Deutsche Tageszeitung - Papst Franziskus: "Bedingungslose" Liebe Gottes

Papst Franziskus: "Bedingungslose" Liebe Gottes


Papst Franziskus: "Bedingungslose" Liebe Gottes
Papst Franziskus: "Bedingungslose" Liebe Gottes / Foto: ©

Bei der traditionellen Christmette im Petersdom hat Papst Franziskus die "bedingungslose" Liebe Gottes zu den Menschen gepriesen. Weihnachten erinnere daran, "dass Gott fortfährt, jeden Menschen zu lieben, auch den schlimmsten", sagte der Papst in seiner Predigt am Heiligabend.
 
Am Mittwochmittag wird das Oberhaupt der katholischen Kirche von der Loggia des Petersdoms aus seine Weihnachtsbotschaft an Gläubige in aller Welt verkünden und den Segen "Urbi et Orbi" (der Stadt und dem Erdkreis) spenden. Dazu werden wie jedes Jahr am ersten Weihnachtsfeiertag tausende Katholiken aus aller Welt auf dem Petersplatz erwartet.
 
In seiner Predigt während der Christmette sagte Franziskus: "Du kannst falsche Vorstellungen haben, du kannst alles Mögliche angestellt haben, aber der Herr verzichtet nicht darauf, dich zu lieben." Die Liebe Gottes komme "gratis", sagte Franziskus vor tausenden Gläubigen im Petersdom. Diese Liebe unterscheidet sich damit nach den Worten des Papstes von der auf Erden herrschenden Logik, wonach gegeben wird, um dafür etwas zu bekommen.
 
Franziskus ist seit März 2013 im Amt und leitet die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan zum siebten Mal. Im vergangenen Jahr hatte der Argentinier in seiner Botschaft am ersten Weihnachtsfeiertag die menschliche Gier und den "Konsumismus" angeprangert.
 
Auch in Bethlehem, der Geburtsstadt Jesu Christi im Westjordanland, kamen am Heiligabend tausende Christen zu den Weihnachtsfeiern zusammen. Auf dem Manger-Platz vor der Geburtskirche erklangen aus Lautsprechern Weihnachtslieder auf Arabisch. Palästinensische Pfadfinder schlugen vor einem 15 Meter hohen Weihnachtsbaum ihre Trommeln.
 
Erzbischof Pierbattista Pizzaballa begrüßte viele Gläubige in Bethlehem mit Handschlag. Er hatte für die Teilnahme an den Feierlichkeiten den israelischen Sperrwall passieren müssen, der die Geburtsstadt Christi von dem nur wenige Kilometer entfernten Jerusalem trennt.
 
Es sei eine schwierige Zeit, dennoch gebe es Grund zur "Hoffnung", sagte Pizzaballa. Trotz der "Schwäche der Politik, den enormen wirtschaftlichen Problemen, Arbeitslosigkeit" sehe er "jede Menge Engagement für die Zukunft". Anschließend feierte der Erzbischof in der direkt an die Geburtskirche angrenzenden Katharinenkirche zusammen mit mehren hundert Gläubigen die Mitternachtsmesse.
 
"Zu Weihnachten schaut die ganze Welt auf uns, schaut auf Bethlehem", sagte Pizzaballa dabei. An der Messe nahm auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas teil. Hunderte weitere Menschen verfolgen die Messe auf Leinwänden außerhalb der Kirche. Im Mittelpunkt der Messe in Bethlehem stand in diesem Jahr ein kleines Holzstück, das nach der katholischen Kirchentradition zur Original-Krippe von Jesus gehören soll. Die Reliquie war im November in einer Monstranz aus dem Vatikan nach Bethlehem gebracht worden. Das Holzstück hatte sich mehr als 1300 Jahre lang in Europa befunden.
 
Aus dem Gazastreifen konnten in diesem Jahr deutlich weniger Christen an den Weihnachtsfeiern in Bethlehem teilnehmen als in den vergangenen Jahren. Von rund 950 Anträgen aus dem Gazastreifen auf Reise nach Bethlehem hatten die israelischen Behörden nach Kirchenangaben nur etwa 300 bewilligt. Zwischen den beiden Palästinensergebieten liegt israelisches Territorium. Die Reise von einem der Palästinensergebiete in das andere erfordert eine Sondergenehmigung, die generell nur schwer zu erhalten ist.  (Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Bahn-Sabotage vor Pariser Olympia-Eröffnung lässt zahlreiche Reisende stranden

Am Tag der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris haben Sabotage-Akte an Glasfaserkabeln weite Teile des französischen Bahnverkehrs lahmgelegt. Hunderttausende Reisende waren betroffen, unter ihnen auch einige deutsche Olympiateilnehmer, die nicht rechtzeitig zur Eröffnungsfeier anreisen konnten. "Diese Operation wurde vorbereitet und koordiniert, es wurden neuralgische Punkte ins Visier genommen", sagte Premierminister Gabriel Attal am Freitag.

36-Jähriger nahe Rostock tot gefunden - zwei Männer in Untersuchungshaft

In Langhagen in der Nähe von Rostock ist ein 36 Jahre alter Mann tot gefunden worden. Ermittlungen zufolge hatte er eine körperliche Auseinandersetzung mit mehreren anderen Menschen, wie die Polizei in der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstagabend mitteilte. Drei Tatverdächtige zwischen 19 und 20 Jahren wurden vorläufig festgenommen.

Zweieinhalb Jahre Haft für Verantwortliche von Zugunglück in Spanien von 2013

Elf Jahre nach einem der schlimmsten Zugunglücke Spaniens mit 80 Toten sind der Zugführer und ein ehemaliger Sicherheitschef wegen fahrlässiger Tötung zu jeweils zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. "Beide Angeklagten haben nach Ansicht der Richterin gegen die durch ihre Stellung auferlegte Sorgfaltspflicht verstoßen", hieß es in dem am Freitag vorgelegten Urteil. Die Männer hätten die Zugreisenden dadurch in Gefahr gebracht.

Mordanklage gegen Jugendliche nach tödlicher Attacke auf junge Ukrainer in Oberhausen

Ein knappes halbes Jahr nach der tödlichen Messerattacke auf zwei junge Ukrainer in Oberhausen hat die Staatsanwaltschaft Essen Anklage gegen vier Jugendliche erhoben. Sie wirft den 14- und 15-Jährigen gemeinschaftlichen zweifachen Mord vor, wie ein Sprecher des Landgericht in der nordrhein-westfälischen Stadt am Freitag sagte. Die beiden 17 und 18 Jahre alten Todesopfer waren ukrainische Nationalbasketballspieler, die 2023 nach Deutschland geflohen waren.