Deutsche Tageszeitung - Kurze Entspannung und zugleich Furcht vor neuem Riesenfeuer in Australien

Kurze Entspannung und zugleich Furcht vor neuem Riesenfeuer in Australien


Kurze Entspannung und zugleich Furcht vor neuem Riesenfeuer in Australien
Kurze Entspannung und zugleich Furcht vor neuem Riesenfeuer in Australien / Foto: ©

Leichte Entspannung, aber noch lange keine Entwarnung: Die australische Feuerwehr hat am Dienstag einen kurzen Wetterumschwung genutzt, um die verheerenden Buschbrände im Osten des Landes wenigstens teilweise einzudämmen. Zugleich wuchs die Sorge, dass sich zwei Brände in den Bundesstaaten New South Wales und Victoria zu einem unkontrollierbaren Riesenfeuer verbinden. Die Versicherer teilten derweil mit, dass bereits Feuerschäden in Höhe von umgerechnet 435 Millionen Euro gemeldet wurden.

Textgröße ändern:

Die derzeitigen Bedingungen mit leichten Regenfällen und niedrigeren Temperaturen seien "viel günstiger", sagte der Feuerwehrchef von New South Wales, Shane Fitzsimmons. Nun gehe es darum, in der kurzen Hitzepause "den Schutz zu verstärken", um das weitere Ausbreiten der Brände zu verhindern - bevor die Temperaturen wieder steigen sollen.

Völlig erschöpfte Helfer zogen laut Fitzsimmons Eindämmungslinien neu. Der leichte Regen in den Brandgebieten entspannte die Lage allerdings nur wenig und erschwerte den Feuerwehrleuten sogar die Arbeit beim Legen kontrollierter Gegenfeuer. Dutzende riesige Brände waren weiterhin völlig außer Kontrolle.

Im Sender ABC warnte Fitzsimmons davor, "sich von einem falschen Gefühl der Sicherheit einlullen zu lassen". Einige der zahlreichen Busch- und Waldbrände in Australien sind zu groß, um gelöscht zu werden. Gegen sie würde nur anhaltender Regen helfen.

Immerhin der Nordwestküste Australiens brachte der Zyklon "Blake" heftige Regenfälle. Die gefährliche Hitze und Trockenheit in anderen Regionen lindert er nicht, er könnte allerdings ein Anzeichen für einen allgemeinen Wetterumschwung sein. "Ich sollte das nicht sagen - hoffentlich gibt es keine Schäden -, aber es war schön, einen Zyklon sich bilden zu sehen", sagte Feuerwehrchef Fitzsimmons.

Zum Freitag hin erwarten die Behörden allerdings einen erneuten Temperaturanstieg. Zudem wächst die Furcht, dass sich zwei Brände in New South Wales und Victoria zu einem weiteren Riesenfeuer verbinden könnten.

Die Schäden der riesigen Brände in Australien sind bereits enorm. Bislang seien Schadensmeldungen in Höhe von 700 Millionen australischen Dollar (435 Millionen Euro) eingegangen, erklärte der Rat der Versicherungen von Australien am Dienstag. Es sei davon auszugehen, dass die Schadenssumme noch deutlich steige.

Die australische Regierung hatte am Montag ein Hilfspaket für die Brandregionen im Umfang von zwei Millionen australischen Dollar angekündigt. Den Bränden sind landesweit bereits rund acht Millionen Hektar Land zum Opfer gefallen, das entspricht nahezu der Fläche der Insel Irland. In den Flammen starben seit September 25 Menschen sowie hunderte Millionen Tiere, mehr als 1800 Häuser wurden zerstört.

Dichter Rauch aus Australien zog sogar bis ins 12.000 Kilometer entfernte Südamerika und färbte über Chile und Argentinien die Sonne rot, wie die dortigen Wetterbehörden mitteilten.

In einigen schwer betroffenen Gemeinden konnte am Dienstag die Stromversorgung wieder hergestellt werden, wie die Energieversorger mitteilten. In einigen Gebieten wie in der Stadt Cobargo müssten die Menschen aber noch längere Zeit ohne Strom auskommen.

Die Polizei teilte mit, dass sie im Zusammenhang mit den Buschbränden drei Verdächtige festgenommen habe. Zuvor hatten die Behörden ein entschlossenes Vorgehen gegen Plünderer in den Brandgebieten angedroht. "Wir leben nicht in South-Central LA, wir leben nicht in Syrien, wir tun uns so etwas nicht gegenseitig an", mahnte der Chef der Rettungsdienste, David Elliott.

Die am 20. Januar beginnenden Australian Open, das erste Tennis-Grand-Slam-Turnier des Jahres, sind nach Angaben der Organisatoren durch die Brände nicht in Gefahr. In den vergangenen Tagen war die Metropole Melbourne, in der das berühmte Sportereignis stattfindet, in Rauchschwaden gehüllt. Spieler und Fans befürchteten daher gesundheitliche Risiken.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

Zwei Tote in bayerischem Günzburg: 31-Jähriger soll Großeltern getötet haben

Ein 31-Jähriger soll am Pfingstmontag im bayerischen Günzburg seine Großeltern getötet haben. Der Mann meldete sich nach der Tat selbst bei den Behörden und informierte diese über das Geschehen, wie die Polizei in Kempten am Dienstag mitteilte. Einsatzkräfte fanden die Großeltern tot in deren Wohnung. Der Verdächtige kam wegen des Verdachts des zweifachen Mordes in Untersuchungshaft.

Mann versteckt 124.000 Euro in kleinem Kühlschrank vor Zoll

In einem Kühlschrank im Kofferraum hat ein Mann versucht, mehr als 124.000 Euro vor dem Zoll zu verstecken. Das niederländische Fahrzeug des 40-Jährigen wurde am Grenzübergang Reitzenhain in Sachsen kontrolliert, wie das Hauptzollamt Erfurt am Dienstag mitteilte. Der Mann habe auf Nachfrage angegeben, nur 50 Euro Bargeld dabei zu haben.

Sachsen-Anhalt: Womöglich mehrere Katzen aus fahrendem Auto geworfen und getötet

In Sachsen-Anhalt sind womöglich mehrere Katze absichtlich aus einem fahrenden Auto geworfen und dabei getötet worden. Ein Autofahrer beobachtete am Montagabend auf einer Landstraße bei Stumsdorf im Landkreis Anhalt-Bitterfeld, wie bei einem vor ihm fahrenden Wagen die Beifahrertür geöffnet und eine Katze unter den fahrenden Wagen geworfen wurde, wie die Polizei am Dienstag in Köthen mitteilte.

Ermittlungen in Bayern: 64-Jähriger soll Mädchen in Auto gelockt und geküsst haben

Ein 64-Jähriger soll im bayerischen Illertissen eine Sechsjährige auf dem Heimweg von der Schule in sein Auto gelockt und gegen ihren Willen geküsst haben. Wie die Polizei in Kempten am Dienstag mitteilte, wurde der Verdächtige nach dem Vorfall am Montag vergangener Woche aufgrund der von dem Mädchen abgegebenen Beschreibungen von Polizisten bei Fahndungsmaßnahmen unweit einer Schule identifiziert.

Textgröße ändern: