Deutsche Tageszeitung - Tinder-Muttergesellschaft verklagt Google im Streit um Zahlungssysteme

Tinder-Muttergesellschaft verklagt Google im Streit um Zahlungssysteme


Tinder-Muttergesellschaft verklagt Google im Streit um Zahlungssysteme
Tinder-Muttergesellschaft verklagt Google im Streit um Zahlungssysteme / Foto: © AFP/Archiv

Die Muttergesellschaft der Dating-App Tinder hat am Montag in den USA Klage gegen Google eingereicht, weil der Technologieriese angeblich seine marktbeherrschende Stellung missbraucht. "Google dominiert und kontrolliert fast vollständig den Markt für den Vertrieb von Apps" für sein Handy-Betriebssystem Android, erklärte die Match Group. Der Konzern habe "seine Macht auf verschiedene Weise zum Nachteil von Nutzern und App-Entwicklern missbraucht".

Textgröße ändern:

Konkret geht es darum, dass Google den App-Betreibern untersagen will, alternative Bezahlsysteme in ihren Programmen anzubieten. Die Match Group will Google gerichtlich dazu zwingen, Zahlungsalternativen zuzulassen, durch die dem Konzern jedoch seine Provisionen von bis zu 30 Prozent entgehen würden.

Wenn das Gericht nicht eingreift und "die Match Group sich nicht an Googles geänderte Richtlinien hält, hat Google klar gesagt, dass es die Apps von Match aus Google Play entfernen wird", heißt es in der bei einem bei einem Bundesgericht in San Francisco eingereichten Klageschrift. In diesem Fall könnten "mehr als eine Milliarde Nutzer von Android-Geräten weltweit keinen Zugang mehr zu den Apps der Match Group haben".

Google bedrohe die Match Group dadurch mit dem "Tode" - "eine Drohung, die sie gegen einen anderen Entwickler, Epic Games, wahr gemacht haben". Der Spielehersteller Epic Games, der unter anderem "Fortnite" anbietet, hatte im Sommer 2020 aus ähnlichen Gründen einen Rechtsstreit gegen Google und iPhone-Hersteller Apple begonnen. Im vergangenen November forderte eine US-Bundesrichterin Apple auf, ein alternatives Zahlungssystem im App Store zuzulassen. Gleichzeitig befand sie, dass Epic nicht nachweisen konnte, dass Apple gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen hatte.

Während der App Store der einzige zugelassene Inhaltsanbieter für Apple-Mobilgeräte ist, können Nutzer von Android-Smartphones oder -Tablets Apps auf eigenes Risiko von anderen Online-Plattformen als dem Google Play Store herunterladen. Google verteidigt seine Play Store-Gebühren zudem als branchenüblich und angemessen für den Betrieb einer sicheren, globalen Plattform für digitale Inhalte. In der Klage von Match wird behauptet, dass die Nutzer trotz der Konkurrenzplattformen in mehr als 90 Prozent der Fälle ihre Apps aus dem Play Store herunterladen.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025 - Begriff "Deal" auf Platz zwei

"KI-Ära" ist Wort des Jahres 2025. Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) am Freitag in Wiesbaden bekannt. Die Künstliche Intelligenz (KI) sei "aus dem Elfenbeinturm der wissenschaftlichen Forschung herausgetreten" und habe "die Mitte der Gesellschaft erreicht", begründeten die Sprachexperten ihre Wahl.

Gesellschaft für deutsche Sprache verkündet Wörter des Jahres 2025

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) verkündet am Freitag (10.00 Uhr) die Wörter des Jahres 2025. Aus tausenden Vorschlägen wählte eine Jury zehn Begriffe aus, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben des Jahres sprachlich besonders prägten. Im vergangenen Jahr war "Ampel-Aus" zum Wort des Jahres gekürt worden. Das Ende der Ampelkoalition im Bund, das sich seit längerer Zeit angedeutet habe, habe für einen Paukenschlag gesorgt, hieß es zur Begründung.

Nach Streit um Ballsaal-Größe: Trump beauftragt neuen Architekten

Groß, größer, am größten: US-Präsident Donald Trump hat einen neuen Architekten für den geplanten Ballsaal am Weißen Haus angeheuert. Für den 300-Millionen-Dollar-Bau (rund 257 Millionen Euro) sei nun die Firma von Shalom Baranes zuständig, teilte das Weiße Haus am Donnerstag in Washington mit. Medienberichten zufolge hatte sich Trump mit dem alten Architekten James McCrery über die Größe des Anbaus zerstritten.

US-Schauspieler Ron Perlman hielt sich früher für hässlich und unbeholfen

Der aus Filmen wie "Hellboy" oder "Der Name der Rose" weltweit bekannte US-Schauspieler Ron Perlman hat sich lange Zeit für sein Äußeres geschämt. "Ich hielt mich für hässlich und unbeholfen", sagte 75-Jährige dem Magazin "Playboy" laut Mitteilung vom Donnerstag. "Speziell in jüngeren Jahren konnte ich mich nicht ertragen", fügte er hinzu.

Textgröße ändern: