Deutsche Tageszeitung - Leipziger Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt

Leipziger Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt


Leipziger Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt
Leipziger Buchmesse wegen Coronavirus abgesagt / Foto: ©

Wegen des neuartigen Coronavirus findet die Leipziger Buchmesse in diesem Jahr nicht statt. "Die Stadt Leipzig und die Leipziger Messe haben gemeinsam entschieden, die Buchmesse abzusagen", sagte ein Stadtsprecher am Dienstag. Es handle sich um eine "Präventionsmaßnahme", damit sich das Virus in Deutschland nicht weiter ausbreiten könne. Die Entscheidung sei gemeinsam von Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD), dem Gesundheitsamt und der Messe getroffen worden, sagte der Sprecher.

Textgröße ändern:

Die Leipziger Buchmesse ist ein Publikumsmagnet mit jährlich fast 300.000 Besuchern. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter: "Gesundheit und Sicherheit gehen in diesem Fall ganz klar vor." Ziel sei es, die sächsische Bevölkerung zu schützen und eine Ausbreitung des Coronavirus so weit wie möglich einzudämmen und zu bekämpfen. "Dafür gilt es, konsequent, präventiv und verantwortungsbewusst zu handeln", schrieb Kretschmer.

Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bedauerte die Entscheidung, nannte die Absage aber "verantwortungsvoll". "Die Entscheidung der Stadt Leipzig, des dortigen Gesundheitsamts und der Messeleitung zur Absage war eine verantwortungsvolle Abwägung zwischen wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten und denen des Gesundheitsschutzes der Besucher, der Aussteller und der Mitarbeiter der Leipziger Messe GmbH sowie der Bevölkerung."

Die Messe sollte vom 12. bis 15. März stattfinden. Die Leipziger Buchmesse ist das Frühjahrsereignis der Buch- und Medienbranche. Im vergangenen Jahr kamen rund 286.000 Besucher und mehr als 2500 Aussteller aus 46 Ländern zur Buchmesse.

Parallel dazu finden jedes Jahr Europas größtes Lesefest "Leipzig liest" an hunderten Orten in der Stadt und die Manga-Comic-Con statt. Zur Manga-Comic-Con kommen jedes Jahr mehr als 100.000 Besucher und zahlreiche Ehrengäste unter anderem aus Japan.

Im Bemühen um eine Eindämmung der Epidemie fielen zuvor bereits andere Großveranstaltungen aus, nicht nur in Deutschland. Hierzulande wurden bereits die Tourismusmesse ITB, die Sterneverleihung des Guide Michelin in Hamburg und die Internationale Handwerksmesse in München abgesagt.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Oberstes Gericht erlaubt Trump Entzug der Aufenthaltstitel von 500.000 Migranten

Das Oberste Gericht der USA hat es Präsident Donald Trump bis auf Weiteres erlaubt, einer halben Million Migranten ihr Aufenthaltsrecht zu entziehen. Das am Freitag ergangene Urteil war nicht unterzeichnet und enthielt keine Begründung, zwei von demokratischen Präsidenten ernannte Richterinnen stimmten jedoch in einem Sondervotum dagegen. Das US-Heimatschutzministerium hatte im März bekanntgegeben, dass rund 532.000 Menschen aus Kuba, Haiti, Nicaragua und Venezuela das Land verlassen müssen, die durch ein spezielles Programm von Trumps Vorgänger Joe Biden in die USA gekommen waren.

Millionenbetrug mit Steuersparmodellen: Landgericht Stuttgart verhängt Haftstrafen

Wegen Betrugs mit Steuersparversprechen in Millionenhöhe hat das Landgericht Stuttgart vier Männer zu Haftstrafen von bis zu sechs Jahren verurteilt. Gegen zwei Angeklagte verhängte es nach Angaben eines Sprechers am Freitag Gefängnisstrafen von dreieinhalb sowie sechs Jahren. Zwei Beschuldigte erhielten Bewährungsstrafen von einem Jahr und neun Monaten sowie zwei Jahren, in einem Fall wegen Beihilfe. Nach Überzeugung des Gerichts hatten sie Anleger getäuscht.

AfD in Freiburger Gemeinderat unterliegt in Rechtsstreit um Artikel in Amtsblatt

Die AfD im Gemeinderat von Freiburg ist in einem Prozess um die Veröffentlichung eines Artikels mit Ausführungen zu Einwanderungspolitik und Kriminalität im Amtsblatt der baden-württembergischen Stadt gescheitert. Es handle sich dabei "um eine allgemeinpolitische Stellungnahme ohne hinreichenden kommunalen oder kommunalpolitischen Bezug", entschied das Verwaltungsgericht in Freiburg nach Angaben vom Freitag. Die Redaktion habe den Artikel berechtigterweise abgewiesen.

Polizistin Ohr abgebissen: Mann muss vier Jahre ins Gefängnis

Weil er einer Polizistin ein Teil des Ohrs abbiss, soll ein 41 Jahre alter Mann für vier Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Köln verurteilte den Mann wegen dieser und anderer Taten am Freitag wegen gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie Körperverletzung zu der Haftstrafe.

Textgröße ändern: