Deutsche Tageszeitung - Wachsende Unzufriedenheit und mehr Krankheitstage in Pflegeberufen

Wachsende Unzufriedenheit und mehr Krankheitstage in Pflegeberufen


Wachsende Unzufriedenheit und mehr Krankheitstage in Pflegeberufen
Wachsende Unzufriedenheit und mehr Krankheitstage in Pflegeberufen / Foto: © AFP/Archiv

Beschäftigte in den Pflegeberufen sind deutlich häufiger krank als in anderen Branchen. In der Altenpflege gab es im vergangenen Jahr mit 33,2 Fehltagen je Beschäftigten deutlich mehr Ausfälle als beim Durchschnitt aller Beschäftigten, der bei 18,2 Fehltagen liegt: Dies ergab der am Mittwoch in Berlin veröffentlichte BKK-Gesundheitsreport. Auch in der Krankenpflege gab es demnach mit 25,7 Tagen Arbeitsunfähigkeit deutlich über dem Schnitt liegende Fehlzeiten.

Textgröße ändern:

Die schon vorher vorhandene Differenz zum allgemeinen Durchschnitt sei in den vergangenen beiden Jahren der Corona-Pandemie noch weiter gewachsen. Besonders die Fehltage wegen Muskel-Skeletterkrankungen und wegen psychischer Störungen seien deutlich überdurchschnittlich, so der vom Dachverband der Betriebskrankenkassen (BKK) erstellte Report.

Laut Holger Pfaff, Direktor des Instituts für Medizinsoziologie an der Uni Köln, geben ungefähr zwei Drittel der Pflegekräfte an, sie könnten so wie derzeit nicht bis zum normalen Renteneintrittsalter arbeiten. In einer repräsentativen Umfrage für den Gesundheitsreport sagten 40 Prozent der Pflegekräfte aus, dass sie den Anforderungen ihrer Arbeit nur teilweise oder gar nicht gewachsen seien. In anderen Berufen sagen dies demnach weniger als 25 Prozent (24,6 Prozent) der Beschäftigten.

Jede vierte Pflegekraft denke darüber nach, in den nächsten zwei Jahren den Arbeitgeber zu wechseln. Mehr als jeder Fünfte denke sogar darüber nach, den Beruf ganz aufzugeben. Zwei Drittel der Befragten empfinden ihre Bezahlung als nicht angemessen, gut die Hälfte sieht keine Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Drei Wochen früher als in den Vorjahren: Grippewelle hat begonnen

In Deutschland hat die Grippewelle begonnen - und zwar zwei bis drei Wochen früher als in den Vorjahren. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Wochenbericht der Arbeitsgemeinschaft Influenza (AGI) am Robert-Koch-Institut hervor. In Patientenproben seien in der letzten Novemberwoche so häufig Influenza-A- und -B-Viren nachgewiesen worden, dass die Definition für den Beginn der Grippewelle erfüllt war.

EU-Einigung: Arznei-Beipackzettel künftig auch per QR-Code

Beipackzettel für Medikamente sollen in der EU künftig auch digital verfügbar sein. Vertreter aus dem Europaparlament und dem Rat der 27 EU-Länder einigten sich am frühen Donnerstagmorgen darauf, dass Hersteller die Hinweise zur Anwendung und zu Nebenwirkungen in Zukunft etwa über einen QR-Code auf der Packung hinterlegen müssen. Den Beipackzettel auf Papier soll es erst einmal weiter geben.

Merz erwartet Zustimmung des Bundesrats zu Krankenkassen-Sparpaket

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) rechnet damit, dass die Bundesländer ihren Widerstand gegen das Sparpaket für die Krankenkassen aufgeben - und damit eine noch stärkere Erhöhung der Beiträge für die Versicherten abwenden. Zwischen den Bundesländern gebe es "offensichtlich eine Verständigung" darüber, den Sparmaßnahmen am Freitag kommender Woche im Bundesrat doch noch zuzustimmen, sagte Merz am Donnerstag in Berlin.

Merkel für Einsatz in Pandemie mit baden-württembergischer Staufermedaille geehrt

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist mit der baden-württembergischen Staufermedaille in Gold geehrt worden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) überreichte ihr die Auszeichnung am Dienstagabend in Stuttgart. Merkel bekam die Ehrung dem Staatsministerium zufolge für ihren "herausragenden politischen Einsatz während der Coronapandemie".

Textgröße ändern: