Deutsche Tageszeitung - Bis zu zehn Jahre Haft in Hamburger Prozess um Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain

Bis zu zehn Jahre Haft in Hamburger Prozess um Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain


Bis zu zehn Jahre Haft in Hamburger Prozess um Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain
Bis zu zehn Jahre Haft in Hamburger Prozess um Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain / Foto: ©

Im Prozess um einen großangelegten Schmuggel von 1,1 Tonnen Kokain hat das Hamburger Landgericht am Mittwoch acht Angeklagte zu Haftstrafen zwischen dreieinhalb und zehn Jahren verurteilt. Die Richter sahen es nach Angaben eines Gerichtssprechers als erwiesen an, dass die Männer eine per Schiffscontainer über den Hamburger Hafen angelieferte Großlieferung an sich bringen sollten. Sie waren dabei von Polizisten beobachtet und festgenommen worden.

Textgröße ändern:

Nach Feststellung des Gerichts handelten die Angeklagten dabei im Auftrag unbekannt gebliebener Hintermänner und bildeten nur eine Zwischenstation in dem professionellen Drogengeschäft aus dem Bereich organisierter Kriminalität. Sie hatten dies während des rund einjährigen Prozesses gestanden und ausgesagt, dass sie bei erfolgreicher Erledigung je nach ihrem individuellem Tatbeitrag zwischen 20.000 und 200.000 Euro pro Kopf dafür erhalten sollten.

Die Tat ereignete sich im November 2018 und beinhaltete auch die Entführung des ahnungslosen Lastwagenfahrers, der den Container mit den Drogen aus dem Hafen fahren sollte. Diese waren als eine Ladung Gelatine aus Brasilien getarnt worden. Einige Angeklagte stoppten den Laster auf einer Autobahn bei Hamburg, indem sie eine Verkehrskontrolle durch einen zivilen Polizeiwagen vortäuschten.

Auf einem Parkplatz brachten sie den Fahrer und dessen Fahrzeug in ihre Gewalt und fuhren beide zurück nach Hamburg. Dort ließen sie den Fahrer frei. Den Laster brachten sie zu einer Spedition, wo sie ihn entluden. Dabei wurden sie von Polizisten observiert, weil wegen Drogengeschäften mit Marihuana bereits gegen die Bande ermittelt wurde. Die Beamten riefen Spezialkräfte zur Hilfe, die die Verdächtigen überwältigten und die Drogen beschlagnahmten.

Der Schwarzmarktwert der Lieferung belief sich nach den damaligen Polizeiangaben auf 150 Millionen Euro. Den Ermittlern zufolge bestanden auch mögliche Verbindungen zur Rockergruppierung der Hells Angels. Die Bande pflegte demnach enge Kontakte zu einem führenden Mitglied der Rocker. Im Prozess spielte eine mögliche Verbindung zu den Hells Angels laut Gerichtssprecher aber keine Rolle. Angaben zu den Hintermännern machte keiner der Angeklagten.

Die Beschlagnahme der 1,1 Tonnen Kokain war eine von mehreren spektakulären Erfolgen, die die Hamburger Sicherheitsbehörden in relativ kurzer Zeit gegen den internationalen Drogenschmuggel verbuchen konnten. In den Monaten nach dem Zugriff entdeckte der Zoll im Hafen der Hansestadt unter anderem eine Rekordlieferung von viereinhalb Tonnen Kokain und eine weitere Lieferung über anderthalb Tonnen.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Abschuss von Goldschakal auf Sylt erneut vorerst untersagt

Der Abschuss eines wilden Goldschakals auf der Nordseeinsel Sylt, der für die Tötung von fast 80 Lämmern verantwortlich gemacht wird, ist erneut vorerst untersagt worden. Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht (OVG) erließ auf eine Beschwerde einer Umweltvereinigung hin am Freitag einen sogenannten Hängebeschluss. (Az. 5 MB 8/25)

Vor Sizilien gesunkene Luxusjacht "Bayesian" vom Meeresgrund geborgen

Zehn Monate nach dem Untergang der Luxusjacht "Bayesian" vor der Küste Siziliens haben Spezialkräfte das Wrack an die Meeresoberfläche gehievt. Das Schiff sei mit Hilfe eines Spezialkrans geborgen worden, berichtete am Freitag ein AFP-Reporter vor Ort. Es hatte etwa 50 Meter unter der Meeresoberfläche auf Grund gelegen. Für die Bergung wurde zuvor der Mast der Jacht gekappt, der mit 72 Metern außergewöhnlich hoch war.

Britisches Unterhaus stimmt für Legalisierung von Sterbehilfe

Das britische Unterhaus hat einen Gesetzesentwurf zur Legalisierung von Sterbehilfe verabschiedet. Bei der Abstimmung am Freitag in London votierten 314 Abgeordnete für das umstrittene Vorhaben und 291 dagegen. Der Gesetzentwurf sieht vor, Sterbehilfe für unheilbar kranke Erwachsene in England und Wales unter bestimmten Bedingungen zu erlauben.

Entenfamilie verursacht auf Autobahn in Sachsen hohen Unfallschaden

Eine Entenfamilie hat auf der Autobahn 4 in Sachsen für einen hohen Unfallschaden gesorgt. Wie die Polizei in Chemnitz am Freitag mitteilte, überquerten die Tiere am Donnerstag bei Großschirma drei Fahrstreifen. Auf der linken Spur bremste deswegen ein 32-jähriger Autofahrer seinen Wagen.

Textgröße ändern: