Deutsche Tageszeitung - Gespenstische Leere in Mekka wegen Maßnahmen zur Bekämpfung von Coronavirus

Gespenstische Leere in Mekka wegen Maßnahmen zur Bekämpfung von Coronavirus


Gespenstische Leere in Mekka wegen Maßnahmen zur Bekämpfung von Coronavirus
Gespenstische Leere in Mekka wegen Maßnahmen zur Bekämpfung von Coronavirus / Foto: ©

Die drastischen Sicherheitsvorkehrungen wegen der Coronavirus-Epidemie in Saudi-Arabien wirken sich sichtlich auf den muslimischen Wallfahrtsort Mekka aus. In der Kaaba, der Pilgerstätte im Inneren der großen Moschee von Mekka, herrschte am Freitag nahezu gespenstische Leere. Auch im Irak sorgt das Coronavirus für den religiösen Ausnahmezustand. Erstmals seit 17 Jahren fiel die Freitagspredigt des obersten Schiitenführers des Landes, Ayatollah al-Sistani, aus.

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Einige tausend Gläubige nahmen am Freitagsgebet in der Kaaba teil - um ein Vielfaches weniger als an den meisten Freitagen, wenn normalerweisehunderttausende Muslime die Pilgerstätte füllen. Der Imam Scheich Abdullah Awad al-Dschuhani sagte während der Predigt, er hoffe auf ein Ende "des Unheils und der Epidemie". Die von der Regierung in Riad erlassenen Maßnahmen seien konform mit der Scharia, dem islamischen Gesetz, fügte er hinzu.

Saudi-Arabien hatte am Mittwoch alle Pilgerfahrten in die Wallfahrtsorte Mekka und Medina abgesagt. Bereits vorige Woche hatten die Behörden die Vergabe von Visa für die Umrah, die sogenannte kleine Pilgerfahrt, gestoppt. Anders als der Hadsch, die Große Pilgerfahrt der Muslime, ist die Umrah grundsätzlich das ganze Jahr über möglich.

Die saudiarabischen Behörden gaben am Donnerstag drei weitere Coronavirus-Infektionsfälle bekannt. Damit stieg die Gesamtzahl der in dem Königreich nachgewiesenen Fälle auf fünf.

Ein Regierungsvertreter in Riad machte laut der staatlichen Nachrichtenagentur SPA den Iran für den Anstieg der Infektionsfälle verantwortlich. Der Iran lasse saudiarabische Bürger einreisen, "ohne ihre Reisepässe abzustempeln". Der Iran ist eines der am stärksten vom neuartigen Coronavirus betroffenen Länder außerhalb Chinas. 124 Menschen starben in der Islamischen Republik bislang an der von dem Erreger ausgelösten Erkrankung Covid-19. Hinzu kommen mehr als 3500 nachgewiesene Infektionen.

Auch im Irak hat das Coronavirus Auswirkungen auf die religiösen Rituale. Erstmals seit 17 Jahren fiel die Freitagspredigt des Schiitenführers al-Sistani aus. Grund dafür war laut mit dem Vorgang vertrauten Quellen die Coronavirus-Epidemie. Normalerweise wird al-Sistanis Predigt von seinen Vertretern im Imam-Hussein-Schrein in Kerbela verlesen und im Fernsehen übertragen.

Im Irak, der an den Iran grenzt und enge Beziehungen zum Nachbarland unterhält, starben bisher drei Menschen an Covid-19, bei 38 weiteren wurde eine Coronavirus-Infektion festgestellt.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

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