Deutsche Tageszeitung - Nach Öl-Unglück in Sibirien drei Spitzenmanager des Kraftwerks festgenommen

Nach Öl-Unglück in Sibirien drei Spitzenmanager des Kraftwerks festgenommen


Nach Öl-Unglück in Sibirien drei Spitzenmanager des Kraftwerks festgenommen
Nach Öl-Unglück in Sibirien drei Spitzenmanager des Kraftwerks festgenommen / Foto: ©

Nach dem verheerenden Öl-Unglück in einem sibirischen Kraftwerk sind in Russland drei Führungskräfte der Betreiberfirma NTEK festgenommen worden. Ihnen drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch in Moskau mitteilte. Aus dem Kraftwerk waren in der vergangenen Woche 21.000 Tonnen Dieselöl ausgelaufen, deren Ausbreitung bisher noch nicht gestoppt werden konnte.

Textgröße ändern:

Es seien der Unternehmenschef von NTEK, der Chefingenieur sowie dessen Stellvertreter festgenommen worden, hieß es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Den drei Managern wird vorgeworfen, bereits 2018 notwendige Reparaturen an dem Unglücks-Treibstofftank nicht ausgeführt zu haben. Aus dem Tank war das Öl ausgelaufen.

NTEK ist eine Tochterfirma des Bergbaukonzerns Norilsk Nickel, der das Vorgehen der Staatsanwaltschaft als "unangemessen scharf" verurteilte. In einer Telefonkonferenz mit Investoren am Dienstagabend gaben Unternehmensvertreter an, Grund für das Auslaufen des Öls sei der aufgrund der globalen Erwärmung auftauende Permafrostboden, der die Stützpfeiler des Tanks nicht mehr habe tragen können. Bisher sei der Zustand der Permafrostböden nicht geprüft worden, das solle sich nun ändern.

Bei dem Unglück im sibirischen Norilsk waren am 29. Mai rund 21.000 Tonnen Dieselöl aus einem Tank ausgelaufen und hatten weite Strecken des Flusses Ambarnaja sowie den 70 Kilometer langen Pjasino-See verschmutzt. Die Ölflecken in der Tundra waren selbst aus dem All zu sehen. Umweltschützern zufolge handelt es sich um den schlimmsten derartigen Unfall in der Arktis überhaupt. Die Chefin der russischen Umweltschutzbehörde, Swetlana Radionowa, sprach von einem Unfall "beispiellosen Ausmaßes".

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Tote Frau auf Hausboot in Hamburg: Polizei geht von Tötungsdelikt aus

Nach dem Auffinden einer toten Frau auf einem Hausboot in Hamburg wird wegen eines Tötungsdelikts ermittelt. Nach Auswertung von Spuren und Beweismitteln gehen die Ermittlungsbehörden davon aus, dass die 58-Jährige durch Gewalteinwirkung starb, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Es werde Verdachtsmomenten zu möglichen Tatverdächtigen nachgegangen.

Waffen und Sprengstoff zu Hause aufbewahrt: Vater und Sohn verhaftet

Hessische Ermittler haben einen Vater und seinen minderjährigen Sohn wegen eines Waffen- und Sprengstofflagers im eigenen Zuhause sowie rechtsextremer Volksverhetzung festgenommen. Ihnen werden unter anderem Verstöße gegen das Waffen-, Sprengstoff und Kriegswaffenkontrollgesetzes sowie Volksverhetzung und Bedrohung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Donnerstag mitteilte.

Statistik: Jedes sechste Todesopfer im Straßenverkehr fuhr mit dem Fahrrad

Jedes sechste Todesopfer im Straßenverkehr im Jahr 2024 ist mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Insgesamt starben im vergangenen Jahr 441 Radfahrerinnen und Radfahrer bei einem Unfall, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Davon waren 192 mit einem E-Bike unterwegs. Im Zehnjahresvergleich stieg die Zahl der getöteten Radfahrer um 11,4 Prozent.

Großer Andrang auch am zweiten Tag: Zehntausende nehmen Abschied von Franziskus

Auch am zweiten Tag der öffentlichen Aufbahrung von Papst Franziskus sind erneut zehntausende Menschen in den Petersdom geströmt. Nach Angaben des Vatikans nahmen bis Donnerstagmittag rund 61.000 Menschen in dem Gotteshaus Abschied von dem verstorbenen Oberhaupt der katholischen Kirche.

Textgröße ändern: