
Prozess gegen 28-Jährigen nach Todesstoß am Bahnhof Voerde begonnen

Knapp ein halbes Jahr nach dem Todesstoß auf dem Bahnhof im niederrheinischen Voerde hat am Donnerstag vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 28-Jährige soll eine Frau vor einen einfahrenden Zug gestoßen und so getötet haben. In dem Prozess muss das Gericht klären, ob der womöglich schuldunfähige Täter in der Psychiatrie untergebracht wird.
Der 28-Jährige soll die ihm unbekannte 34-jährige Frau am 20. Juli 2019 ins Gleis gestoßen haben, weil er einen Menschen sterben sehen wollte. Die Frau wurde von einem Regionalzug überrollt und getötet. Der Mann soll aufgrund einer psychiatrischen Erkrankung bei der Tat vermindert schuldfähig gewesen sein, womöglich könnte er auch schuldlos gehandelt haben.
Der 28-Jährige aus dem niederrheinischen Hamminkeln wurde nach der Tat von Zeugen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Für das nun begonnene Sicherungsverfahren beraumte das Duisburger Landgericht zunächst drei weitere Verhandlungstage bis zum 31. Januar an.
Der tödliche Stoß von Voerde hatte bundesweit Entsetzen ausgelöst, ebenso eine ähnliche Tat gut eine Woche später im Hauptbahnhof von Frankfurt am Main. In der hessischen Metropole stieß am 29. Juli ein 40-Jähriger einen Achtjährigen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE. Die Frau konnte sich retten, ihr Sohn wurde vom Zug erfasst und starb. Beide Taten entfachten eine Debatte über die Sicherheit auf Bahnhöfen.
(W.Budayev--DTZ)