Deutsche Tageszeitung - Briefe des James-Bond-Erfinders Ian Fleming finden bei Auktion keinen Käufer

Briefe des James-Bond-Erfinders Ian Fleming finden bei Auktion keinen Käufer


Briefe des James-Bond-Erfinders Ian Fleming finden bei Auktion keinen Käufer
Briefe des James-Bond-Erfinders Ian Fleming finden bei Auktion keinen Käufer / Foto: ©

Sexuelle Eskapaden und sadomasochistische Praktiken - trotz der schlüpfrig-pikanten Inhalte haben die gut 160 Briefe des britischen James-Bond-Erfinders Ian Fleming und seiner Frau Ann bei einer Internet-Auktion keinen Käufer gefunden. "Wir hoffen, dass diese wichtige Sammlung in naher Zukunft ein passendes Zuhause finden wird", teilte das Auktionshaus Sotheby’s am Mittwoch mit. Bei der Ankündigung der Auktion hatte Sotheby’s den Wert der Briefe auf 233.000 bis 349.000 Euro geschätzt.

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Die Korrespondenz deckt zwei Jahrzehnte des Lebens des Paares ab: Aus den Briefen lässt sich die Intensität der Beziehung einschließlich Liebesbeziehungen zu Dritten und sadomasochistischer Praktiken ablesen. Als Ian Fleming seine spätere Frau 1934 kennenlernte, war diese noch mit dem Baron Shane O’Neill verheiratet. Ian, der damals als Banker arbeitete, und Ann begannen eine Liebesbeziehung - und hatten zugleich weitere Affären. Erst 1952 heirateten sie.

1948 brachte Ann eine Tochter zur Welt, die aus der Verbindung mit Ian hervorging, obwohl sie damals in zweiter Ehe mit dem Pressemagnaten Esmond Harmsworth verheiratet war. Die Tochter starb nach wenigen Stunden. Die Tragödie schweißte das Paar enger zusammen.

Aus jener Zeit stammt ein Brief, in dem sich Ann wünschte, dass "eine Fee mit einem Zauberstab" komme, ihrem Ehemann Harmsworth eine "Traumfrau" beschere und sie, Ann, sich "mit einer Lederpeitsche" in Ians Bett legen könne, um ihn "für 40 Jahre zu bändigen".

"James Bond war in großen Anteilen ein Produkt der Beziehung zwischen Ian und Ann", sagte Manuskript-Spezialist Gabriel Heaton von Sotheby’s vor der Auktion. Die Korrespondenz zwischen den beiden zeichne ein "lebhaftes Bild der High Society der Nachkriegszeit".

Für Heaton ist es "kein Zufall", dass der erste James-Bond-Roman "Casino Royale" im Jahr der Trauung mit Ann erschien. In diesem Buch habe Ian Fleming seine sexuellen Fantasien ausleben können und zugleich einen Versuch unternommen, für diese Frau, "die daran gewöhnt war, unvorstellbar reich zu sein", Geld heranzuschaffen.

Aus den Briefen geht hervor, mit welcher Schaffenskraft Ian Fleming neue Bond-Romane verfasste. Als er mit "Liebesgrüße aus Moskau" beschäftigt war, schrieb er, dass ihm die Arbeit leicht falle - "jeden Tag ein Kapitel".

In die Liebesbeziehung zu Ann schlich sich jedoch zunehmend Bitterkeit ein. So klagte Ann in einem Brief darüber, dass Ian "gute alte Schultage" in Erinnerung gerufen habe. Seit diese vergangen seien, unterhalte er weiter intime Beziehung mit allen - "nur nicht mit mir".

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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