Deutsche Tageszeitung - Bericht: Tausende Herzinfarkt-Operationen in nicht optimal geeigneten Kliniken

Bericht: Tausende Herzinfarkt-Operationen in nicht optimal geeigneten Kliniken


Bericht: Tausende Herzinfarkt-Operationen in nicht optimal geeigneten Kliniken
Bericht: Tausende Herzinfarkt-Operationen in nicht optimal geeigneten Kliniken / Foto: © AFP/Archiv

Tausende Patientinnen und Patienten werden in Deutschland einem Bericht zufolge nicht optimal versorgt, weil sie in Kliniken ohne adäquate Ausstattung und Fallzahl behandelt werden. Dies gehe aus dem "Qualitätsmonitor" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido) hervor, berichtet das "Handelsblatt" am Dienstag. Demnach landeten beispielsweise mehr als 14.000 der insgesamt 203.000 Herzinfarkt-Patienten in einem Krankenhaus ohne ein Katheterlabor.

Textgröße ändern:

Der "Qualitätsmonitor" untersuchte den Angaben zufolge die Bereiche Herzinfarkt sowie Brust- und Lungenkrebs im Jahr 2020. Zu den mehr als 14.000 Herzinfarkt-Patienten in einem Krankenhaus ohne Katheterlabor wird darauf verwiesen, dass die Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt, Krankenhäuser ohne eine solche, rund um die Uhr verfügbare Einrichtung zu umgehen.

In den 362 Krankenhäusern, die 2020 weniger als 25 Fälle behandelten, hatte den Angaben zufolge nur jedes Fünfte ein solches Labor. Allein diese Kliniken behandelten aber mehr als 4000 Infarktpatienten. In den Kliniken mit 240 Fällen pro Jahr hatte hingegen jede Klinik ein Katheterlabor. Zudem sei bei Brustkrebs jede fünfte Behandlung in einer Klinik mit weniger als 25 Fällen pro Jahr erfolgt, heißt es in dem der Zeitung vorliegenden "Qualitätsmonitor".

"Man muss sich vor Augen halten, dass 25 OPs pro Jahr etwa einem Eingriff alle zwei Wochen entsprechen", sagte Wido-Geschäftsführer Jürgen Klauber. "Unter diesen Umständen kann man nicht davon ausgehen, dass es ein eingespieltes Team mit ausreichend Routine und eine eingespielte Prozesskette gibt."

(P.Hansen--DTZ)

Empfohlen

Merkel für Einsatz in Pandemie mit baden-württembergischer Staufermedaille geehrt

Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist mit der baden-württembergischen Staufermedaille in Gold geehrt worden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) überreichte ihr die Auszeichnung am Dienstagabend in Stuttgart. Merkel bekam die Ehrung dem Staatsministerium zufolge für ihren "herausragenden politischen Einsatz während der Coronapandemie".

Krankenkassen fordern Bund und Länder zu Einigung bei Sparpaket auf

Im Streit um Einsparungen im Gesundheitssektor machen die gesetzlichen Krankenkassen Druck auf Bund und Länder: Sollte der Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat keine Einigung finden, würden die Zusatzbeitragssätze für die Versicherten "nochmals stärker steigen" als ohnehin schon erwartet, heißt es in einem Brief des GKV-Spitzenverbands an Gesundheitspolitiker, aus dem die "Rheinische Post" am Dienstag zitierte.

TK-Chef erwartet steigende Krankenkassenbeiträge für Versicherte

Die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung werden nach Einschätzung des Chefs der Techniker Krankenkasse, Jens Baas, für viele Versicherte im kommenden Jahr weiter steigen. "Realistisch müssen wir schon im nächsten Jahr leider mit einer Beitragssatzerhöhung rechnen im Durchschnitt", sagte Baas am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Im übernächsten Jahr werde es dann "noch schlimmer weitergehen", prognostizierte Baas. Er verwies dabei darauf, dass im kommenden Jahr den Kassen bereits rund zehn Milliarden Euro fehlten.

RKI-Daten: Knapp zwei Drittel der Erwachsenen bewerten eigene Gesundheit als gut

Die Mehrheit der Erwachsenen in Deutschland fühlt sich rundum gesund. Im Jahr 2024 schätzten knapp zwei Drittel (64,2 Prozent) ihre allgemeine Gesundheit als sehr gut oder gut ein, wie aus am Freitag vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin veröffentlichten Daten hervorgeht. Der Anteil sank im Vergleich zum Vorjahr um mehr als drei Prozentpunkte.

Textgröße ändern: