleiche hat die Polizei in Bonn die Ermittlungen übernommen. Es sei weiterhin unklar, wo die 32-Jährige getötet wurde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in der nordrhein-westfälischen Stadt mit. Auch der Kopf der Getöteten sei bisher nicht gefunden worden. Die Frau aus Eritrea hatte vor ihrem Tod in einer kommunalen Flüchtlingsunterkunft in Bonn gelebt.

Neue Ahrtalbahn soll kommende Woche eröffnet werden

Mehr als vier Jahre nach der Hochwasserkatastrophe im rheinland-pfälzischen Ahrtal ist die damals zerstörte Strecke der Ahrtahlbahn wieder hergestellt. Die Strecke sei durchgehend befahrbar und werde am 12. Dezember mit einer Sonderfahrt von Dernau nach Altenahr eröffnet, teilte die Deutsche Bahn (DB) am Freitag mit. Zu diesem Anlass würden unter anderem Bahn-Chefin Evelyn Palla, Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sowie Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) erwartet.

Gefälschte Meisterbriefe und Sprachzertifikate: Festnahmen

Wegen der großangelegten Fälschung von Meisterbriefen und Sprachzertifikaten hat es bundesweite Durchsuchungen und Festnahmen gegeben. Die Käufer der Fälschungen konnten damit ohne erforderliche Ausbildung oder Prüfung unter anderem Friseurbetriebe sowie Barbershops und auch Kfz-Betriebe mit Lehrlingsausbildung führen, wie das Polizeipräsidium in Nürnberg am Freitag mitteilte.

Textgröße ändern: