Deutsche Tageszeitung - Weitere Anzeige gegen Gérard Depardieu wegen Vorwürfen des sexuellen Übergriffs

Weitere Anzeige gegen Gérard Depardieu wegen Vorwürfen des sexuellen Übergriffs


Weitere Anzeige gegen Gérard Depardieu wegen Vorwürfen des sexuellen Übergriffs
Weitere Anzeige gegen Gérard Depardieu wegen Vorwürfen des sexuellen Übergriffs / Foto: © AFP/Archiv

Gegen den französischen Schauspielstar Gérard Depardieu ist eine weitere Anzeige wegen des Vorwurfs der sexuellen Übergriffs erstattet worden. Die Schauspielerin Hélène Darras wirft dem 74-Jährigen vor, sie 2007 bei Dreharbeiten zu dem Film "Disco" sexuell belästigt zu haben, wie die Staatsanwaltschaft von Paris am Mittwoch mitteilte. Die Staatsanwaltschaft prüft nun angesichts von Verjährungsfristen das weitere Vorgehen.

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Darras hat bereits als Zeugin vor der Justiz gegen Depardieu ausgesagt und auch mit dem Investigativ-Portal "Mediapart" gesprochen. Sie erstattete schließlich im September Anzeige gegen den aus Filmen wie "Die letzte Metro", "Cyrano von Bergerac" und "Asterix und Obelix" bekannten Darsteller.

"Ich habe ein Jahr gebraucht, um von der Zeugenaussage zur Anzeige überzugehen", sagte Darras jetzt der Nachrichtenagentur AFP. "In ein Polizeirevier zu gehen und einem Polizisten zu sagen, dass man im Intimbereich berührt wurde, ist nicht einfach. Es braucht Zeit, darüber nachzudenken."

Mit den Vorwürfen der Schauspielerin befasst sich am Donnerstag auch eine Investigativ-Reportage des französischen Fernsehsenders France 2. Darin sagt Darras, Depardieu habe sie bei den Dreharbeiten zu "Disco" immer wieder "begrapscht". Sie war damals 26 Jahre alt.

Gegen Depardieu läuft bereits seit Ende 2020 ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen. Die Schauspielerin Charlotte Arnould wirft dem Schauspieler vor, sie 2018 im Alter von 22 Jahren in seiner Pariser Wohnung zwei Mal vergewaltigt zu haben.

Zahlreiche weitere Frauen haben Depardieu in der Vergangenheit sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Der Schauspieler - ein Gigant des französischen Kinos - weist die Vorwürfe entschieden zurück.

(T.W.Lukyanenko--DTZ)