
Elf Tote bei Brand einer Holzbaracke für Gastarbeiter in Sibirien

Beim Brand einer Holzbaracke in Sibirien sind in der Nacht zum Dienstag elf Menschen ums Leben gekommen. Das Feuer brach laut Behörden aus noch ungeklärter Ursache in einem entlegenen Dorf in der Region Tomsk in einem einstöckigen Holzhaus auf dem Gelände eines Sägewerks aus, in dem Gastarbeiter untergebracht waren. Unter den Toten waren demnach zehn Menschen aus Usbekistan; zwei Bewohner entkamen den Flammen unverletzt.
Das etwa 200 Quadratmeter große Gebäude in der Ortschaft Pritschulymski wurde durch den Brand komplett zerstört. Die Baracke sei "ungeeignet für die Unterbringung" von Menschen gewesen, teilten die Behörden mit.
Menschen hätten dort gelebt, obwohl das Gebäude "nicht dafür gedacht" gewesen sei, sagte auch Regionalgouverneur Sergej Schwatschkin bei einem Besuch des Brandortes. Die Fenster seien vergittert gewesen.
Die Behörden leiteten Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung ein. "Der Schuldige wird bestraft", kündigte der Gouverneur an. Er ordnete Sicherheitsüberprüfungen auf ähnlichen Werksgeländen in der Region an.
Der russische Zivilschutz erklärte, die Leichen von elf Menschen seien geborgen worden. Ersten Angaben der örtlichen Behörden zufolge waren unter den Todesopfern zehn Menschen aus Usbekistan. Die usbekischen Behörden erklärten, sie arbeiteten an der Identifizierung der Opfer.
In Russland leben Millionen Gastarbeiter aus Zentralasien. Sie übernehmen häufig niedere Arbeiten und werden dafür schlecht bezahlt. Untergebracht sind die ausländischen Arbeiter oftmals in überfüllten und unsicheren Unterkünften. Erst kürzlich starben acht vietnamesische Arbeiter bei einem Brand in ihren Unterkünften nahe Moskau.
(A.Nikiforov--DTZ)