Deutsche Tageszeitung - Urteil nach tödlicher Amokfahrt in Mannheim: Lebenslange Haft und Psychiatrie

Urteil nach tödlicher Amokfahrt in Mannheim: Lebenslange Haft und Psychiatrie


Urteil nach tödlicher Amokfahrt in Mannheim: Lebenslange Haft und Psychiatrie
Urteil nach tödlicher Amokfahrt in Mannheim: Lebenslange Haft und Psychiatrie / Foto: © AFP/Archiv

Im Prozess um eine tödliche Amokfahrt am Rosenmontag in Mannheim ist der Beschuldigte zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt worden. Das Landgericht in der baden-württembergischen Stadt ordnete nach Angaben eines Sprechers am Donnerstag zugleich an, den 40 Jahre alten Mann in einer Psychiatrie unterzubringen.

Textgröße ändern:

Der Beschuldigte hatte nach Feststellungen des Gerichts am 3. März in der Mannheimer Innenstadt mit einem Auto gezielt und bei hohem Tempo Menschen umgefahren. Ein Mann und eine Frau starben. Mehrere weitere Menschen wurden verletzt, bevor ein Taxifahrer den Mann stoppen konnte. Ein politisches Tatmotiv gibt es laut Anklageschrift nicht, dafür leidet der Beschuldigte demnach seit Jahren an einer psychischen Erkrankung.

Das Urteil erging wegen zweifachen Mordes und sechsfachen versuchten Mordes sowie einiger geringerer Delikte. Es entsprach der Forderung von Staatsanwaltschaft und Nebenklage. Sie hatten sich in ihren Plädoyers ebenfalls für eine Unterbringung in der Psychiatrie ausgesprochen. Die Verteidigung des Angeklagten plädierte auf kein bestimmtes Strafmaß.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Epstein-Affäre: Weitere Fotos veröffentlicht

In der Affäre um den US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein haben Kongressabgeordnete der Demokraten weitere Fotos aus dessen Nachlass veröffentlicht. Die 68 am Donnerstag ohne nähere Angaben veröffentlichten Fotos zeigen unter anderem Reisepässe und Ausweisdokumente von Frauen aus verschiedenen Ländern sowie Epstein mit mehreren Prominenten, darunter der US-Gelehrte Noam Chomsky, Regisseur Woody Allen und der frühere Berater von US-Präsident Donald Trump, Steve Bannon.

Von Deutschland gesuchter Antifaschist in Frankreich festgenommen

Die französische Polizei hat einen von Deutschland per Haftbefehl gesuchten Antifaschisten festgenommen. Es sei zu befürchten, dass der Albaner im Falle einer Auslieferung nach Deutschland anschließend an Ungarn ausgeliefert werde, sagte dessen Anwalt am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Neun Jahre Haft für Frau in Sachsen-Anhalt wegen Tötung neugeborener Zwillinge

Wegen der Tötung ihrer neugeborenen Zwillinge hat das Landgericht Dessau in Sachsen-Anhalt eine 30-Jährige zu neun Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sah es laut Mitteilung am Donnerstag als erwiesen an, dass die Frau die Mädchen im November vergangenen Jahres in ihrer Wohnung geboren, in Müllsäcke verpackt und in die Badewanne gelegt hatte. Die Babys erstickten.

Gericht kippt Beschluss von Wohnungseigentümerversammlung zu digitalen Türspionen

Wohnungsbesitzer haben vor dem Amtsgericht Hannover erfolgreich gegen einen Beschluss zur Installation digitaler Türspione durch eine Eigentümerversammlung geklagt. Der entsprechende Gemeinschaftsbeschluss sei aufgrund fehlender Möglichkeiten zur Kontrolle des Umgangs mit den aufgezeichneten Bilddaten nichtig, entschied das Gericht nach Angaben vom Montag. Dadurch entstehe ein "unzulässiger Überwachungsdruck", der die Persönlichkeitsrechte von Betroffenen im gemeinschaftlich genutzten Flurbereich beeinträchtige.

Textgröße ändern: