Deutsche Tageszeitung - Prozess gegen Online-Sadisten "White Tiger" beginnt am 9. Januar

Prozess gegen Online-Sadisten "White Tiger" beginnt am 9. Januar


Prozess gegen Online-Sadisten "White Tiger" beginnt am 9. Januar
Prozess gegen Online-Sadisten "White Tiger" beginnt am 9. Januar / Foto: © AFP/Archiv

Der Prozess gegen den als "White Tiger" bekannt gewordenen Online-Sadisten beginnt am 9. Januar. Das Landgericht Hamburg ließ mit Beschluss vom Montag die Anklage gegen den heute 21-Jährigen zur Hauptverhandlung zu, wie das Gericht am Dienstag mitteilte. Für die nicht öffentliche Verhandlung vor einer Jugendkammer wurden 82 Termine bis Ende 2026 angesetzt.

Textgröße ändern:

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten unter anderem Mord und fünffachen versuchten Mord vor. Er soll psychisch labile Jugendliche über das Internet zu Gewalttaten gegen sich selbst gedrängt haben, ein 13-Jähriger soll Suizid begangen haben.

Insgesamt werden ihm 204 Straftaten zur Last gelegt, die er als Jugendlicher oder Heranwachsender zum Nachteil von mehr als 30 kindlichen und jugendlichen Geschädigten begangen haben soll. Im Wesentlichen handelt es sich dabei laut Anklage um über das Internet begangene Straftaten gegen das Leben, die körperliche Unversehrtheit und die sexuelle Selbstbestimmung.

Der Tatzeitraum lag zwischen Januar 2021 und September 2023. In einem Fall soll der Verdächtige bis zum Suizid auf einen 13-Jährigen eingewirkt haben. Demnach nutzte er dafür eine weitere "kindliche Geschädigte". Der 13-Jährige erhängte sich früheren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge während eines live im Internet übertragenen Streams. In weiteren Fällen soll es außerdem Suizidversuche gegeben haben.

Anfang Oktober wurde im Zuge der Ermittlungen ein weiterer Tatverdächtiger in Baden-Württemberg festgenommen. Der 16-Jährige soll ebenfalls einer Splittergruppe des sadistischen Onlinenetzwerks 764 angehört haben. Ziel der Gruppierung war es laut Polizei, möglichst viele Opfer durch gezielte Manipulation psychisch zu kontrollieren und diese dazu zu bringen, sich selbst zu verletzen.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Fünf Festnahmen wegen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmarkt in Bayern

In Bayern sind wegen der mutmaßlichen Planung eines islamistischen Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt fünf Männer festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei am späten Samstagabend mitteilten, wurde mit den Festnahmen ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert.

Merz: Freilassung politischer Gefangener in Belarus "erfüllt mich mit Freude"

Die Bundesregierung hat mit Freude und Erleichterung auf die Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen in Belarus reagiert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Samstagabend im Onlinedienst X, die Nachricht aus Belarus erfülle ihn "mit Freude". Die Freilassung von Maria Kolesnikowa, Ales Bjaljazki und weiterer politischer Gefangener sei "überfällig und ein Erfolg der mutigen für Freiheit und Bürgerrechte kämpfenden Zivilgesellschaft". Deutschland stehe "an ihrer Seite", versicherte Merz.

Londoner Polizei: Keine Ermittlungen gegen Andrew wegen Vorwürfen von Giuffre

Die Londoner Polizei wird nach eigenen Angaben keine Ermittlungen gegen Andrew Mountbatten-Windsor einleiten wegen des Vorwurfs, er habe seine Leibwächter auf Virginia Giuffre angesetzt, um Nachforschungen anzustellen. Eine Untersuchung habe keine "Hinweise auf strafbare Handlungen oder Fehlverhalten" ergeben, weshalb die Polizei keine weiteren Maßnahmen ergreifen werde, erklärte die leitende Polizeibeamtin Ella Marriott am Samstag.

Geplante Bolsonaro-Amnestie in Brasilien: USA heben Sanktionen gegen Richter auf

Entspannung zwischen den USA und Brasilien: Das US-Finanzministerium hob am Freitag Sanktionen vom Juli gegen den brasilianischen Verfassungsrichter Alexandre de Moraes wieder auf. Dieser hatte den Prozess gegen den früheren Präsidenten Jair Bolsonaro geleitet, der im September wegen eines Umsturzversuchs zu gut 27 Jahren Haft verurteilt worden war.

Textgröße ändern: