
Drei Männer aus Umfeld von Sänger R. Kelly festgenommen

Ermittler haben drei Männer aus dem Umfeld des wegen Missbrauchsvorwürfen angeklagten Sängers R. Kelly festgenommen. Sie sollen mutmaßliche Opfer des R&B-Stars eingeschüchtert, bedroht oder bestochen haben, wie die Staatsanwaltschaft in New York am Mittwoch erklärte. Damit sollten die Frauen dazu gebracht werden, nicht gegen R. Kelly auszusagen.
Einer der Männer habe im Juni vor einem Wohnhaus in Florida, in dem sich eine der Frauen aufhielt, ein Auto in Brand gesetzt, erklärte die US-Justiz. Ein anderer Beschuldigter habe einer Frau damit gedroht, Nacktfotos von ihr zu veröffentlichen. Der dritte Mann schließlich habe einem mutmaßlichen Missbrauchsopfer 500.000 Dollar angeboten, damit es nicht mit den Ermittlern kooperiere.
Der leitende Ermittler Peter Fitzhugh bezeichnete das Vorgehen der Männer als "schockierend". Sie seien bereit alles zu unternehmen, damit R. Kelly nicht für die ihm zur Last gelegten Taten zur Verantwortung gezogen werde - "selbst wenn es bedeutet, die Anklägerinnen erneut zu Opfern zu machen".
Dem in den 90er Jahren durch den Hit "I Believe I Can Fly" weltberühmt gewordenen Sänger werden in einer Reihe von Fällen sexueller Missbrauch von Minderjährigen und Kinderpornografie vorgeworfen. Gegen ihn laufen Verfahren unter anderem in New York und Chicago. Kelly weist alle Vorwürfe zurück.
Ein erster Prozess in New York soll Ende September mit der Auswahl der Geschworenen beginnen. Wegen der Corona-Pandemie dürfte sich das aber verschieben.
(O.Tatarinov--DTZ)