Deutsche Tageszeitung - Frankreichs Geflügelzüchter müssen Tiere wegen Vogelgrippe einsperren

Frankreichs Geflügelzüchter müssen Tiere wegen Vogelgrippe einsperren


Frankreichs Geflügelzüchter müssen Tiere wegen Vogelgrippe einsperren
Frankreichs Geflügelzüchter müssen Tiere wegen Vogelgrippe einsperren / Foto: © GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Wegen der anhaltenden Vogelgrippe darf Geflügel in Frankreich vorerst nicht mehr im Freigehege gehalten werden. Dies gelte nun im ganzen Land, um Ansteckungen durch Zugvögel zu verhindern, erklärte das französische Landwirtschaftsministerium am Donnerstag. Es gelte die erhöhte Alarmstufe. Seit dem Sommer wurden bereits mehr als 770.000 Enten, Hühner und andere Vögel gekeult.

Textgröße ändern:

In der Bretagne und in anderen Gegenden, die für Hühnerzucht bekannt sind, galt das Freigehegeverbot bereits seit Mitte Oktober. Seit August gab es knapp 50 Ansteckungsherde im Land. Die Geflügelbetriebe müssen wegen der anhaltenden Stallpflicht für die Tiere auf die Auszeichnung als "Freilandhaltung" verzichten.

Zwischen Herbst 2021 und Frühjahr 2022 hatte die Vogelgrippe in Frankreich besonders schlimm gewütet. Damals waren 20 Millionen Vögel getötet worden. Der Staat hat bereits mehr als eine Milliarde Euro Entschädigungen an betroffene Züchter gezahlt.

Die Vogelgrippe ist nach Angaben einer französischen Überwachungsplattform derzeit in 17 Ländern nachgewiesen. In England ist die Freilandhaltung für Geflügel seit dem 7. November untersagt.

Die EU-Landwirtschaftsminister hatten sich im Frühjahr für die Impfung von Geflügel gegen die Vogelgrippe ausgesprochen. Dies könne das Risiko der Ausbreitung verringern. Mehr und mehr französische Züchter, die der Impfung zunächst skeptisch gegenüberstanden, warten nun auf die Zulassung eines Impfstoffs, der derzeit getestet wird.

Die Vogelgrippe ist für die Tiere selbst tödlich, für den Menschen in der Regel aber ungefährlich. Allerdings kann H5N1 in seltenen Fällen auch auf Menschen übertragen werden und dann schwere Erkrankungen auslösen.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

"Gute Nachricht": König Charles III. verkündet Erfolge bei seiner Krebsbehandlung

Fast zwei Jahre nach Bekanntgabe seiner Krebserkrankung hat der britische König Charles III. Erfolge bei der Behandlung bekanntgegeben. Er könne heute eine "gute Nachricht" mitzuteilen, sagte der Monarch am Freitagabend in einer vorab aufgezeichneten Videobotschaft im Sender Channel 4. Dank Früherkennung, wirksamer Behandlung und der Einhaltung der ärztlichen Anweisungen könne sein Behandlungsplan "im neuen Jahr verringert werden".

Studie: Mehr ADHS-Diagnosen bei Erwachsenen in Deutschland

Bei Erwachsenen in Deutschland wird häufiger die Diagnose ADHS gestellt. Das belegt eine Auswertung von Abrechnungsdaten durch das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung, die das "Deutsche Ärzteblatt International" veröffentlichte. Zwischen 2015 und 2024 stieg die Zahl der diagnostizierten Neuerkrankungen, die sogenannte Inzidenz, bei Erwachsenen demnach um 199 Prozent.

Kommission zur Pflegereform setzt auf Prävention und weniger starre Vorgaben

Mit mehr Präventionsangeboten, einer Stärkung der häuslichen Pflege und Entlastungen bei Personalvorgaben soll die notleidende Pflegeversicherung auf solidere Füße gestellt werden. Die zuständige Bund-Länder-Gruppe stellte am Donnerstag ihre Empfehlungen für eine Pflegereform vor, die nun einen "Praxischeck" durchlaufen und kommendes Jahr in Gesetze münden sollen. Der Arbeitgeberverband Pflege sieht "Lichtblicke" in den Vorschlägen, Krankenkassen und Verbände kritisierten hingegen, es handle sich lediglich um eine Bestandsaufnahme ohne konkrete Finanzierungsoptionen.

Zukunftspakt Pflege: Kritik von Kassen und AWO - Arbeitgeber zuversichtlich

Der Arbeitgeberverband Pflege hat die Ergebnisse der Bund-Länder-Gruppe zur Reform der Pflegeversicherung als "Lichtblicke" begrüßt - Krankenkassen und Arbeiterwohlfahrt (AWO) hingegen beklagen fehlende konkrete Vorschläge. Der Arbeitgeberverband lobte am Donnerstag unter anderem den Vorschlag des "Zukunftspakts Pflege", beim Personaleinsatz mehr Flexibilität walten zu lassen und etwa starre Personalschlüssel abzuschaffen, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Außerdem sei es "überfällig" gewesen, die Altenpflege für mehr Innovationen zu öffnen.

Textgröße ändern: